Grafik1 Europa - mobil

Das SOKRATES-/ERASMUS­Programm an der Freien Universität Berlin


Im Hochschuljahr 1997/98 wird das europäische Hochschulprogramm ERASMUS, benannt nach dem berühmten Humanisten Erasmus von Rotterdam, zehn Jahre alt. Von der Europäischen Kommission zunächst als Aktionsprogramm zur Intensivierung der studentischen Mobilität in Europa konzipiert, wurde das Programm in der Folge zu einem Instrument der Stärkung der globalen Wettbewerbsfähigkeit Europas ausgebaut. Im nächsten Studienjahr wird die Freie Universität Berlin ERASMUS-Kooperationskontakte vielfältiger Art mit über 200 Hochschulen innerhalb der Europäischen Union, in Norwegen, Polen, der Tschechischen Republik, Rumänien und Ungarn pflegen. Zusätzlich bestehen zwischen mehreren Schweizer Universitäten und der Freien Universität Berlin bilaterale Stipendienabkommen, die von der Schweizer Regierung finanziert werden.

Grafik2Foto: David Ausserhofer

Seit 1995 ist das ERASMUS-Programm dem EU-Bildungsprogramm SOKRATES zugeordnet. Durch die Einführung des SOKRATES-/ERASMUS-Hochschulvertrages mit dem Hochschuljahr 1997/98 wurde der Ansatz der institutionellen Zusammenarbeit zwischen den europäischen Hochschulen noch verstärkt und diese zudem verpflichtet, eigenständige Europäisierungskonzepte zu entwickeln. Die Freie Universität Berlin konnte zu diesem Zeitpunkt bereits eine ganze Reihe europäischer Kontakte ins Treffen führen, so nimmt sie neben ERASMUS u.a. auch am TEMPUS-, Jean Monnet- und LEONARDO-Programm teil und ist Mitglied des 26 Universitäten umfassenden UNICA-Netzwerkes (Network of Universities from European Capital Cities).

Unter ERASMUS beteiligt sich die Freie Universität Berlin nicht nur am Studierenden- und Dozentenaustausch, sondern ebenso an Curriculumsentwicklungsprojekten, an Europäischen Modulen und Intensivprogrammen. An der ZE Sprachlabor wurde im Rahmen ergänzender Maßnahmen des SOKRATES-/ERASMUS-Programms das European Language Council installiert, eine neue europäische Vereinigung mit dem Ziel quantitativer und qualitativer Verbesserung der Ausbildung in den Sprachen der Europäischen Union und anderer. Darüber hin aus koordiniert die ZE Sprachlabor im Rahmen des SOKRATES-/ERASMUS-Programms das Thematische Netzwerkprojekt „Sprachen“.

Im SOKRATES-Hochschulvertrag für 1997/98 hat sich die Freie Universität Berlin verpflichtet, das ECTS (European Credit Transfer System) bis zum Jahre 2000 sukzessive in allen ihren Fachbereichen einzuführen. Obwohl die Freie Universität Berlin hinsichtlich der ihr im Hochschulvertrag 1997/98 zugesprochenen Fördersumme einsam an der Spitze aller bundesdeutschen Hochschulen steht, blieben die bewilligten Mittel doch weit hinter den Erwartungen zurück. Der Dozenten- und Studierendenaustausch ist von den knappen Mitteln besonders betroffen, und die Stipendienhöhe hat wohl die absolute Schmerzgrenze nach unten erreicht. Zum Glück lassen neueste Nachrichten aus Brüssel auf eine bevorstehende Erhöhung des SOKRATES-Programmbudgets hoffen.

Das Interesse der Studierenden der Freien Universität Berlin am ERASMUS-Austausch ist jedoch ungebrochen, und das persönliche Engagement der Lehrenden, sowohl für den Dozenten- als auch für den Studierendenaustausch, bleibt nach wie vor das tragende Element im ERASMUS-Programm an unserer Universität. Für das Studienjahr 1998/99 wurden für mit ERASMUS ins Ausland gehende Studierende 820 Plätze beantragt, 73 Hochschullehrer bemühen sich innerhalb des Programms um Dozentenlehraufträge kurzer Dauer.

Eva Lack


Ihre Meinung: Grafik7

[vorherige [Inhalt] [nächste