Kultur & Medizin
Freikartenaktion
Wer hätte es gewußt? "Der eingebildete Kranke", Moli¸res Satire auf die Medizin und das aufkommende Bürgertum, war ursprünglich eine Ballettkomödie. Die auf solche musikalischen "Ausgrabungen" spezialisierte Neuköllner Oper zeigt das Stück - aufgelockert durch Commedia-dell"arte-Szenen und Schäferspiele -, wie es 1673 uraufgeführt wurde.
Für 3x2 Neugierige haben wir für die Aufführung am 15. Mai um 20 Uhr Freikarten. Das darüber entscheidende Telefonat sollte am gleichen Tag zwischen 14 und 15.00 Uhr geführt werden (Tel.: 8445 4207).
Ausstellung: "Leben mit einem fremden Organ"
"Kein Mensch der Welt kann ermessen, was ich für meinen Spender empfinde. Ein größeres Geschenk kann der Mensch dem Menschen nicht machen." Diese als Bildunterschrift verwendeten Worte verdeutlichen auf herzergreifende Weise den Sinn der Aktion "Leben mit einem fremden Organ". Unter diesem Motto schrieb das Transplantationszentrum des Universitätsklinikums Benjamin Franklin gemeinsam mit dem Deutschen Herzzentrum einen Malwettbewerb aus, für den am 25. April Preise im Klinikum verliehen wurden. An dem Malwettbewerb nahmen 90 Patienten aus ganz Deutschland teil, die mit einem fremden Organ leben oder aber auf ein Spenderorgan warten. Mehr als 150 Kunstwerke wurden eingeschickt. Jedes 15. Bild kam von einem Kind. Die besten Bilder wurden mit insgesamt 8.000Mark prämiert. Alle Kinder erhielten Sonderpreise.
Die Preise verliehen Beate Hübner, Berliner Senatorin für Gesundheit und Soziales, und Dr. Regine Hildebrandt, brandenburgische Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen.
Mit der Ausstellung "Leben mit einem fremden Organ" soll in erster Linie die Bevölkerung angesprochen und die Bereitschaft von vielen zur Organspende erhöht werden. Denn jedes Jahr sterben in Deutschland 2.000 Menschen, die vergeblich auf ein Transplantationsorgan warten.
Die Wanderaussstellung ist noch bis zum 23. Mai auf der Empore der Westhalle zu sehen, danach in der Charitˇ. Ein Ausstellungskatalog, der alle prämierten Bilder enthält, ist in Vorbereitung. Nähere Information beim Transplantationszentrum (Tel.: 8445 2379).fega
Auf dem Weg zum Konzert:Das Orchester Benjamin-Franklin
Was an musikalischem Potential im Fachbereich Humanmedizin steckt, stellte das Orchester Benjamin Franklin mit seinen ersten Auftritten unter Beweis. Sein Debut hatte das Orchester am 25. April im Rahmen einer Promotionsfeier des Fachbereichs. Am 28. April leitete das Ensemble die feierliche Semestereröffnung mit Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth musikalisch ein: auf dem Programm stand Felix Mendelssohn-Bartholdys Ouvertüre "Die Hebriden". Das aus Medizinstudierenden, Krankenpflegeschülern, Ärzten, MTA"s und der Hälfte des Klinikumsvorstands (Ärztlicher Direktor und Dekan) im Dezember 1996 spontan gebildete Orchester möchte aber nicht nur den Rahmen für öffentliche Veranstaltungen des Fachbereichs bilden, sondern strebt darüber hinaus auch eigene öffentliche Auftritte an: das erste Konzert ist für Ende des Jahres geplant. In der Vereinten Krankenversicherungs-AG hat das Orchester schon in seiner Gründungsphase einen Sponsoren gefunden, der es mit 1.000 Mark pro Semester unterstützt.
Musik und Medizin - das Orchester Benjamin-Franklin steht für eine neue Verbindung der beiden auf vielfältige Weise verbundenen Begriffe.Gesucht werden immer noch talentierte Mitstreiter, vor allem Streicher. Wer Interesse hat, sollte sich im Dekanat (8445-3321) melden. Geprobt wird jeweils mittwochs um 19 Uhr in der Kapelle des Klinikums.
Felicitas Wlodyga
Von Halle bis Kambodscha
Gegensätzliches vereint die dritte Ausstellung dieses Jahres im Universitätsklinikum Benjamin Franklin: Die Malerin Karin Jarausch-Schilling aus Halle/Saale stellt ihre Werke zusammen mit einer von "Ärzte ohne Grenzen" organisierten Fotoausstellung bis zum 19. Juni aus. Die Fotos zeigen Leben in Not, wie es sieben Fotografen an sieben Orten der Welt festgehalten haben: in Guatemala, Afghanistan, Elfenbeinküste, Tansania, Kambodscha, Süd-Sudan und Moskau.
Die Ausstellung wird am 15. Mai um 17 Uhr in der Patientenbibliothek eröffnet.
Noch mehr Kunst
Auch das Institut für Geschichte der Medizin (Klingsorstr. 119) bietet Kunst auf: Susanne Geister zeigt dort noch bis zum 6. Juni ihre Bilder und Zeichnungen.
Ihre Meinung: