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Personalien

Zu Gast an der FU

Polnischer Botschafter Dr. Jerzy Kranz

Am 26. Juni 2001 wird der polnische Botschafter, Dr. Jerzy Kranz, um 17 Uhr im Rahmen des Ambassador-Kollegs im Henry-Ford-Bau eine Rede halten mit dem Titel „Polen – Deutschland. Interessengemeinschaft und gemeinsame Verantwortung“. Kranz ist seit dem 10. April 2001 Botschafter der Republik Polen.

Kardinal Georg Sterzinsky

Im Rahmen der Ringvorlesung „Menschen, Kirchen, Illegale“ sprach der Berliner Kardinal, Seine Eminenz Georg Sterzinsky, im Seminar für Katholische Theologie zum Thema „Schutz der Menschenwürde ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“. „Ich erwarte Taten – und zwar in der Gesetzgebung“, forderte Sterzinsky in seiner Rede. „Nicht morgen, sondern jetzt“ müsse der Schutz der Menschenwürde auch für Zuwanderer gelten. Der 1936 in Ostpreußen geborene Theologe hat während seiner Amtszeit zum Thema Ausländer- und Asylrecht deutlich Stellung bezogen, indem er vor einer verfrühten Rück-führung von Asylsuchenden warnte und die alte Praxis der Asylgewährung in Kirchen verteidigte. Im Anschluss an den Vortrag überreichte das Katholische Seminar Kardinal Sterzinsky anlässlich seines 65. Geburtstags die akademische Festschrift: „Deus semper maior – Gott ist immer größer“ – ein Wahlspruch des Kardinals.

Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Seyla Benhabib

Die international renommierte Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Seyla Benhabib (Cambridge) hielt einen Vortrag zum Thema „Once More. The Traffic in Women. Multiculturalism and Gendered Citizenship in Liberal Democracies“. Der Vortrag bildete den Auftakt für eine Tagung zum Thema „Gender Politikwissenschaft. Aktuelle Herausforderungen und neue Perspektiven“, die von Wissenschaftlerinnen des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften in Zusammenarbeit mit der femina politica, Zeitschrift für feministische Wissenschaft, organisiert wurde. Aufsehen erregte Benhabib in Deutschland durch ihre Studie zu Hannah Arendt („Die Melancholische Denkerin der Moderne“). Die langjährige Professorin für Politische Theorie in Harvard setzt sich in ihrer Forschung vor allem mit der sozialen und politischen Theoriebildung Europas im 19. und 20. Jahrhundert auseinander und forscht gleichzeitig zur feministischen Theorie.

Philosophin Prof. Dr. Judith Butler

Auf Einladung des Sonderforschungsbereichs „Kultur des Performativen“ hielt die bekannte Philosophin Prof. Dr. Judith Butler (University of Columbia, Berkley) einen Vortrag zum Thema „Jemandem gerecht werden: Intersexuelle Allegorien“. In ihrem Vortrag knüpfte sie an die Kritik der biologischen Fundierung von Geschlecht an, die sie in ihrem Buch „Das Unbehagen der Geschlechter“ entwickelte und rückte sie dabei in eine neue, ethisch begründete Perspektive. In diesem Zusammenhang stellte sie den berühmt gewordenen Fall einer Person vor, die als Kind bei einem chirurgischen Unfall den Penis verlor, als Mädchen erzogen wurde und später eine männliche Geschlechtsidentität annahm. Anlass genug, diesen zweifachen Geschlechterwandel unter dem Aspekt der „allegorischen Kraft“ zu diskutieren, also der Fähigkeit, grundlegende kulturelle Werte zu veranschaulichen und zu kritisieren.

Judith Butler gehört nicht nur zu den wichtigsten Philosophinnen der Gegenwart. Sie vertritt auch eine der einflussreichsten Theorien von Performativität, d.h. die vielfältigen Aufführungs- und Inszenierungsformen von Kulturen sowie der Handlungsvollzug und die Wirklichkeitskonstruktion durch Sprache.

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