Tauchen im Baikal-See:

Im Rahmen der beiden DFG-Projekte wurden zwecks Probennahmen und Aufnahme von Parametern der Umwelt auch Taucherarbeiten durchgeführt. Dabei wurde mit verschiedenen Tauchergruppen am Baikal zusammengearbeitet.
Im Folgenden soll Interessierten, die vorhaben, ebenfalls im Baikal-See zu tauchen, ein Überblick gegeben werden, welche Einrichtungen vor Ort existieren (ohne Garantie auf Vollständigkeit):

Schwämme als Lebensraum

Lubomirskia Schwämme als Lebensraum

Litoral des Baikal bei 6 - 8 m Tiefe

Litoral des Baikal in 6 - 8 m Tiefe

Forschungstauchen

Sowohl das Baikal-Museum in Listvyanka (das alte Limnologische Institut) als auch das Limnologische Institut (LIN) der Sibirischen Abteilung der Akademie der Wissenschaften Russlands in Irkutsk führen Taucherarbeiten für wissenschaftliche Projekte durch.

Dr. Peter Röpstorf

Peter Röpstorf

"Hängende Schnecken": Baicalia turriformis und B. (Maackia) costata

"Hängende Schnecken":
Baicalia turriformis und B. (Maackia) costata

Die Tauchergruppe des LIN ist aber erst im Aufbau (Baikal-Museum und LIN waren früher eine einzige Institution und es existierte somit nur eine Tauchergruppe, die fast vollständig an das Baikalmuseum ging). Das LIN führt zur Zeit einen großen Teil der Arbeiten in Zusammenarbeit mit einem Sporttaucherclub (SKEP) durch. Generell wird beim Forschungstauchen am Baikal die Signalleine verwendet. In der Praxis ist es am Baikal noch schwieriger, eine Tauchergruppe zu organisieren als in Deutschland, und der dritte Mann (der Rettungstaucher) ist oft "nur" Sporttaucher. Taucheinsatzleiter und Taucher müssen jährlich eine theoretische Prüfung ("Techminimum" genannt) ablegen.

Der Taucheinsatzleiter muß von den Institutionen kommen. Pro Taucheinsatz wurden (im Jahr 2000) 50 US-Dollar berechnet. Wird "nur" die Taucheinsatzleitung übernommen, so kostet dies ca. 20 US-Dollar. Die Institute haben eine Lizenz, die ihnen auch eine Beprobung innerhalb der Naturschutzgebiete und Nationalparks erlaubt.

Das LIN betreibt eine (noch) spartanisch ausgestattete Station in Bolshiye Koty, einer kleinen Ortschaft direkt am Westufer des Baikals, bei der einst Gold geschürft wurde und die in der Sowjetischen Ära als biologische Forschungsstation zu Ehren kam. Die staatliche Universität der Stadt Irkutsk führt dort im Sommer Praktika für ihre Studenten durch.

Groppe

Groppe (Photo von B. Papenfuß)

Ein Eistauchgang wird vorbereitet

Ein Eistauchgang wird vorbereitet

Alexandr Novitsky ist der Leiter der Station des LIN´s in Bolshiye Koty und auch Taucheinsatzleiter. Dmitrij Antipenko ist Ingenieur für Unterwassertechnik und hat lange Zeit als Berufstaucher gearbeitet. Die Ausrüstung der Tauchergruppe ist veraltet, weswegen mit dem Klub SKEP zusammengearbeitet wird. Über diesen können moderne Regler, DTGs besorgt werden.
Die Tauchlehrer des SKEP (nach CMAS und PADI) bilden zudem Mitarbeiter des LINs im Tauchen aus.

Die Tauchergruppe des LIN ist bestrebt, die Technik schrittweise zu erneuern.

  ZODIAC mit Tauchergruppe

ZODIAC mit Tauchergruppe: Igor Parfeevez (SKEP), Peter Röpstorf, Tatyana Sitnikova, Holger Schüppel (Cinecentrum), Dmitrij Antipenko (von links nach rechts)

 

Das Paläontologische Institut der Freien Universität Berlin hat dem LIN 1997 einen Bauer-Kompressor (Utilus 10) sowie eine ZODIAC mit Johnson Außenbordmotor zur Verfügung gestellt.
Diese Technik kann von Mitgliedern des Paläontologischen Instituts in Absprache mit dem Direktor des LIN´s (Prof. Michail Alexandrovich Grachev) genutzt werden.

Das LIN verfügt über eine ganze Flotte von Forschungsschiffen.
Das Sekretariat des LIN´s kann in deutsch, englisch und natürlich russisch kontaktiert werden:

  • LIN: Direktor Prof. Dr.
    Michail Alexandrovich Grachev
  • Sekretariat:
    Nadezhda D. Tscherepanova
Die "Vereshchagin"

Das Forschungsschiff "Vereshchagin"

 

 

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