Der Begriff “Echokammer” ist mit dem Begriff Filterblase eng verknüpft. Hier geht es um die empfohlenen Informationen (Artikel, Artikelkategorien, Nachrichten etc.), welche schon durch die sozialen Kontakte vom Algorithmus stark eingeschränkt werden. Da sich Nutzer und Nutzerinnen in sozialen Netzwerken sich eher mit Gleichgesinnten (also Personen und Institutionen, die ihre Meinung teilen) umgeben, verstärken sie sich dabei gegenseitig ihre eigene Position. Die Echokammer entsteht, indem Empfehlungen angezeigt werden, die den eigenen Vorlieben (Meinungen, Ansicht etc.) entsprechen, welche der Nutzer oder die Nutzerin durch positive (liken, teilen, anklicken, kommentieren …) oder negative (Artikel erst gar nicht anklicken, ignorieren) Verstärkung hervorgebracht haben.
In seiner ursprünglichen Form definiert eine Echokammer die Verstärkung der eigenen Überzeugungen, indem man übermäßig und begeschränkt auf ähnliche politische Meinungen in Berührung tritt.
Simulation einer Echokammer
Eine Simulation, wie Echokammern in sozialen Netzwerken auftreten können ist auf der Webseite EchoDemo zu finden. Anhand von verschiedenen Szenarien ist im Laufe der Zeit zu erkennen (durch “unfriending” und Interaktion und Beeinflussung im sozialen Netzwerk), wie Meinungen mehr und mehr einheitlich (oder polarisierend) werden.
Screenshot der Webseite EchoDemo
Aktuelle Studien (Stand 2021) belegen auch, dass die meisten sozialen Interaktionen zwischen gleichgesinnten hauptsächlich auf Facebook und Twitter stattfinden.
M. Cinelli, G. De Francisci Morales, A. Galeazzi, W. Quattrociocchi, und M. Starnini, „The echo chamber effect on social media“, Proc Natl Acad Sci USA, Bd. 118, Nr. 9, S. e2023301118, März 2021, doi: 10.1073/pnas.2023301118.