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Promovieren in Deutschland | | |
DFG Graduiertenkollegs
Kommentar: Seit über 10 Jahren gibt es das Programm "Graduiertenkollegs" (GK) der Deutschen
Forschungsgemeinschaft
(DFG). Auf dieses Programm wird stets Bezug genommen, wenn es um die Reform der Promotion in Deutschland
geht.
Dennoch erreicht es nur eine kleine Minderheit der DoktorandInnen, maximal 10 %, in manchen Fächern
allerdings
(Mathematik, Physik) werden bis zu 15 % der Promotionsabschlüsse jährlich von "KollegiatInnen"
abgelegt. GK bieten zum
einen die materielle Basis für eine Promotion, auf der Basis von Stipendien, neuerdings in Ausnahmefällen
auch auf
Stellenbasis (s.u.). Zum anderen bilden sie einen festen und kollektiven Zusammenhang, in dem die Promotion
ideell und sozial
befördert wird: um das mehr oder weniger allgemeine Thema des GK sammeln sich eine Gruppe etablierter
WissenschaftlerInnen / HochschullehrerInnen aus verschiedenen Fächern, die zwar individuelle Betreuungen
übernehmen, durch
die Gemeinschaft des GK aber unter einer gewissen sozialen Kontrolle stehen. Gemeinsame Veranstaltungen
zu inhaltlichen
Fragen, aber auch zur methodischen Weiterbildung oder "soft skills" schaffen Räume, in denen
fehlende Fähigkeiten erworben
werden können und Feedback für die Dissertationsprojekte eingeholt werden kann. Die Förderung ist von
vornherein auf 36
Monate angelegt, kann aus Mitteln der DFG aber nicht verlängert werden, auch wenn die Promotionsdauer
auch hier über 4
Jahren liegt. die GK haben einen hohen Grad an Internationalität (mindestens der KollegiatInnen) und
Interdisziplinarität
(mindestens der BetreuerInnen) erreicht. Probleme, die sich auch aus den regelmäßigen Erhebungen und
Befragungen ergeben
haben, haben in jüngster Zeit zu einigen Änderungen in der Struktur der GK geführt: in Zukunft werden
sie kleiner (5-10 statt 10-20 Profs; 8-20 statt 15-30 Prom; max. 2 statt 3-5 postdoc); flexibler (variable
Stipendienhöhe, in Ausnahmefächern
Stellenvergabe); umfassender (Geld für Publikationen, Freisemester) und die Zeitabschnitte der Bewilligung
länger (2x4,5 statt
3x3 Jahre).
Einführung in das Programm Graduiertenkollegs:
http://www.dfg.de/forschungsfoerderung/koordinierte_programme/graduiertenkollegs/programm_info/ziele_profil.html
» Siehe auch: DFG Graduiertenkolleg Befragung
PGDok der GEW: Promovieren in Deutschland 10.12.03 Verbesserungen und Ergänzungen an jmoes@gmx.de
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