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Dorfkirche Giesensdorf
(Berlin)

Ältere Beschreibungen:

Historisches Ortslexikon für Brandenburg: FeldsteinK aus dem 13. Jh mit Turm aus dem 18. Jh.





Hoffmann-Tauschwitz (1986): Die zweitkleinste unter den Berliner Dorfkirchen finden wir geborgen hinter einer Feldsteinmauer, die den noch bewirtschafteten Kirchhof umgibt. Sie liegt an einer verkehrsreichen Straßenecke. Urkundlich wurde Giesensdorf 1299 erstmals erwähnt. Der Kirchbau ist wahrscheinlich bereits vor 1250 begonnen worden. An beiden Seiten des gestreckten Rechteckbaus erkennen wir beim Näherkommen, daß die "hintere", also die Osthälfte des Bauwerks, die den Altar enthält, anders gemauert ist. Hier wurden die Granitfeldsteine noch sehr exakt quaderförmig behauen, sowie wir es beispielsweise an der Apsis und dem Chorraum der Dorfkirche in Marienfelde finden. Der Westteil hingegen zeigt deutlich, daß die mangelhafte Steinmetzarbeit des späten 13. oder frühen 14. Jahrhunderts dem Maurer wesentlich mehr abverlangte: mußte er doch durch viele zugespitzte, gespaltene Steine den Zusammenhang der großen "Beinahe"-Quader erst herstellen.

