In diesem Seminar werden sowohl die klassischen als auch die aktuellen praxis- und ausbildungsrelevanten Themen aus dem Vertragsrecht behandelt. Das Vertragsrecht ist durch die Arbeit des Gesetzgebers (nicht nur die Schuldrechtsreform) und die tatsächliche Entwicklung im Bereich des Internets starken Veränderungen unterworfen. Diese Entwicklungen werden im Seminar aufgearbeitet und systematisiert. Auch die bekannten Fragen aus dem Vertragsrecht wie die Rechtsprechung zur Sittenwidrigkeit von Bürgschaftsverträgen werden behandelt. In diesem Bereich muss der zukünftige Referent eine Unmenge von Aufsätzen und Entscheidungen aufarbeiten, so dass der Zeitaufwand hierfür nicht zu knapp bemessen werden darf. Prof. Leenen betreut seine Seminare mit großem Interesse und steht für Fragen immer zur Verfügung. Die Bewertung der Arbeiten ist fair, aber niemand bekommt seine Punkte geschenkt. Am Ende erhaltet Ihr einen Pflichtfachseminarschein, der einen Wahlfachschein oder einen Außerrechtlichen Schein ersetzen kann.

In der Regel findet man so ein Angebot - eine Projektgruppe, in der man das Ermittlungsverfahren studieren kann - an deutschen Universitäten eher selten vor. Ein interessanter Einblick für diejenigen, die im Bereich Kriminologie und Strafrecht ihren Schwerpunkt setzen wollen. Der Dozent ist Oberstaatsanwalt und bringt Erfahrungen aus der Praxis mit. Die Projektgruppe richtet sich an die höheren Semester, die schon die grundlegenden Veranstaltungen zum Strafprozessrecht und Strafverfahrensrecht gehört haben. Empfehlenswert ist es den großen Schein in Strafrecht zu besitzen. In der Projektgruppe wird den Studenten der Gang des strafprozessualen Ermittlungsverfahren (daher das Verfahren bei der Staatsanwaltschaft bis zur Anklageerhebung) mit Beispielen aus der Praxis verständlich gemacht. Einzelne Fragen werden an Hand von Referaten (20 bis 30 Minuten lang) schwerpunktmäßig behandelt. Bei regelmäßiger Teilnahme und gegen Referat wird ein Wahlfachschein gemäss § 1 I 1 Nr. 2 c JAG erteilt. Die Anmeldung geschieht am 14.10.2002 im Raum 4405.

In dieser praxisorientierten Lehrveranstaltung werden die Aufgaben, Rechte und Pflichten eines Strafverteidigers im Vorverfahren und in der Hauptverhandlung erläutert. Zudem werden interessante Diskussionen mit Richtern und Staatsanwälten geführt, die aus erster Hand über Vorgehensweisen, aber auch gängige Fehler der Verteidiger berichten können. Ein interessanter Einblick für diejenigen, die im Bereich Kriminologie und Strafrecht ihren Schwerpunkt setzen wollen. Der Dozent ist Rechtsanwalt und Notar. Die Projektgruppe richtet sich an die höheren Semester, die schon die grundlegenden Veranstaltungen zum Strafprozessrecht gehört haben. Zu empfehlen ist es auch der Besitz des großen Scheins im Strafrecht. Es kann ein außerrechtlicher Schein gemäß § 1 I 1 Nr. 2 b JAG erteilt werden. Die Anmeldung geschieht am 16.10.2002 im Raum 3306.

Das von Prof. Montenbruck angebotene Seminar findet einmal wöchentlich, donnerstags von 18 bis 20 Uhr, statt. Eine Themenliste zur Veranstaltung wurde am Ende des vergangenen Semesters ausgegeben. Das Seminar wird sich unter anderem mit der "actio libera in causa", des "agent provocateur", der Strafbarkeit von Amtsträgern, kriminellen Vereinigungen und den Regeln der Sicherungsverwahrung beschäftigen. Mit Prof. Montenbruck als Seminarleiter hat man im allgemeinen auch einen recht guten Fang gemacht.

