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[Liebe Neuimmatrikulierte!]

Sie beginnen Ihr Studium an einer deutschen Spitzenuniversität, die nach München und Heidelberg den dritten Rang in Deutschland einnimmt. Das ist ein Glücksfall für Sie. Seien Sie uns herzlich willkommen! – Gleichzeitig beginnen Sie Ihr Studium aber auch zu einer Zeit, die alles andere als bildungsfreundlich ist. Obgleich Deutschland feststellen musste, dass seine Schülerinnen und Schüler nicht einmal mehr mittelmäßige Ergebnisse in internationalen Vergleichsstudien erzielen, kürzen Bildungspolitiker die Hochschulbudgets ohne Verstand und Verantwortung. Auch die Freie Universität ist davon nicht verschont geblieben. Zwar gelang es uns, die Schließung ganzer Fachbereiche abzuwenden und die Kürzungszumutungen auf rund zehn Prozent der ursprünglichen Absichten zu reduzieren, gleichwohl hat diese wissenschafts- und bildungsfeindliche Politik Spuren hinterlassen: Die Zahl der Studienplätze wird weiter absinken und die Studienbedingungen werden sich verändern. Das ist keine Erscheinung, die auf Berlin beschränkt ist, überall in Deutschland und Europa werden Budgets gekürzt, die Arbeitsbedingungen für Studierende, aber auch das Personal verschlechtert.

Stärker denn je sind deshalb Lehrende und Lernende auf einander angewiesen: Studierende auf die trotz allem anhaltende Bereitschaft der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, eine doppelte Arbeitsbelastung zu ertragen, denn auf jedem Studienplatz sitzen an der Freien Universität Berlin zwei Studierende. Angewiesen sind wir aber auch auf Sie, auf Ihre Nachsicht, wenn nicht alles reibungslos verläuft, wenn Klausurrückgaben mehr Zeit erfordern als gewünscht, wenn Räume überfüllt sind, wenn vor den Prüfungsbüros Wartezeiten entstehen. – Seien Sie versichert: Alle tun ihr Bestes, um Ihr Studium erfolgreich zu machen!

Wir alle benötigen aber auch Ihre Hilfe: Setzen Sie sich konkrete Ziele für Ihr Studium und versuchen Sie, diese zu erreichen. Fragen Sie, wenn Sie unsicher sind bei Ihren Entscheidungen über die Wahl von Lehrveranstaltungen, Fächern oder Berufsperspektiven. Nehmen Sie die Unterstützung anderer Kommilitonen wahr, aber machen Sie sich Ihre eigene Meinung: Die Erfahrung anderer ist die Erfahrung und die Meinung anderer. Bieten Sie selbst Ihre Hilfe an, in Lerngruppen, bei der technischen Unterstützung von Lehrveranstaltungen, in der Bibliothek, im Labor. Und – seien Sie neugierig gegenüber allem.

Gemeinsam bereiten wir Sie vor auf Ihren Beruf und ein Leben, zu dem Sie Ja sagen können. Ich freue mich, dass Sie da sind!

Univ.-Prof. Dr. Dieter Lenzen
Präsident der Freien Universität Berlin

Foto: FU-Archiv





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