Zur
validierten Deutschen Version des Europäischen Sprachenportfolios
für den Hochschulbereich
Das
Europäische Sprachenportfolio (ESP) für den Hochschulbereich
des ELC stimmt wie alle ESP-Versionen, die für verschiedene
Zielgruppen und Kontexte, Länder und Sprachen entwickelt
worden sind, mit dem vom Europarat vorgegebenen gemeinsamen
Grundsätzen und Richtlinien überein, d. h. es besteht
aus 3 Teilen, dem Sprachenpass, der Sprachbiografie und dem
Dossier und es ist gleichzeitig Informationsinstrument und
Lernbegleiter. Es ermöglicht einerseits, alle innerhalb
und außerhalb des Bildungssystems erworbenen sprachlichen
Kenntnisse und interkulturellen Erfahrungen verständlich,
umfassend und international vergleichbar darzustellen; und
andererseits enthält es Orientierungshilfen, um über
das eigene Sprachenlernen zu reflektieren und das weitere
Lernen zu planen und zu organisieren.
Dieses
Portfolio geht jedoch in jedem seiner Teile besonders auf
die spezifischen Bereiche des Sprachenlernens und des Sprachgebrauchs
an Hochschulen ein.
In seiner
Einleitung zeigt es neben dem Nutzen für Lernende (hier
insbesondere Studierende und Akademiker), für Unterrichtende
und für Arbeitgeber auch die Vorteile für Bildungsinstitutionen
im Hochschulbereich, z. B. Fachbereiche, Sprachinstitute,
Sprachenzentren und Selbstlernzentren, sowie für Verantwortliche
von Mobilitätsprogrammen und Zulassungsstellen.
Der Teil
Sprachenpass und Dokumente enthält den Standardisierten
Sprachenpass für Erwachsene des Europarats sowie ein
Zusatzformular, das einen Überblick über sprachliche
und interkulturelle Erfahrungen im Rahmen des Hochschulstudiums
gibt. Auch ein Instrumentarium, um die Angaben im Sprachenpass
durch zusätzliche international vergleichbare Informationen
zu ergänzen und die verschiedenen informelleren sprachlichen
und interkulturellen Erfahrungen zu dokumentieren stehen zur
Verfügung.
Die Sprachbiografie
möchte insbesonders das reflektive Lernen fördern.
Sie hilft bisheriges Sprachenlernen und interkulturelle Erfahrungen
sowie Lernprozesse zu dokumentieren und zu reflektieren, aktuelle
Sprachkenntnisse selbst einzuschätzen, Lernziele zu setzen,
zukünftiges Lernen zu planen und zu begleiten. Die Checklisten
zur Selbsteinschätzung enthalten neben allgemeinsprachlichen
Deskriptoren ab Niveau B1 auch Beschreibungen, für sprachliche
Kompetenzen, die für das Studium notwendig sind. Es gibt
ein ebenfalls ein spezielles Arbeitsblatt für Mobilitätsaufenthalte,
das dazu dient, die interkulturelle Kommmunikationsfähigkeit
zu entwickeln und die Integration in das soziale und akademische
Leben des Gastlands zu erleichtern.
Das Dossier
besteht aus einem Arbeitsdossier, zur laufenden Dokumentation
des Lernens und einem Präsentationsdossier für die
Zusammenstellung von Arbeiten für einen aktuellen Anlass
(z. B. für Vorstellungsgespräche, für die Zulassung
zu einer Hochschule oder zu einem Nachdiplomstudiengang).
Es lädt dazu ein, Arbeiten, die im Rahmen des Studiums
und außerhalb entstanden sind, zu sammeln.
Jeder
der drei Teile enthält Anregungen zur Benutzung mit konkreten
Beispielen, in denen auch systematisch die spezifische Situation
des Lernens und Gebrauchs von Sprachen im Hochschulbereich
thematisiert wird.
Brigitte
Forster Vosicki, Université de Lausanne
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