Das Grundmodell der Zirkulation der Atmosphäre ist am besten mit dem Land-See-Windsystem zu beschreiben:

Tagsüber erwärmt sich bei heiterem Wetter die Erdoberfläche erheblich stärker als die See, wo das Wasser große Wärmemengen in die Tiefe verteilt. Da die warme Luft (über Land) leichter ist als die angrenzende kühle Seeluft, steigt sie auf (Ast 1.). In höheren Luftschichten strömt die aufgestiegene Luft seitwärts weg (Ast 2). Bald erlahmt diese Strömung, und über dem Meer sinkt die Luft ab (Ast 3), während gleichzeitig zum Land hin in den untersten Schichten (Ast 4.) kühlere Luft beschleunigt wird, es setzt der Seewind, die Seebrise, ein. Im Bereich der über Land aufsteigenden Luft bilden sich häufig Wolken, während über dem Meer und den vorgelagerten Inseln überwiegend die Sonne scheint. Am Nachmittag, zur Zeit der stärksten Erwärmung, ist diese Zirkulation am besten ausgeprägt. Sie schwächt sich abends ab, um Mitternacht wird es meist windstill. Bis zum Morgen kühlt sich dagegen das Land am stärksten ab, während das Wasser seine Temperatur kaum verändert: Die Zirkulation kehrt sich um, es setzt Wind vom abgekühlten Land zur wärmeren See ein, der Landwind.