(epd) Die beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten in Berlin-Brandenburg wollen ihr Radioprogramm-Angebot neu strukturieren. Zwischen den beiden Intendanten herrscht bereits Einigkeit über weitergehende Kooperationsvorhaben. Nach Angaben von SFB-Pressesprecher Thomas Strätling sind "viele Einzelfragen" jedoch noch offen. In einem Spitzengespräch zwischen Günther von Lojewski (SFB) und Hansjürgen Rosenbauer (ORB) am 11. September müssen, wie zu vernehmen war, vor allem Standort- und Frequenzfragen noch geklärt werden. Die beiden Sender verfügen im Großraum Berlin über acht Frequenzen, flächendeckend für Brandenburg stehen vier Frequenzketten zur Verfügung. Kern des Vorhabens ist eine weitreichende Kooperation der beiden Häuser bei allen Radioprogrammen mit Ausnahme der beiden regional geprägten Wellen Berlin 88 8 vom SFB und Antenne Brandenburg vom ORB. Aus den beiden Kulturwellen SFB 3 und Radio Brandenburg sowie dem SFB-Programm B Zwei sollen drei neue Gemeinschaftsprogramme werden. Nach Zeitungsberichten, die beide Pressestellen nicht dementierten, soll es ein "stark wortgeprägtes, eher klassisches Kultur- und Informationsradio" geben, das ergänzt würde durch ein Musikprogramm mit "gehobener Klassik und qualifiziertem Musikjournalismus". Ein Nachfolger von Radio Brandenburg unter neuer Senderkennung soll deutlicher als junges, trendorientiertes Kulturradio in Erscheinung treten. Die gemeinsamen Vorhaben seien "weitreichend in den Konsequenzen", erklärte ORB-Sprecherin Pia Stein am 6. September gegenüber epd. Dennoch seien beide Häuser sich "schon sehr nah" in ihren Vorstellungen. Das Verhandlungsziel des ORB sei ein "vernünftiger wie kreativer strategischer Entwurf" für ein optimiertes Wettbewerbsangebot. Bei der vom SFB produzierten Gemeinschaftswelle B Zwei haben die Pläne für einige Unruhe gesorgt. Wellenchef Axel Svehla betonte am 6. September gegenüber epd, die derzeit verhandelten Pläne noch nicht zu kennen. Hörfunkdirektor Jens Wendland hatte jüngst angekündigt, ein neues Angebot an die Stelle des erfolglosen B-Zwei-Programms zu setzen (Kifu 68/96). Der Ende November ausscheidende ORB-Hörfunkchef Gerhard Hirschfeld hatte im Juni ein neuntes öffentlich-rechtliches Programm in Berlin-Brandenburg für möglich gehalten (Kifu 48/96). (mr)
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