Neu am Fachbereich Veterinärmedizin:

Professor Hafez: Herr der Hühner


Alles, was mit Federn zu tun hat, ist sein Metier. Seit Anfang Oktober leitet Professor Hafez Mohamed Hafez das Institut für Geflügelkrankheiten der FU.

Zum Studium der Tiermedizin kam der heute Fünfzigjährige durch eine Kombination aus Tierliebe und dem Wunsch, im medizinischen Bereich tätig zu sein. Den gebürtigen Ägypter faszinierte dabei von Beginn an vor allem das „Federvieh“. Nach dem Studium an der Universität Kairo arbeitete er am dortigen Institut für Geflügelkrankheiten als wissenschaftlicher Assistent.

Mit einem DAAD-Stipendium ging Hafez nach Gießen, promovierte 1981 über das Immunsystem der Puten und blieb in Deutschland. Zunächst verschlug es ihn nach Stuttgart zum Geflügelgesundheitsdienst und zum Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt. Hafez Zi el aber war eine universitäre Laufbahn. Nach Lehraufträgen und einer Honorarprofessur für das Fachgebiet Geflügel an der Universität Hohenheim habilitierte er sich 1994 in München. Der Professor kümmert sich um den Tierschutz, die Behandlung kranker Hühner , aber auch um qualitativ hochwertiges Geflügelfleisch und Eier, um den Schutz vor gefährlichen Keimen, wie z. B. Salmonellen. Die Schwierigkeit und zugleich Herausforderung besteht für Hafez darin, Tier- und Verbraucherschutz zu kombinieren. Deshalb eng agiert er sich sowohl in einer Arbeitsgruppe der EU, die sich mit der Bekämpfung von Erregern, die durch Geflügel auf den Menschen übertragbar sind, befaßt, als auch in einem Gremium des Bundesministeriums für Landwirtschaft in Bonn, das Richtlinien für di e artgemäße Haltung von Nutzgeflügel aufstellt.

Betrachtet man das Klischee des Tierarztes, der zu Hause einen kleinen Privat-Zoo beherbergt, fällt der Geflügelfan aus dem Rahmen. Er hat zu wenig Zeit für ein Haustier, und „einen Hund oder eine Katze den ganzen Tag in ein Auto zu stecken“ kommt für ihn nicht in Frage.

Einmal im Jahr zieht es den Mann, der nun schon seit über zwanzig Jahren in Deutschland lebt, zurück an den Nil, um Eltern und Geschwister zu besuchen. Doch sein Zuhause ist mittlerweile Deutschland geworden.

Daniela Naar


Ihre Meinung: Grafik2

[vorherige [Inhalt] [nächste