Auch der Grundriß sagt uns klar, daß es sich um zwei Baustufen handelt; der Ostbau, der wahrscheinlich etwa dort abschloß, wo später Richtung Westen weitergebaut wurde, hat beträchtlich stärkere Wände. Das macht sich im Inneren als leicht verschwingender Versatz bemerkbar. Außen können wir eine deutliche Fuge zwischen den beiden unterschiedlich hergestellten Teilen erkennen.
Am Ostgiebel sehen wir zwei Stichbogenfenster. Sie wurden zusammen mit den Fenstern der Langhausseiten erst 1609 in dieser Größe hergestellt, nachdem die gotischen Wehrkirchenfenster der Gemeinde nicht mehr zur Belichtung ausreichten und eine Schutzraumfunktion der Kirche nicht mehr vorgesehen war. Damals erhielten die neuen Öffnungen allerdings Korbbogenabschlüsse, was der Formensprache des Barock mehr entsprach als die erst 1955 hergestellten Stichbögen. Wie die Fenster der zweiten Baustufe, also des westlichen Teiles des im 14. Jahrhundert vollendeten Langhauses aussahen, können wir - seit der Wiederherstellung der Kirche 1955 - an der Südseite neben dem Westgiebel sehen. Dort ist ein von 1609 bis 1955 vermauert gebliebenes Spitzbogenfenster mit einem Gewände aus großformatigen Ziegeln erhalten und restauriert.
Zwei Fenster des Ostteiles sind nur noch als Nischen vorhanden; wir sehen sie an der Nordseite, östlich des Sakristeianbaus. Die Spitzbögen dieser ehemaligen Öffnungen sind allerdings erneuert worden; es ist möglich, daß die Bögen ursprünglich noch rund geschlossen waren.
Durch die Jahrhunderte wurde immer wieder beklagt, daß die Kirche wenig einladend schlicht, ja geradezu ärmlich-vernachlässigt gewesen sei. Deshalb können wir annehmen, daß es eine einmalige Begebenheit in der Geschichte dieses Baues blieb, als die Ostfenster 1881 Bleiverglasungen mit Darstellungen der Apostel Petrus und Johannes erhielten. Änderungen im Inneren führten 1933 dazu, daß die Ostseite zugemauert wurde. Die Bleigläser von 1881 wurden jedoch aufbewahrt und sind heute noch im Gemeindehaus vorhanden. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf Mauerwerksreste völlig zerstört. Erst 1955 ließ der mit dem Wiederaufbau betraute Architekt Ludolf von Walthausen die beiden östlichen Lichtöffnungen wieder freilegen und mit modernen Bleiverglasungen des Kunstmalers Wulk aus Haffkrug ausstatten.
An der Nordseite der Kirche befindet sich, seit 1975 hinter der Sakristei verborgen, eine spätgotische Spitzbogenpforte, deren Bogen bei der Wiedererrichtung der Sakristei verändert wurde.
Das wahrscheinlich schon immer als Haupteingang zur Kirche dienende Portal westlich der Sakristei hat ebenfalls einen spätgotischen Bogenabschluß. Er ist durch seine sparsame, aber darin wirkungsvolle Gliederung durch zwei kantige Gewändestufen bemerkenswert.
Die heutige Sakristei ist nicht als exakte Gestaltwiederholung eines zerstörten Originals zu verstehen. Sie deutet lediglich die historischen Formen eines ehemaligen Baukörpers an, der hier wahrscheinlich schon seit dem 15. Jahrhundert gestanden hat und oft verändert wurde. Auch diese alte Sakristei war aus Ziegeln erbaut und verputzt, wenngleich kaum in derart glatter, perfekter Oberfläche wie heute, sondern sicherlich nur geschlämmt.
Ludolf von Walthausen stellte 1955 den heutigen Glockenträger als Giebelreiter her, der - leider nicht aus handbehauenen, sondern maschinengeschlagenen Gra- (hier fehlt eine Zeile im Buch)
Glockenturmes einfach und wirkungsvoll beantwortete. Im Giebelreiter hängt eine Glocke der 1908 abgebrannten frühklassizistischen Berliner Garnisonskirche in der Spandauer Straße. Diese Kirche wurde 1909 in ähnlicher Form wiederaufgebaut, aber im Zweiten Weltkrieg endgültig zerstört. Die Glocke war 1908 mit dem übrigen Geläut von der Heilsarmee erworben worden und diente jährlich zum Einläuten ihres Jahresfestes. Dieses Fest fand regelmäßig im massiven Bau des Zirkus Busch statt, der, dem Berliner Dom gegenüber, an der Spree stand. In der Laterne über der Zirkuskuppel konnten diese Glocken hängen. Von 1945 bis 1955 befand sich das Geläut in Marienfelde. Eine der Glocken hängt seitdem in Giesensdorf; sie wurde von dem Zehlendorfer Gießer Gustav Gollier gegossen.
Bis zum Zweiten Weltkrieg hatte die Kirche über dem Westgiebel einen doppelt gestuften, hölzernen Turm, der sich über einer Verbretterung des oberen Giebelfeldes erhob und über einem kurzen Glockengeschoß mit Schallöffnungen ein Dach in Form eines Pyramidenstumpfes hatte. Darauf befand sich eine quadratisch gegründete Laterne mit hoher, vierseitiger Spitze. Über lange Zeit hingen an der Laterne vier Zifferblätter einer Turmuhr. Eine Darstellung von 1834 zeigt den Turm anstelle des Laternenaufbaus mit einem schlichten Zeltdach. Vorher muß er, so 1691, als er eine Wetterfahne erhielt, und 1736, als eine neue Uhr angeschafft wurde, sowie 1775 und 1790, als wieder eine Uhr "fällig wurde", ausgebessert und teilweise geändert worden sein. Sein tatsächliches Alter und das jeweilige Aussehen können wir nicht mehr exakt feststellen.
Die älteste Glocke, die auch heute noch gegenüber der Kirche im Glockenträger des Gemeindehauses zusammen mit der 1786 angeschafften Glocke zum Gottesdienst ruft, stammt von 1686. Ältere Hinweise über einen Turm als dieses Gußjahr liegen uns nicht vor, jedoch ist wegen der geringen Mauerdimension des Westteiles der Kirche nicht anzunehmen, daß es schon im Mittelalter einen massiven Turm oder die Absicht, einen zu errichten, gegeben hat.
Auf dem Dach finden wir heute eine in Berlin sehr seltene Art der Eindeckung. Das Satteldach ist mit "Mönch-und-Nonne"-Ziegeln gedeckt; die heute nur noch in Südeuropa vielfach zu finden sind. Dabei sind konkave und konvexe Ziegel abwechselnd übereinander in Reihen verlegt, so daß sich neben den hohen "Bukkeln" der einen Reihe tiefe "Mulden" der nächsten Reihe befinden. Die gesamte Fläche wirkt dadurch äußerst lebhaft. Außer diesem Gotteshaus ist die Schmargendorfer Dorfkirche noch mit einem solchen Dach gedeckt.

