Nachwuchsnetzwerk
Neue Perspektiven
auf soziale Bewegungen und Protest







 
 
 
 
 
 
 
Design von
David Glowsky
 

 

Das Nachwuchsnetzwerk Neue Perspektiven
auf Soziale Bewegungen und Protest

Das Nachwuchsnetzwerk Neue Perspektiven auf Soziale Bewegungen und Protest (kurz Netzwerk Bewegungsforschung) ist ein Zusammenschluss von 14 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern, die zu unterschiedlichen Themen im Feld von Bewegungen und Protest forschen.

Neben einem kontinuierlichen Austausch über die aktuelle Forschung in dem Feld will das Netzwerk die Forschung vor allem in drei Bereichen vorantreiben:
  1. Die Anschlüsse zwischen allgemeinen Gesellschaftstheorien und Forschung zu sozialen Bewegungen sollen neu diskutiert und für beide Seiten (Gesellschaftstheorien und soziale Bewegungen) fruchtbar gemacht werden.
    Weil ein großer Teil der Bewegungsforschung vor allem Gegenstands-spezifische Middle Range-Theorien nutzt, sind die Bezüge zu allgemeinen Gesellschaftstheorien nach unserer Einschätzung nicht ausreichend ausgebaut. Unser Ziel ist eine Bereicherung der Protest- und Bewegungsforschung durch eine Verknüpfung mit traditionellen und neueren Gesellschaftstheorien. Aber auch in die andere Richtung sind nach unserer Einschätzung Erkenntnisfortschritte möglich. Die Gesellschaftstheorien lassen sich durch eine explizite Berücksichtigung des Phänomens soziale Bewegungen schärfen und können dadurch nicht zuletzt einen genaueren Blick auf sozialen Wandel entwickeln.
  2. Der cultural turn der Sozialwissenschaften soll in unserem Netzwerk aufgenommen und auf Protest und soziale Bewegungen bezogen werden.
    Ein Blick auf kulturelle Phänomene und eine Kultur-orientierte Perspektive auf den jeweiligen Gegenstandsbereich ist in der aktuellen sozialwissenschaftlichen Diskussion einflussreich geworden. Wir wollen diese Perspektive im Sinne spezifischer Gegenstände und spezifischer Interpretationen für die Protest- und Bewegungsforschung aufnehmen und in einem Band systematisch aufarbeiten.
  3. Eine konstitutive Beziehung von Sozialstruktur und Protest bzw. sozialen Bewegungen zu unterstellen, hat in der Forschung eine lange Tradition, wurde aber in den letzten Jahren eher vernachlässigt. Das Netzwerk will diese Beziehung systematisch diskutieren.
    Einerseits gehen mehrere Gesellschaftstheorien und nicht zuletzt die Alltagswahrnehmung davon aus, dass gesellschaftliche Verwerfungen und Spannungen zu Protest und sozialen Bewegungen führen. Andererseits sich die Bewegungsforschung selbst von einer solchen These weitgehend verabschiedet, weil Bewegungen keineswegs immer dann und in den Bereichen entstehen, bei denen der Problemdruck am größten ist. Diese Widersprüchlichkeit soll im Nachwuchsnetzwerk konstruktiv diskutiert werden, um neue Perspektiven und Thesen für den Zusammenhang von Sozial- oder Gesellschaftsstruktur und Protest bzw. sozialen Bewegungen zu entwickeln.
Das Nachwuchsnetzwerk diskutiert diese Themen jeweils auf zwei Workshops. Der erste Workshop dient dem Netzwerk-internen Austausch über Papiere, die im Vorfeld von den Mitgliedern erarbeitet wurden. Zum zweiten Workshop werden international renommierte Gäste eingeladen, um die Ideen des Netzwerks zu diskutieren. Zu jedem der drei Themen ist die Herausgabe eines Sammelbandes in deutscher oder englischer Sprache geplant (siehe Publikationen).

Das Netzwerk Bewegungsforschung wird als Nachwuchsnetzwerk durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. Zuwendungsempfänger ist Jun.-Prof. PD Dr. Jochen Roose.