Prinzipiell ähnlich entwickelt sich die allgemeine atmosphärische Zirkulation. Die antreibende Kraft ist immer die Sonneneinstrahlung (oder die mangelnde Einstrahlung = die Ausstrahlung). Die daraus entstehenden Zirkulationen werden deshalb auch direkt genannt, weil sie direkt mit der Sonneneinstrahlung gekoppelt sind.

Grundmodell der vertikalen atmosphärischen Zirkulation zwischen Äquator und Polargebiet (Nordhemisphäre/Sommer).

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Abbildung 1 : Temperaturverteilung in Bodennähe (gemittelt entlang der Breitenkreise) und Zirkulation in der Nord-Hemisphäre im Juli (Sommer).

Abbildung 2 : Mittlere vertikale Temperaturverteilung sowie Zirkulation in der Nord-Hemisphäre im Sommer (Juli), gemittelt entlang der Breitenkreise.

Im Sommer verschiebt sich die äquatoriale direkte Zirkulation weit nach Norden. Sie liegt dann bei etwa 20 Grad Nord und erreicht dort im Juli am Boden eine Mitteltemperatur von etwa 28°C.

Abbildung 3 : Die Äste 1 bis 4 sind auch hier wieder gekennzeichnet, ebenso in dem zu dieser Jahreszeit sehr kleinen kälteproduzierenden Polargebiet. Sehr weit im Norden, bei etwa 70 Grad, bleiben nun auch die subpolaren Hochs und Tiefs mit ihrem wechselhaften Wetter, sie greifen nur gelegentlich weiter als bis 50 Grad nach Süden aus.

Somit entsteht die Zirkulation in Äquatornähe nach dem Muster des Land-See-Windsystems: Die Luft erwärmt sich im Juli (Sommer) am Boden bei etwa 20 Grad Nord am meisten, vor allem im Vergleich zur weiteren Umgebung. Warme Luft ist leichter als kühlere und beginnt aufzusteigen (Ast 1). Gleichzeitig setzt in den höheren Schichten der Atmosphäre ein Abströmen von Luft zu den Seiten ein, also nach Norden und nach Süden (Ast 2). Die aufsteigende Luft hat die Menge der Einstrahlung entsprechend eine bestimmte Energie, die einerseits die Höhe des Aufsteigens, andererseits den Umfang des seitlichen Abströmens (Ast 3.) bestimmt, wo nun der Luftdruck steigt = es entstehen die subtropischen Wüstenhochs. Zur wärmsten Zone hin wird die Luft in der unteren Atmosphäre beschleunigt, es bildet sich der mit 4. bezeichnete Ast der Zirkulation, das sind die Passate der Subtropen. Am Äquator entsteht eine Konvergenzzone, in der die sowohl von Süden als auch von Norden heranwehende Luft zusammentrifft und in der die Gewitter der dortigen Regenzeit auftreten. Diese nur von der Sonne bestimmte Zirkulation wurde 1735 erstmals von Hadley beschrieben, nach dem sie auch heute oftmals noch genannt wird.