Das Innere

Einziges historisches Inventar der Kirche ist der an der Nordwand angebrachte Grabstein des ehemaligen Gutsherrn Ernst Ludwig von der Groeben, der im Jahre 1698 starb. Die Familie von der Groeben hatte als Gutsbesitzerdynastie schon seit 1480 das Patronat auch über die Kirche; 1641 errichtete Ernst Balthasar von der Groeben einen Rittersitz. 1792 wurde Giesensdorf zusammen mit dem Rittergut Lichterfelde durch den Großkaufmann Wilhelm von Carstenn erworben. 1877 gründete man schließlich Groß-Lichterfelde als Zusammenschluß der Dorfgemeinden und Güter Giesensdorf und Lichterfelde. 1954 kam der Name "Giesensdorf" neu auf: Die Kirchengemeinde hatte ihn sich gegeben.
Anstelle des heutigen modernen Altars gab es seit etwa 1600 eine gemauerte Mensa. Wahrscheinlich war sie mit einem Flügelaufsatz versehen, der 1678 ausgemalt wurde. Ein im 19. Jahrhundert geschaffener Kanzelaltar ist - wie das übrige alte Inventar - im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Im Gegensatz zu vielen Kanzelaltären, die in anderen Kirchen verloren gingen, besaß die Giesensdorfer Anlage keinen nennenswerten künstlerischen Wert.
Die jetzigen Leuchter, das Kreuz und die Taufe wurden von dem einheimischen Bildhauer Fritz Becker geschaffen. Die schon erwähnten Bleiglasfenster hinter dem Altar stellen links die Teilung des Rockes Jesu unter den Kriegsknechten dar, rechts den Auferstandenen.
Das ohnehin schmale, lange Schiff war seit 1873 mit einer, seit 1878 sogar mit zwei gegenüberliegenden Längsemporen ausgestattet, die anläßlich des Wiederaufbaus zugunsten der Raumwirkung nicht wiedererrichtet wurden.
Die Tatsache, daß die Kirche sehr schmal und mit heute kaum 80 Plätzen insgesamt zu klein sei, wurde immer wieder beklagt. So sollte sie im 18. Jahrhundert einem größeren Neubau weichen. Die heutige Gemeindegröße und ihr Gottesdienstverständnis setzen einen weniger auf Repräsentation als vielmehr auf geistige und geistliche Konzentration ausgerichteten Raum voraus. Die Gemeinde kann sich nun glücklich schätzen, eine schlichte, helle, angemessen große und außerdem geschichtlich wertvolle Kirche ihr eigen zu nennen.



Cante (1987): Giesensdorf Ostpreußendamm 64/Ecke Osdorfer Straße, Bezirk Steglitz, Kirchenkreis Steglitz. 

Lage

Die Kirche liegt auf der Südostseite des Straßendorfes (etwa in der Mitte) an der Kreuzung mit der Straße nach Osdorf.

Kirchliche Verfassung/1/

Giesensdorf gehörte im Spätmittelalter zur Sedes Spandau (1527). Es war immer selbständige Pfarre/2/ und versorgte um 1541 auch Steglitz und Lichterfelde. Giesensdorf besaß 1556-1893 eine Tochterkirche in Steglitz und betreute ab 1697 auch Lichterfelde. Seit 1891 war es Teil der Kirchengemeinde Groß-Lichterfelde, von der es 1954 als selbständige Gemeinde abgezweigt wurde.

Giesensdorf war mit drei Pfarrhufen ausgestattet/3/.

Das Patronat besaßen um 1308 - nach 1375 der Bischof von Brandenburg, danach der Markgraf und vor 1480 - nach 1609 v. d. Gröben. Im 17. und 18. Jahrhundert war es zersplittert.

Baubeschreibung

Von der Giesensdorfer Kirche, einem ungewöhnlich gestreckten, innen flachgedeckten Saalbau, blieben nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nur die Umfassungsmauern stehen. Bis auf den hölzernen Dachturm im Westen, den ein steinerner Glockenträger ersetzte, wurde die Kirche historisch getreu wiederaufgebaut.

Maße:
Länge: 20,15 m
Breite: 6,9 m
Mauerstärke: 0,9-1,05 m
Mauerhöhe: gut 5 m

Zwei Bauphasen lassen sich unterscheiden:

