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[Weiterbildung im Wandel]

Das Weiterbildungsteam der Freien Universität steht vor neuen Herausforderungen.

„Eigentlich bin ich ein Fossil“, sagt Rolf Busch und stellt zwei Teetassen auf den Tisch, „denn mich gibt es hier seit dreißig Jahren, solange wie die Weiterbildung an der Freien Universität existiert“. Es mag an dem stetigen Wandel „seiner“ Einrichtung liegen, dass ihr Leiter in seinem buntgestrickten Pullover so gar nicht wie ein Fossil wirkt, sondern vor neuen Ideen nur so sprudelt. „Die Welt hat sich seit 1972 geändert, und die Weiterbildung mit ihr“, erzählt Busch selbstbewusst und berichtet von den Anfängen, die von dem Impuls der sechziger Jahre nach politischer und naturwissenschaftlicher Bildung für alle Mitarbeiter/innen geprägt waren. Heute bietet das Weiterbildungsteam berufsbezogene und wissenschaftliche Qualifizierungen vor allem in den Bereichen der EDV, Medizin, Management, Fremdsprachen und den Bibliotheken an, die überwiegend von Externen genutzt werden.

„Unser Bibliotheksprogramm richten wir beispielsweise als einzige Berliner Einrichtung auch an Bibliotheken im Umland“, so der 59-Jährige. Vor allem für die bibliothekarische Weiterbildung mit Zertifikat kommen die Teilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik. Seit 1983 besteht eine Kooperation mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund. Ein gemeinsam entwickeltes Programm zu Themen wie „Gesundheitsmanagement im Unternehmen“, „Sozialhilfe 2002“ oder „Fremdenfeindlichkeit – Rechtsradikalismus –Antisemitismus“ stößt bei Personalleitern und Betriebsärzten, Lehrern und Sozialarbeitern, Betriebs- und Personalräten gleichermaßen auf Interesse. Seit Mitte der 90er Jahre erstreckt sich die erfolgreiche Kooperation auch auf die Unternehmensverbände UVB e.V.

„Auch alle relevanten Betriebe wie Siemens, Schering und Reemtsma haben vor allem im Gesundheitsbereich ihre Projekte bei uns präsentiert“, sagt Busch und freut sich, dass er seine Gäste inzwischen angemessen empfangen kann. Denn seit die Weiterbildung im Jahr 2000 in das futuristische Gebäude gezogen ist, dessen Spitze sich in die Erde rammt, verfügt sie über moderne, türkisblau gestaltete Innenräume. „Unser Angebot richtet sich an ganz unterschiedliche Berufsgruppen – von der Sekretärin bis hin zur Dekanin oder dem Abteilungsleiter“, erzählt Georg Schumacher, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Weiterbildung. Seit sechs Jahren können sich Führungskräfte aus Berlin/Bandenburg in einem für sie entwickelten Programm im Konfliktmanagement ebenso wie in der Gesprächsführung von Psychologen und Personalentwicklern schulen lassen. „Wir versuchen besonders strategische Fragen aufzugreifen“, sagt Schumacher und verweist auf das gemeinsam mit dem Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) entwickelte bundesweite Programm, das sich besonders dem Hochschulmanagement verschrieben hat. Drei spezielle Programme sind für Frauen konzipiert: das Rhoda-Erdmann-Programm für Wissenschaftlerinnen sowie eigene Seminare für Frauenbeauftragte und für Frauen im wissenschaftsstützenden Bereich. „Das Rhoda-Erdmann-Programm dürfte bundesweit einzigartig sein. Anfragen anderer Universitäten bestätigen die Wichtigkeit eines derartigen Angebots“, sagt Felicitas Wlodyga, verantwortlich für die Frauenbildung und das Gasthörer-Programm.

Wie so oft in Berlin ist der Wandel auch bei der Weiterbildung von knappen Kassen diktiert. „Die Weiterbildung muss sich den Strukturveränderungen im Programm anpassen“, sagt die zuständige Vizepräsidentin, Prof. Dr. Gisela Klann-Delius und fügt hinzu, dass das Präsidium vom Referat Weiterbildung im wachsenden Umfang eine Refinanzierung der Serviceeinrichtung erwarte. In der seit 2000 angebotenen GasthörerCard, die im vergangenen Jahr von 570 Personen genutzt wurde, sieht Klann-Delius einen Schritt in die richtige Richtung.

Seit dem laufenden Semester existiert eine interne Gebührenverrechnung, was bedeutet, dass auch FU-Angehörige für Seminare künftig zahlen müssen. Die Kosten können nach Absprache mit der/dem Vorgesetzten vom jeweiligen Fachbereich oder Abteilung übernommen werden. „FU-Angehörige erhalten aber einen Rabatt von mindestens 25 Prozent“, sagt Busch. „Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mit der Kostenbeteiligung weit weniger Schwierigkeiten als wir dachten“, erzählt Schumacher und berichtet, dass derzeit vor allem Rhetorikkurse und Englisch hoch im Kurs stehen. Davon könnte nicht zuletzt die Sommeruniversität für wissenschaftliche Mitarbeiter aus der ganzen Bundesrepublik profitieren, die im August zum Thema Schreiben stattfindet.

Felicitas von Aretin

Foto: Dahl


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