Veranstaltung, die von Prof. Geppert aber schon oft angeboten worden ist. Es sollen verkehrsstrafrechtliche und verkehrsordnungswidrigkeitenrechtliche Themen angesprochen werden, wie z.B. Einwilligung in Risikoverhalten, der verkehrsstrafrechtliche Vertrauensgrundsatz oder die "actio libera in causa" im Bereich des Verkehrsstrafrechts. Eine aktuelle Liste mit allen Themen hängt schon seit längerem aus, es ist also sehr zu bezweifeln, daß noch Themen zu vergeben sind, zumal auch Juristen Auto fahren und gerne wissen wollen, was man wie wo und wann machen kann oder was die Polizisten einem Studenten am Freitagabend noch zumuten dürfen. Teilnahme ist nur möglich bei vorheriger persönlicher Anmeldung im Sekretariat vom Prof. Geppert. Der große Schein im Strafrecht sollte schon geschafft sein, und grundlegende Kenntnisse in der Strafprozessordnung sind erwünscht. Prof. Geppert ist ein sehr guter Dozent, der den Studenten auch zur Mitarbeit motiviert (in einem Seminar sowieso), aber ein hohes Niveau abverlangt.

Leider liegen uns zu diesem Seminar keine genaueren Informationen vor, als im KVV angegeben sind. Ist aber auch nicht mehr notwendig, da man davon ausgehen kann, dass ein Pflichtfachseminar bei Kunig, das auch noch als Blockseminar angeboten wird, garantiert schon ausgebucht ist. Sollte dies überraschenderweise doch nicht der Fall sein, ist dies sicher eine gute Möglichkeit, hier seinen Schein fürs JPA (das Pflichtfachseminar, dass den Wahlfach- oder außerrechtlichen Schein ersetzt) zu erschlagen.

Die Welt und vor allem Europa rückt jeden Tag näher zusammen, so ist es nur zu verständlich, dass man sich mit anderen Kulturen auseinandersetzt. Was liegt also näher, als sich auch mit deren Rechtssystemen zu beschäftigen und was bietet, aus unserer Sicht, mehr Diskussionsstoff als das islamische Recht? Nachdem der Dozent in die Thematik eingeführt hat, beschäftigt sich die Lehrveranstaltung grundlegend mit den Verfassungen der maghrebinischen Staaten bezüglich Frau, Kind und Familie und zeigt die Entwicklung des modernen Familien-, Erb- und Personenstandsrechts in Marokko, Algerien und Tunesien. Weiteres Augenmerk wird dann auf die Stellung der Frau und des Kindes im Recht der maghrebinischen Staaten gelegt. So geht es beispielsweise um die Rechtsstellung der Frau bei Eheschließung und in der Ehe und um die Rechtsstellung des Kindes bezüglich Vormundschaft, Pflegschaft und Adoption. Die Lehrveranstaltung bringt einen guten Einblick in das islamisch geprägte Recht und es werden auch Unterschiede zum deutschen Recht verständlich. Die Vorlesung ist also nicht nur aus aktuellem Anlass empfehlenswert.

Das sperrige Thema "Strafvollzug" wird in der Projektgruppe von möglichst vielen Seiten behandelt, dabei werden viele Aspekte des komplexen Lebensbereichs betrachtet. Der Lebensraum Gefängnis bleibt für zukünftige Juristen zumeist "terra incognita", obwohl sich die Relevanz des Strafvollzuges geradezu aufdrängt. Herr Lange-Lehngut hat als langjähriger Leiter der Justizvollzugsanstalt Tegel viele praktische Erfahrungen im Strafvollzug erwerben können. Aus diesem reichen Fundus kann er in seiner Vorlesung schöpfen. Die Probleme werden sehr plastisch dargelegt. Bei Interesse kann Herr Lange-Lehngut sicherlich auch einen Besuch der JVA organisieren, diese Erfahrung darf man sich als angehender Jurist nicht entgehen lassen. Die Projektgruppe ist eine Empfehlung für alle, die einen Blick hinter die Gitter werfen wollen.

Die spektakuläre Abstimmung im Bundesrat mit dem eindeutigen "Ja" aus dem Land Brandenburg schaffte es, das Einwanderungsrecht in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken. Die Einwanderungsproblematik wird zum Wahlkampfthema und die optimale Lösung ist umstritten. Bei der Diskussion wird oft übersehen, dass durch den Amsterdamer Vertrag dieser innenpolitisch umstrittene Bereich in die Gemeinschaftskompetenz überführt wurde. Die Projektgruppe wird sich mit den europarechtlichen Rahmenbedingungen für das Asyl- und Einwanderungsrecht beschäftigen, dabei richtet sich das Augenmerk auf die aktuellen Richtlinien- und Verordnungsentwürfe der Kommission. Dr. Maaßen ist im Bundesministerium des Inneren beschäftigt, so wird eine hohe Praxisnähe gewährleistet. Für ein brauchbares Referat und regelmäßige Teilnahme kann ein benoteter Teilnahmeschein ergattert werden.

