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Universitätsvorlesungen sind vom Akademischen Senat (AS) der FU beschlossene Ergänzungen zum Lehrangebot mit dem Ziel, neuere – auch kontrovers diskutierte – Forschungsergebnisse, fachspezifische und fächerübergreifende Entwicklungen sowie inneruniversitäre Zusammenarbeit nicht nur darzustellen, sondern auch anzuregen. Sie richten sich an Studierende, Wissenschaftler/innen und an interessierte Berliner/innen. Zwar sind sie im Gesamtzusammenhang konzipiert, müssen aber auch als Einzelvorträge zu verstehen sein. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.


[Universitätsvorlesungen - Cover]

Die Broschüre "Universitätsvorlesungen Wintersemester 2000/2001" mit dem vollständigen Programm der Vorlesungen ist in der Geschäftsstelle der Kommission Universitätsvorlesungen zu haben:

Kaiserswerther Straße 16-18,
14195 Berlin,
Tel.: 838 73 534
(dienstags und freitags von 9 - 12 Uhr).

Darüber hinaus liegt sie an zentralen Punkten auf dem Campus aus. Die Broschüre enthält außerdem die Programme für die Ringvorlesungen, die Fächerübergreifenden Studien und die Führungen und Veranstaltungen im Botanischen Garten oder Botanischen Museum.


Neuere Publikationen,
die aus Ringvorlesungen
hervorgegangen sind:

[Cover]

Stephan Ruß-Mohl (Hrsg.)
Medien auf der Bühne der Medien
dahlem university press, Berlin, 2000

Gerhard Bauer,
Robert Stockhammer (Hrsg.)
Möglichkeitssinn – Phantasie und Phantastik in der Erzählliteratur des 20. Jahrhunderts
Westdeutscher Verlag, Wiesbaden, 2000

Carsten Niemitz, Sigrun Niemitz (Hrsg.)
Genforschung und Gentechnik – Ängste und Hoffnungen
Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg, 1999

   

Universitäts- und Ringvorlesungen an der FU - Bühne des Wissens

Susanne Weiss

Von der Antike
bis heute:

Europäische Kunst
und Wissenschaft

Foto: Abgusssammlung

[Von der Antike bis heute - Illustration]

Die Universitätsvorlesungen an der FU sind inzwischen eine Berliner Tradition. "Grünes Licht hat der Akademische Senat für einen Versuch geschaltet, um der um sich greifenden Desorientierung der Studenten zu begegnen", berichtete das "FU-Info" 1982. Das war der Beginn der Vorlesungen, die mit fächerübergreifendem Anspruch wissenschaftliche Disziplinen oder Studiengänge in einem größeren Zusammenhang vorstellen sollten.

Die Universitätsvorlesungen sind aber nicht nur Orientierungshilfe für Studierende, sie sind auch eine Leistungsschau der Universität. Sie präsentiert sich von ihrer besten Seite, nicht nur mit Einladungen an spektakuläre Gäste und internationale Experten, sondern auch, indem sie Nachwuchswissenschaftlern ein geeignetes Forum bietet, sich und ihre Forschung zu präsentieren – vor allem aber mit der Öffnung für eine breite Öffentlichkeit.

Einige der klassischen Ringvorlesungen sind schon selbst Tradition geworden wie "Sportmedizin für Mediziner", ein populärer Stoff, der nicht nur als Vorlesung, sondern auch als praktische Übung mit Belastungsuntersuchungen angeboten wird. Sogar schon seit 1977 gibt es das interdisziplinäre Kolloquium "Statistische Methoden in der empirischen Forschung", das das Interesse weiter Bereiche gefunden hat, in denen mit mathematisch-statistischen Methoden gearbeitet wird.

Fast seit Beginn der Universitätsvorlesungen, 1984, gibt es auch die Ringvorlesung "Energie - Umwelt - Gesellschaft – Aktuelle Probleme aus naturwissenschaftlicher Sicht". Eine Veranstaltung, die in Reaktion und Reflexion auf die "Nachrüstung" Naturwissenschaftler zusammen brachte, die sich zunehmend der Verantwortung bewusst wurden, die ihnen daraus erwächst, dass ihre Arbeit einerseits zur Erhaltung, andererseits aber auch zur Zerstörung des Lebens auf der Erde beitragen kann.

