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Gegenstand des Faches
Die Semitistik erforscht die Sprachen, Kulturen und die Geschichte der semitischen Völker des Vorderen Orients (Aramäer, Hebräer, Araber, Äthiopier). Sie befasst sich insbesondere mit den mündlichen und schriftlichen Zeugnissen der west- und südsemitischen Sprachen und Kulturen. Schriftzeugnisse sind nicht nur in verschiedenen Schriften, sondern auch auf den unterschiedlichsten Schriftträgern überliefert. So beschäftigt sich die Semitistik für die ältere Zeit v.a. mit Ton- und Steintafeln, Ostraka, Papyri, Pergamenten, Münzen etc. aus dem 2. und 1. Jahrtausend v. Chr. Daneben erforscht sie aber auch die großen Literaturkorpora, die in semitischen Sprachen überliefert werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei in der Erschließung der in syrischer und äthiopischer Sprache verfassten christlichen Literatur, doch widmet sich die Semitistik auch Quellen islamischer, jüdischer, samaritanischer, mandäischer u.a. Herkunft. Noch heute leben zahlreiche semitische Sprachen in Liturgie, Literatur und Umgangssprache fort (von syrischen Liturgien bis zu modernen äthiopischen Sprachen wie dem Amharischen als der zweitgrößten lebenden semitischen Sprache).
Geschichte der Semitistik in Berlin ...
Forschung, Standortvorteile und Kooperationen
| Fachbibliothek von etwa 20.000 Bänden im Besitz des Seminars |
| Sammlung von samaritanischen Handschriften und Mikrofilmen |
| Tonband-Kurse (Hebräisch, arab. Dialekte, Berberisch, Amharisch) |
| Tonträger-Sammlung (Mandäisch, Samaritanisches Hebräisch) als Ergebnis von Feldforschung |
| samaritanischen Handschriftensammlung (Auswertungsmöglichkeiten) |
| Kooperation mit anderen FU-Fächern, der Humboldt-Universität und der Universität Potsdam im Bereich "Moderner Vorderer Orient" und |
| Geisteswissenschaftliches Zentrum Moderner Orient |
| Interdisziplinäres Zentrum "Bausteine zu einer Gesellschaftsgeschichte des Vorderen Orients" an der FU Berlin. |
| Pergamonmuseum (inschriftliche Zeugnisse) |
| Kontakte zu folgenden wissenschaftlichen Einrichtungen: |
| - Yarmouk-Universität Irbid, Jordanien |
| - Mu'tah-Universität, Jordanien |
| - Sankt-Petersburg Universität |
| - Saint Ephrem Ecumenical Research Institute in Kottayam, das Forschungsinstitut der Thomas- Christen in Kerala, Indien |
| - Center for Indian Christian Archeological Research, Kerala, Indien |
| - Syrisch-orthodoxes Patriarchat in Damaskus |
| - Patriarchat der Kirche des Ostens, Chicago |
Fächerkombination
Als Teilstudiengang im Rahmen des Magisterstudiums wird Semitistik als Hauptfach (M1, M2) oder als Nebenfach (M3) in einer Kombination aus zwei Hauptfächern oder einem Hauptfach und zwei Nebenfächern studiert.
Je nach Interesse und Berufsziel empfehlen sich Kombinationen mit Fächern wie Ägyptologie, Alte Geschichte (nur als M3), Altorientalistik, Arabistik, Byzantinistik, Ethnologie, Islamwissenschaft, Judaistik,
Iranistik, Politikwissenschaft, Prähistorische Archäologie, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Religionswissenschaft, Evangelische oder Katholische Theologie, Vergleichende und Indogermanische Sprachwissenschaft oder Vorderasiatische Altertumskunde.
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