Die Vertragsfreiheit hat seit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Sittenwidrigkeit von Bürgschaftsverträgen naher Angehöriger in den Augen von Prof. Adomeit einen schweren Schlag erlitten. Weitere Einschnitte kamen mit dem neuen Verbraucherrecht, das mittlerweile ein eigenes Rechtsgebiet innerhalb des Bürgerlichen Rechts darstellt und teilweise in neuen Kaufrecht sogar zum Leitbild des Gesetzgebers geworden ist. Insgesamt kann festgestellt werden, dass die Vertragsfreiheit zugunsten von Schutzregelungen für die Verbraucher eingeschränkt wird. Prof. Adomeit verteilt bei gelungenen Arbeiten auch sehr gern hohe Punktzahlen. Die Betreuung der Seminarteilnehmer kann der Dozent noch verbessern.

Ungerechtigkeiten. Wer hat damit noch nicht zu tun gehabt? Nicht nur in der Historie kommt uns das bekannt vor, man denke an Inquisition, Kolonialismus, Judenverfolgung, Todesstrafe und viele andere Beispiele. Auch aus persönlicher Sicht wird das wohl den meisten von uns bekannt vorkommen. Zum Beispiel, wenn es um Noten für Klausuren geht und in früheren Zeiten vielleicht, warum man so früh ins Bett gehen musste, während die ältere Schwester etwas länger aufbleiben durfte oder warum der strohdumme Typ gegenüber so viele Frauen bekommt. Dies sind Beispiele, die man an Brisanz und Wichtigkeit nicht mehr unterscheiden könnte. Doch gerade dies zeigt die umfassende Bedeutung des Themas Gerechtigkeit. In diesem Seminar soll nun diskutiert werden, warum uns heute bestimmte Handlungen, Praktiken oder Einrichtungen als ungerecht erscheinen, wie sie gerechtfertigt wurden oder werden und warum sie (in den historischen Fällen) als "ungerecht" abgeschafft wurden. Was verschafft einer moralischen Argumentation ihre Überzeugungskraft? Dies klingt nicht nur interessant, sondern erweckt bei mir Assoziationen zu König Salomon, dem fabelhaften Juristenfilm "Wer den Wind sät" und den Grundlagen der Juristerei (auch wenn man daran manchmal während des Studiums - während man gerade in Formalia erstickt - zweifeln könnte). In Frage kommt dieses Seminar wohl für alle Wahlfachgrüppler aus den Bereichen Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie. Ob allerdings noch Plätze frei sind ... - dazu liegen uns keine Informationen vor.

Gerade überlege ich mir, daß Insolvenzrecht auch zu den Veranstaltungen der Wahlfachgruppe IV gezählt werden sollte. Denn nach dem Gesellschaftsrecht folgt oft das Insolvenzrecht. Oder mit den Worten von Prof. Westermann: "Und dann legte sich die Gesellschaft auf die Seite." Wenn Ihr eine Gesellschaft im großen Stil aufziehen wollt, könnte auch das Internationale Insolvenzrecht von Interesse sein. Dementsprechend befassen sich mehrere Seminarthemen mit der grenzüberschreitenden Insolvenz. Welche Themen noch frei sind, ist mir leider nicht bekannt. Informationen dazu gibt es aber im Sekretariat von Prof. Grothe.

Mit diesem Seminar sollen vor allem Studierende der Wahlfachgruppen Gesellschafts- und Wettbewerbsrecht angesprochen werden. Die Veranstaltung wird in Form eines Blockseminars abgehalten. Thema des Seminars sind das deutsche und europäische Gesellschaftsrecht, mit Blick auf dessen Struktur, Besonderheiten und Verknüpfungen. Veranstaltungen von Prof. Säcker sind in der Regel sehr arbeits- , aber auch lernintensiv, und daher trotzdem zu empfehlen.