Die Universitätsvorlesungen – ausgewählte Ringvorlesungen – dieses Wintersemesters haben einen geistes- und kulturwissenschaftlichen Schwerpunkt. Die Bedeutung des europäischen Literatur-kanons, die Rezeption der Antike im 20. Jahrhundert und das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft sind die Themenschwerpunkte der drei Vortragsreihen.

Im Mittelpunkt der von Prof. Dr. Manfred Pfister konzipierten Universitätsvorlesung "Der europäische Kanon" steht die Frage, wie die Werke der europäischen Klassiker und die Diskussion über sie zur Herausbildung eines Bewusstseins für "Europa" beigetragen haben und zur kulturellen Identität eines sich vereinigenden Europas beitragen, das nicht nur über gemeinsame politische, rechtliche, ökonomische und administrative Ordnungen entsteht.

Der europäische Kanon
Konzeption: Prof. Dr. Manfred Pfister
Dienstag, 18 bis 20 Uhr (Beginn 17. 10.)
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin
Hörsaal 2

Zu den Konstanten der europäischen Kulturgeschichte gehört die Auseinandersetzung mit der Antike. Sie ist weder aus den Wissenschaften noch aus den Künsten wegzudenken. Ebenso wie die Werke der europäischen Klassiker der Literatur sind Elemente der Antike in das kulturelle Gedächtnis Europas eingegangen und wirken dort identitätsstiftend, oder sie wurden als Folie für Gegenentwürfe begriffen.

Bestimmend für die moderne Antikenrezeption wurde das klassizistische Bild der Antike Winckelmann’scher Prägung, das im 18. Jahrhundert mit dem universalen Anspruch auf Freiheit, Schönheit und Humanismus verbunden wurde. Doch im 19. Jahrhundert verlor es seinen emanzipatorischen Charakter und verengte sich zum elitären Privileg der klassischen Bildung. Am Ende des 19. Jahrhunderts verlangt die klassische Bildung nach einer grundlegenden Erneuerung; es kommt zu Akzentverschiebungen in der Interpretation und im Gesamtbild der griechischen Kultur.

Die von Prof. Dr. Bernd Seidensticker und Dr. Martin Vöhler konzipierte Vorlesung will mit ihrem kulturwissenschaftlich-interdisziplinären Ansatz die Zusammenarbeit des Fächerverbundes im neuen Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften erproben und wendet sich ausdrücklich an ein Publikum aus verschiedenen Disziplinen.

Die Antike im 20. Jahrhundert
Lesarten und Kontexte
Konzeption: Prof. Dr. Bernd Seidensticker,
Dr. Martin Vöhler
Mittwoch, 18 - 20 Uhr, (Beginn 25. 10.)
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin, Hörsaal 2

Der Frage nach dem Verhältnis von Wissenschaft und Kunst gehen die Vortragenden in der von Prof. Dr. Helmar Schramm koordinierten Vorlesung "Bühnen des Wissens – Interferenzen zwischen Wissenschaft und Kunst" nach. Unter dem Eindruck, dass die aus dem späten 18. Jahrhundert überkommene Trennung dieser beiden Bereiche die gegenwärtige Kultur nicht mehr angemessen repräsentiert, entstehen die unterschiedlichsten Versuche einer kulturwissenschaftlichen Neuorientierung traditioneller Disziplinen der Humanitas.

Ziel der Vorlesungsreihe ist es zu zeigen, wie gerade die Wechselwirkungen von Wissenschaft und Kunst Kultur wesentlich geprägt haben – sei es durch öffentliche Experimente und andere Strategien der Inszenierung, sei es durch die Orientierung erkenntnistheoretischer und philosophischer Modelle an Instrumenten und Maschinen oder sei es durch die Entstehung neuer Wahrnehmungstechniken am Schnittpunkt von naturwissenschaftlicher Innovation und ästhetischer Theorie.

Diese Universitätsvorlesung findet in enger Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (Berlin), dem Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität und dem Zentrum für Literaturforschung statt. In Kürze erscheint ein Faltblatt mit den Biographien und Bibliographien der Vortragenden sowie mit Kurzporträts ihrer Institute, erhältlich in der Geschäftsstelle der Kommission Universitätsvorlesungen.

Bühnen des Wissens
Interferenzen zwischen Wissenschaft und Kunst
Donnerstag, 18 - 20 Uhr, (Beginn 26.10.)
Institut für Theaterwissenschaft
Grunewaldstr. 35
12165 Berlin

 
 
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