Zwischen dem ca. 8,5 : 6,8 m großen Ostteil und dem ca. 11,65 : 6,9 m großen Westteil sind die Baunähte, besonders auf der Nordseite, deutlich erkennbar. Beide Abschnitte unterscheiden sich auch durch die Art und Stärke des Mauerwerks. Der Ostteil besitzt 1,05 m dickes regelmäßiges Feldsteinquadermauerwerke Im Westen besteht die Kirche aus 0,95 m starkem unregelmäßigem Feldsteinquadermauerwerk (nur Westwand auch 1,05 m). Soweit erkennbar, besaßen die Fenster dieses Bereichs Backstein-, die des Ostteils dagegen Feldsteingewände. Offenbar handelt es sich nicht um unterschiedliche Etappen des selben Bauvorganges, sondern um die Erweiterung einer zu klein gewordenen Kirche nach Westen. Zwei Beobachtungen aus den Bauaufnahmen von 1953 bestätigen die Existenz einer älteren westlichen Abschlußwand. Erstens wurden Reste ihres Fundaments entdeckt, zweitens zeichneten sich ihre Anschlußstellen auf der Nord- und Südwand des Innenraumes ab, als dieser nach der Zerstörung vom Putz befreit war. In ihrer Stärke entsprach die Westmauer den anderen Wänden des Ostteils.
Beide Fenster der Nordseite des Ostteils sind als Nischen mit schrägen Gewänden erhalten geblieben (ca. 2,12 : 0,75 m). Sie scheinen auch ursprünglich rundbogige Abschlüsse besessen zu haben/4/. Eine entsprechende Fensteranordnung kann auf der Südseite angenommen werden, wo sie durch den Ausbruch größerer Öffnungen zerstört wurde. Die Bauaufnahme der inneren Ostwand deutet an, daß sich dort zwei schlanke Fenster befanden, die etwas weiter als die Nordfenster hinabreichten, diesen aber wohl sonst entsprachen und in gleicher Höhe abschlossen. Außerdem war das spitzbogige Nordportal erhalten, dessen Abschluß beim Anbau der Sakristei verändert wurde/5/. Das zweite erhaltene mittelalterliche Portal, einmal abgetreppt und mit spitzbogigem Schluß, befindet sich ebenfalls auf der Nordseite, aber im Westteil der Kirche/6/. Ein schlankes Spitzbogenfenster mit Gewänden aus 28,5 : 13 : 9 cm großen Backsteinen befindet sich - wieder geöffnet - im Westen der Südseite. Der Rest eines entsprechenden Fensters liegt zwischen den beiden inneren Fenstern der Nordseite/7/.

Spätere Veränderungen

Im Zuge eines Ausbaus der Kirche wurden 1609 Fenster vergrößert/8/. Dies wird auf die noch heute vorhandenen bezogen (ursprüngliche Korbbögen 1955 in Flachbögen umgewandelt). 1691 kam es zu einer Ausbesserung des auch später mehrfach veränderten Turmes und zum Abputzen des Kircheninneren/9/. 1711 erhielt das Gotteshaus acht neue Fenster. 1749 galt die Kirche als baufällig, außerdem als zu klein und zu schmal/10/. Trotzdem kam es erst 1775 zu einer einfachen Reparatur/11/. Während des 19. Jahrhunderts fanden lediglich kleinere Erneuerungsarbeiten statt/12/. Im Zuge einer Renovierung 1933 wurden die Ostfenster zugemauert und eine neue Heizung angelegt/13/.
Nach einem Bombentreffer neben der Kirche 1943 und der Zerschießung des Baus 1945 blieben allein die Umfassungsmauern stehen/14/. In der Gemeinde gab es Stimmen, die einen vollständigen Neubau forderten, auch eine Erweiterung wurde ins Auge gefaßt. Schließlich fiel, nicht zuletzt aus Kostengründen, die Entscheidung für den Wiederaufbau der alten Kirche, der 1954—55 nach Plänen Ludolf und Charlotte von Waithausens erfolgte. Dabei wurden die obersten Schichten der Mauern wiederhergestellt, Ost und Westgiebel völlig neu aufgeführt, ein neues Dach und auf dem Westgiebel ein Glockenträger errichtet, die Ostfenster und das alte backsteingerahmte Fenster geöffnet sowie das Innere modern gestaltet. Die damals beseitigte Sakristei an der Nordseite wurde 1975 in den Formen des 18. Jahrhunderts rekonstruiert/15/.

Datierungsversuche

Die Giesensdorfer Kirche wird teilweise dem 13., meist dem 14. Jahrhundert zugerechnet/16/. Nur selten wurde zwischen den beiden Bauphasen unterschieden/17/. Der Ostteil entstand wohl um die Mitte des 13. Jahrhunderts, der westliche Abschnitt vielleicht um 1300.

Hinweise zur mittelalterlichen Ausstattung

Keines der Stücke ist mehr vorhanden.
Kelch (1541 erwähnt)
Pacem (ist ein Kreutz, 1541 erwähnt)
2 Monstranzen, kupfern (1541 erwähnt)
Glocke, wohl erste Hälfte des 14. Jahrhunderts/16/

Quellen

Bauaufnahme: 1953 TU
Ansichten: Kirche von Nordwesten, Zeichnung von Heinrich Wohler, 1834 datiert; Kirche von Norden, Zeichnung von Hanns Anker, 1903 datiert (Abb. bei Pomplun 5/1976, S. 63).

Visitationsprotokoll 1541: Riedel CDB, A, XII, S.35.

