Gastropoda, Systematischer Überblick:

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Planorbidae Rafinesque, 1815:

Vertreter der Familie Planorbidae (Überfamilie: Planorbioidea, Ordnung Basommatophora, Unterklasse Pulmonata) haben den Baikal mehrfach besiedelt: In Buchten leben vier palaearktische Arten der Gattungen Bathyomphalus und Gyraulus. Einzig die Gattung Choanomphalus ist im Baikal und der Angara mit mehreren endemischen Arten und im benachbarten mongolischen Langzeitsee Khubsugul mit einer endemischen Art vertreten.
In Hinsicht auf die systematischen Stellung dieser Gattung wurden mögliche Verwandtschaftsbeziehungen mit Gyraulus aber auch mit Planorbis diskutiert (Meier Brook, 1983).

Choanomphalus planorbiformis, Ch. amauronius, Ch. maacki, Ch. angulatus

Von oben nach unten: Choanomphalus planorbiformis, Ch. amauronius, Ch. maacki, Ch. angulatus

In anderen Langzeitseen (Ohrid-See, Biwa-See) wurden Formen beschrieben, deren Adultgehäuse wie bei Choanomphalus hyperstroph ist (Preston, 1916). Anatomisch weisen diese Formen große Unterschiede zu Choanomphalus auf und wurden zur Gattung Gyraulus gestellt. Da aber eine Verwandtschaft zu Gyraulus nicht ausgeschlossen ist, ist unklar, inwieweit das hyperstrophe Gehäuse in diesen Gruppen ein homologes Merkmal ist oder eine parallele Anpassung an ähnliche Lebensbedingungen. Kozhov (1936) erhebt die Gattung Choanomphalus in den Rang einer Unterfamilie Choanomphalinae und stellt sie somit allen anderen Planorbiden - als Unterfamilie Planorbinae - gegenüber. Choanomphalus zeigt weitgehende Gehäusekonvergenzen zu Valvatiden und bislang ist unklar, wie diese Formen paläontologisch/conchiologisch mit Sicherheit diagnostiziert werden können.

Zur Zahl der Arten und die Untergattungen bestehen unterschiedliche Ansichten:
Die Brüder Dybowski (1925) und Lindholm (1909) beschrieben 16 Arten. Kozhov (1936) betrachtete die meisten Arten als intraspezifische Varietäten und reduzierte die Artenzahl auf 8. Bekman & Starobogatov (1975) beschrieben 5 neue Arten.
Auf den Exkursionen wurden nach den Beschreibung Lindholms 14 Arten (nach Kozhov: 7) erfasst und untersucht. Es konnte auch Choanomphalus mongolicus aus dem Khubsugul in die Untersuchung integriert werden.

 

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