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Deutsch-polnisches Studienprojekt der Geographen


Kontakte zu den nächsten Nachbarn

"Wir müssen doch universitäre Kontakte zu den von Berlin aus künftig nächsten Nachbarn in der Europäischen Union suchen", sagt Dr. Georg Kluczka, Professor für Geographie am Fachbereich Geowissenschaften. Damit hat er ein Ziel des von ihm initiierten gemeinsamen Studienprojektes der Freien Universität und der Kopernikus-Universität Torun (Thorn) in Polen schon benannt.

Es geht um das Thema "Räumliche Auswirkungen der Transformation in Polen und Deutschland", das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und der Universität Torun finanziert wurde. Auch der DAAD sei sehr angetan gewesen, denn in dieser Form sei es das erste gemeinsame Projekt einer deutschen und einer polnischen Universität, erklärt Kluczka. In dieser Form heißt: 15 deutsche und 15 polnische Studierende des fortgeschrittenen Hauptstudiums beteiligen sich an je einem Geländepraktikum in Polen und Berlin-Brandenburg. Ausgewählt wurden sie nach ihren fachlichen Leistungen und nach ihren Sprachkenntnissen in deutsch und englisch. Wenn es auch bei den FU-Geographen engagierte Interessenten gab, so war doch die Interessentenliste beim polnischen Partner viermal so lang.

Die Exkursionen "Strukturwandel und Entwicklungsperspektiven von Torun/ Thorn und Nordpolen im Transformationsprozess" und "Der aktuelle Stand der räumlichen Auswirkungen der Transformation in Berlin und Brandenburg" wurden von den Wissenschaftlern beider Universitäten gemeinsam vorbereitet und durchgeführt. Die Lehrveranstaltungen wurden 50:50 abgesprochen und die Leistungen der teilnehmenden Studenten beidseitig voll anerkannt.

Der Kontakt zur Nikolaus-Kopernikus-Universität war eher zufällig durch eine DAAD-Stipendiatin an der FU hergestellt worden, konnte aber in Anbetracht gleichgerichteter fachlicher Interessen in beiden Instituten schnell vertieft werden.

Der Versuch war ein voller Erfolg, und eins hat Kluczka besonders beeindruckt: Polnische Studenten sind über die Verhältnisse hier weit besser informiert als umgekehrt die deutschen über Polen. Das hat zwar nicht zuletzt mit dem gewünschten EU-Beitritt zu tun, aber sie fragen auch, warum es in Berlin nicht schneller vorwärts ginge, denn: "für uns ist Berlin doch die erste große Stadt im Westen".

Anne Schillo