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Mittelalterliche Geschichte

Die Geschichte der Slawen zwischen Oder und Elbe nach dem großen Slawenaufstand 983 ist nur schwierig zu erhellen. da es kaum Urkunden aus dieser Zeit gibt. Es gab auch Versuche, die Slawen unter einem Fürsten zu einen, die allerdings fehlschlagen. Wiederholt fielen auch deutsche Heere in das Gebiet ein. Anfang des 12. Jahrhunderts hatten deutsche Fürsten in dem Gebiet östlich der Elbe (gegenüber Magdeburg) bereits Fuß kleinere Herrschaften gebildet.
Im Gefolge des Wendenkreuzzuges 1147 faßten deutsche Fürsten in der Prignitz und der Mittelmark Fuß, und gründeten auch dort kleinere Herrschaften. Der Askanier Albrecht der Bär erhielt durch Erbschaft und Schenkung das Havelland und die Zauche, die ihm zunächst durch den Sprewanenfürsten noch streitig gemacht wurden. Im Jahre 1157 eroberte Albrecht der Bär die Hevellerburg Brandenburg endgültig und konnte dadurch auch am Westrand des Teltow festen Fuß fassen. Die slawische Bevölkerung siedelte überwiegend in den Flußniederungen. Die Hochfläche des Teltow selber war weitgehend unbesiedelt. 1178 kam es zu einem letzten Versuch der slawischen Fürsten (Pommern und Sprewanen), die damals bereits christlich waren, das Gebiet zurückzuerobern. Im Zuge des "Pommerneinfalles" wurde, urkundlich bezeugt, das Kloster Zinna zerstört. Vermutlich wurden auch andere Teile des Landes Jüterbog und wahrscheinlich auch der Teltow davon betroffen. Im Gegenzug eroberten die Wettiner, die Markgrafen der Lausitz, wahrscheinlich schon um 1180, sicher aber vor 1200 das Herrschaftsgebiet der Sprewanen mit dem Hauptort Köpenick und stießen damit weit nach Norden bis auf den Barnim vor, das damals zum Sprewanenherrschafts- und Siedlungsgebiet gehörte.

Dadurch trafen im 12./13. Jahrhundert im Teltow die Interessen der Askanier, die von Westen vordrangen, der Erzbischöfe von Magdeburg, die von Süden auf den Teltow vorrückten und der wettinischen Markgrafen der Lausitz, die von Osten in den Teltow vorstießen, aufeinander. 1230 erwarben die askanischen Brüder Joann I. und Otto III. den Besitztitel über den früheren Sprewanengau von den Pommernfürsten, also auch über Teltow und Barnim. In den Fehden der damaligen Zeit war es immer notwendig, wenigstens das formale Recht auf seiner Seite zu haben. 1239 kam es dann zum Krieg zwischen Askaniern und Wettinern um die Vorherrschaft im Teltow. Die Wettiner wurden dabei vom Erzbischof von Magdeburg unterstützt. Die Askanier konnten aber schließlich die Auseinandersetzungen 1245 für sich entscheiden und Köpenick und den ehemaligen Sprewanengau unter ihre Herrschaft bringen. Der Teltow kam damit zur Mark Brandenburg.

Vermutlich bereits um 1170/80 herum drangen deutsche Siedler von Westen, Süden und Osten auf den Teltow vor. Es ist eine Ironie der Geschichte, daß viele Siedler aus den Herrschaftsgebieten der Askanier (Schwabengau) stammten, also Nachkommen der Nordalamannen waren, die nach der Niederlage der Franken gegen die Awaren im Jahre 566 die Gebiete östlich der Elbe verlassen hatten oder verlassen mußten. 

Es erscheint sehr unwahrscheinlich, daß die deutsche Besiedlung erst im 13. Jahrhundert begonnen hat, wie in manchen Quellen zu lesen. Die meisten Siedlungen waren Plansiedlungen, die von den jeweiligen Machthabern initiiert wurden.

Die wichtigsten Orte lagen im Mittelalter am Rande der einzelnen Landesteile und schützten die Übergänge über die Flußniederungen. Burgen und feste Schlösser wurden zu ihrem Schutz errichtet. Hierzu gehört z. B. auch die "Burg" in Königs Wusterhausen sowie die Burg "Pennigsberg" bei Mittenwalde.

Die Landschaft Teltow gehört heute zu den Kreisen Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark und zum Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg) sowie zum südlichen Teil von Berlin.



Karte

Burgen und Vogteien des Teltow im 13. und 14. Jahrhundert

18 = Alt-Glienicke
19 = Rudow
20 = Tempelhof
21 = Mariendorf
22 = Marienfelde
23 = Lichterfelde
24 = Jühnsdorf
25 = Zehlendorf
26 = Güterfelde
27 = Nudow
35 = Fahlhorst
36 = Gröben
37 = Groß-Beuthen
38 = Ahrensdorf
39 = Siethen

49 = Kliestow
50 = Neuendorf
51 = Schulzendorf
53 = Mahlow
54 = Dahlewitz
55 = Klein Kienitz
56 = Selchow
57 = Wassmannsdorf
61 = Krummensee
62 = Klein-Besten
63 = Groß-Besten
68 = Senzig
69 = Nieder-Lehme
70 = Hoher-Lehme
71 = + Gersdorf (abgegangen)
72 = Deutsch-Wusterhausen

Aus: Bohm 1978. Teltow und Barnim


Letzte Änderung: 16.4.2005


©Theo Engeser und Konstanze Stehr, Jühnsdorf, 1999-2005