Ein ausgesprochen interessantes Seminar bietet Prof. Dr. Dr. Säcker zusammen mit Prof. Dr. Wolfrum (Direktor des Max-Planck-Instituts, Heidelberg) an. Ein genauerer Blick in die Veranstaltungsdaten zeigt jedoch, dass die Liste der namhaften Beteiligten an dieser Veranstaltung noch weitergeht: Prof. Dres. Bogdandy, Dr. Martin Posth (ein früherer Vorstandsvorsitzender von VW China), sowie Prof. Dr. Schatz, Prof. Dr. Klaus-Dieter Ehlermann (Brüssel), sowie unsere Herren Dr. Gundel, Dr. Füller und Dr. Stoll (ein wissenschaftlicher Assistent des Max-Planck-Instituts) auf. Mir schwant irgendwie, dass dies kein typisches Seminar ist. Behandelt werden sollen Rechtsfragen zur World Trade Organization. Es richtet sich an Doktoranden sowie Studierende der Wahlfachgruppen Wettbewerbs-, Europa- und Völkerrecht. Und da es ein Blockseminar ist, sehr interessant klingt und die Vorbesprechung schon am 18. Juli war, kann man davon ausgehen, das es bereits ausgebucht ist. Also für alle, die jetzt denken: "Da wäre ich aber genauso gerne hingegangen, wie ich Karten für das Herbert Grönemeyer-Konzert besäße", denen kann man an dieser Stelle wohl nur noch die Bedeutung des Wortes "wäre" unter die Nase reiben und das Wort "rechtzeitig" ans Herz legen ...

Wie der Name schon sagt, sind die Themen dieses Seminars aus dem Repertoire der WFG VIII entnommen. Eisenbergs Eigenart seiner Vorlesungen oder Vorträge sind hier weniger von Belang, die Studenten müssen ja den größten Anteil der Arbeit selbst leisten. Allerdings ist ein Besuch der anderen Veranstaltungen der Wahlfachgruppe VIII ein Muss (Schein ist bei Anmeldung vorzuweisen). Ein sehr ausgeklügeltes System, interessierte Studenten gleich für mehrere Veranstaltungen zu verpflichten. Jetzt müssten nur noch mehr Studenten kommen, dann wäre der Plan perfekt. Die Masse der Studenten ist aber weder maßgebend noch Garant für die Qualität einer Veranstaltung. Als Seminar rundet es das restliche Angebot in dieser Wahlfachgruppe sauber ab. Voraussichtlich wird das Seminar wieder als Blockseminar angeboten. Anmeldung im Sekretariat.

Obwohl schon emeritiert, hält dieser Mann tapfer weiter Seminare und Vorlesungen. Sollte er auf seine alten Tage doch noch rückwirkend das Lehrdeputat einhalten wollen? Egal, alle, die einen einigermaßen bequemen Schein erschlagen wollen, haben noch dazu Gelegenheit. Zumal Adomeit bekannt dafür ist, recht gute Noten zu vergeben. Und das ist wenigstens gut fürs Ego. Es kann allerdings sein, dass das Seminar schon ausgebucht ist. Die Themen hängen aus.

Man muss nicht die Wahlfachgruppe IV studieren, damit einem der Name Westermann begegnet - es genügt schon ein Blick auf die Umschlagseiten der blauen Schwerpunkte-Reihe. Der Gesellschaftsrechtler der Wahlfachgruppe IV sollte darüber auch mit dem Vornamen Harm Peter etwas verbinden können. Die Vorlesung Kapitalgesellschaftsrecht, die Prof. Westermann im letzten Semester gehalten hat, hat gezeigt, wie belebend eine solche Veranstaltung sein kann, wenn der Dozent auch über eine entsprechende Praxiserfahrung verfügt. Die eine oder andere Kommilitone fand ihn in seiner Vorlesung etwas sprunghaft. Das könnte aber auch ein wenig daran gelegen haben, dass ihm zu fast jedem Sachthema ein praktisches Beispiel eingefallen ist und er auch mal etwas erwähnt hat, was nicht direkt in seine Vorlesungsgliederung passte, aber eine entsprechende Verknüpfung zu einem Parallelthema darstellte. Mit ein wenig Vorkenntnissen konnte man ihm aber recht gut folgen.

Die Themen seines Seminars sind interessant gewählt und ein Querschnitt durch die aktuelle gesellschaftsrechtliche Diskussion. Allenfalls könnte man sich wünschen, das Konzernrecht hätte noch einen Platz gefunden. Aus praktischen Gründen - damit Prof. Westermann nicht allzu oft auf Kosten der FU anreisen muss - wird das Seminar als Blockseminar abgehalten, dessen Termin noch bekannt gegeben wird.

Eigentlich habe ich den festen Vorsatz gefasst, mich im September endlich zum Examen anzumelden. Sollte ich mich aber bis dahin noch eines Besseren besinnen und das Seminar dem Examen vorziehen, treffen wir uns am 17. Oktober 2002 um 18 Uhr in Raum 3315 zur Vorbesprechung.

Für Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht garantiert werden. Die Daten geben regelmäßig den Stand vorm Beginn des Semesters wieder. Die Benutzung der Daten geschieht auf eigene Gefahr.