Literatur: Bergau 1885, S. 377; Lüders 1893, S. 38-47; Spatz 1912, S. 86—88;
Muhs 1919, v.a. S. 91-104; Kohte 1922 (Dehio), S. 175; Klein/Etbauer 1932, S. IX; A. Nagel 1935, S. 20 f.; Türck, S. 10, 18, 23, 40; Pomplun 1956, S. 78 f., 1960, S. 175 f. und 5/1976, S. 62-64; Dorfkirche Giesensdorf 1966; Börsch-Supan 1977 (Reclam), S. 405; Kühne/Stephani 1978, S. 217-219; v. Müller 1979, S. 266 f.; Döbler 1985; v. Glowczewskl 1986, S. 15; Hänsel 1986, H. 3, S. 7 f.; Hoffmann-Tauschwitz 1986, S. 83-88; Mehling 1987, S.74.

Anmerkungen

/1/ Siehe Muhs 1919, S. 91-159; Enders 1976, S. 77-79; Themel/Ribbe 1984, S.107.

/2/ Bereits um 1400 wird Pfarrer Ambrosius Haverlang, 1438 Pfarrer Johannes Heyden erwähnt (Spatz 1912, S. 88). Die Pfarrer wohnten meist in Teltow (Muhs 1919, S. 96).

/3/ 1375, 1450, 1480; zusätzlich 1541 eine Wiese.

/4/ Nach Kriegszerstörung allerdings mindestens teilweise erneuert. Rundbogig waren die Abschlüsse auf der Innenseite (siehe Bauaufnahme der Innenwand ohne Putz).

/5/ Hoffmann-Tauschwitz 1986, S. 83.

/6/ Innen besitzt es einen flachbogigen Schluß aus 28,5 : 13 : 9 cm großen Backsteinen.

/7/ Pomplun 1962, S. 48.

/8/ Muhs 1919, S. 101 (nach dem bis 1602 zurückreichenden Kirchenrechnungsbuch). Um 1600 wurde zunächst ein Dielenboden gelegt und der Altar ausgemauert, 1609 eine Empore eingebaut und 1615 ein Kirchengestühl angefertigt.

/9/ Muhs 1919, S. 101. Ein neuer Turm wurde 1736 errichtet und 1775 repariert. Heinrich Wohlers Zeichnung von 1834 zeigt als Abschluß ein einfaches, quergestelltes Satteldach. 1836 fand dann ein Ausbau des Turmes statt. Damals erhielt er wohl die bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erhaltene aufwendigere Form mit Laterne.

/10/ Ebda.

/12/ 1836 Ausbau; 1873 und 1878 Einbau von Seitenemporen; 1878 inneres abgeputzt (Ebda.). Wiederholt wird das dürftige Erscheinungsbild der Kirche beklagt.

/13/ Döbler 1985, S. 6.

/14/ Zerstörung und Wiederaufbau nach Akte 5 284,31 im Archiv des Evgl. Konsistoriums und Dorfkirche Giesensdorf 1966.

/15/ Kühne/Stephani 1978, S. 219.

/16/ 13. Jh: Spatz 1912, S. 88; Hänsel, H. 3, S.7. Frühgotisch: Kohte 1922
(Dehio), S. 175; Klein/Etbauer 1932, S. IX. Um 1300: Muhs 1919, S. 91.
14. Jh.: Bergau 1885, S. 377; Pomplun 1956, S. 78; Börsch-Supan 1977
(Reclam), S. 405; Kühne/Stephani 1978, S. 217.

/17/ v. Müller 1979, S. 266: Ostteil wohl Mitte 13. Jh.; Hoffmann-Tauschwitz 1986, S. 83: wohl 1250 beg., Westteil spätes 13. oder frühes 14. Jahrhundert.


"Dehio": Ev. Dorfkirche Giesensdorf (Ostpreußendamm 64), um 1250 im Osten
begonnen, um 1300 Erweiterung nach Westen, 1609 Einbruch von Segmentbogenfenstern. Im Krieg Zerstörung bis auf die Mauern, 1955 Wiederherstellung; statt des Holzturms steinerner Giebelreiter im Westen. 1975 an der Nordwand Wiedererrichtung der Sakristei nach Plänen des 18.Jh. Langgestreckter Saal ohne Apsis und Chor, Westwand geschlossen; Mauern aus behauenen Feldsteinen; im westlichen Erweiterungsbau - innen sichtbar dünnere Wände; an der westlichen Südwand ein Schartenfenster, an der Nordwand zwei urspr. Fenster als Nischen.



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©Theo Engeser und Konstanze Stehr, Jühnsdorf, 1999-2003