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FU-N 3-4/2000
Studierende

Das Projekttutorienprogramm an der FU geht weiter

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Das Projekttutorienprogramm an der FU geht weiter


Motiviert studiert

VON ANNETTE MÖRLER UND FRANK MARKS

Ab sofort startet wieder der Run auf die begehrten Tutorienstellen im Rahmen des Projekttutorienprogramms (PT-Programm) der FU. Der Akademische Senat der Freien Universität beschloss Mitte Februar, das PT-Programm künftig mit 40 Stellen für studentische Beschäftigte auszustatten. Das ist einerseits ein Erfolg für das Programm, denn lange bestand Unklarheit über das "ob" und "wie" seiner Weiterfinanzierung, jedoch ließ sich eine Kürzung um fünf Stellen und damit der Wegfall von ungefähr 3 Projekten nicht verhindern. Studierende mit spannenden Ideen können bis zum 15. Mai 2000 bei der PT-Kommission eine Förderung für ihre Projekte beantragen.

Vom Tutor zum akademischen Mitarbeiter: Frank Marks ist heute in der Arbeitsstelle Hochschuldidaktische Fortbildung und Beratung der FU angestellt.

Foto: Nef

Seit zehn Jahren gibt es die Projekttutorien von Studierenden für Studierende an der Freien Universität. Projekttutorien sind interdisziplinär. Sie zeichnen sich durch unkonventionelle Lehr- und Lernformen aus und streben einen hohen Grad an Praxisnähe an. So können Studierende Fähigkeiten entwickeln, die sich an der Uni nicht als positive Leistungen verwerten lassen, aber im Hinblick auf spätere Berufe notwendig sind.

Das anfänglich umstrittene Programm hat in den Jahren seines Bestehens durch hervorragende Leistungen zum Teil überregional Beachtung und Anerkennung gefunden. In vielen Projekttutorien entstanden Ausstellungen, Kolloquien, Publikationen verschiedener Art, Ideen für Diplom- und Magisterarbeiten und Theateraufführungen. So stand am Beginn des Reformstudiengangs Medizin (nunmehr an der Charité initiiert) ein Projekttutorium. Die Wanderausstellung "Un-Einheitlich" zu Biographien ehemaliger kommunistischer Häftlinge des KZ Sachsenhausen, die in Berlin und Brandenburg gezeigt wurde, ging ebenfalls aus einem Projekttutorium hervor. Eine experimentelle Performance führte das PT "Leben – zerfetzt in tausend Stücke. Konzeption einer biographischen Kollage zu lesbischen Autorinnen" auf.

"Die persönliche Bedeutung für jeden Teilnehmer an einem PT ist enorm. Studierende machen in Projekttutorien wichtige Erfahrungen und erwerben Fähigkeiten, die sie bereichern und für spätere Berufe qualifizieren", sagt Frank Marks, der 1992 das Projekttutorium "Handwerkszeug der ErwachsenenbildnerInnen" mit drei Kommilitoninnen initiierte und seit 1995 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsstelle Hochschuldidaktische Fortbildung und Beratung der FU angestellt ist: "Meine Praxiserfahrungen als Projekttutor waren eine unverzichtbare Voraussetzung für meine jetzige Tätigkeit. So hatte ich meinen Mitbewerberinnen und Mitbewerbern etwas voraus. Die fünf Semester, in denen das PT lief, waren ein Highlight meines Studiums an der FU."

Die Förderung der PTs beinhaltet bis zu zwei Stellen für studentische Beschäftigte sowie Sachmittel und läuft in der Regel zwei Semester. Ist ein Projekt bewilligt, können PTs bei der Umsetzung ihrer Ideen Unterstützung auch von der Arbeitsstelle Hochschuldidaktische Fortbildung und Beratung bekommen. Die Arbeitsstelle bietet den Tutoren und Tutorinnen sowie interessierten Teilnehmenden an Projekttutorien zwei zielgerichtete Veranstaltungen an.

Die Veranstaltung "Projekttutorien – Umsetzung der Projektidee oder Motivierung von Studierenden?" wird zu Beginn der Projekttutorien angeboten. "Die passive Erwartungshaltung der teilnehmenden Studierenden ist oft hemmend für die gute Zusammenarbeit", sagt Frank Marks. Gleichzeitig sind Projekttutorinnen bzw. Projekttutoren häufig unsicher in Hinblick auf die didaktisch-methodische Gestaltung, die eine gemeinsame Bearbeitung des Themas ermöglicht. In dieser Fortbildung werden deshalb exemplarisch Methoden (Aktions- und Sozialformen) der gemeinsamen Erarbeitung am Beispiel von PT-spezifischen Fragestellungen vorgestellt.

Ergänzt wird diese Fortbildung durch ein Supervisionsangebot. Die Veranstaltung "Supervision für Tutorinnen und Tutoren von Projekttutorien" hat zum Ziel, sich über die Erfahrungen und Schwierigkeiten des ersten Semesters auszutauschen und gemeinsam Lösungen für die Zukunft zu erarbeiten.

Beide Veranstaltungen werden in Kooperation mit der Koordinationsstelle vorbereitet und als Workshop durchgeführt. Einblick in die Arbeitsweise der derzeit laufenden Projekte können Interessierte auf dem Aktionstag der Projekttutorien am Donnerstag, dem 4. Mai in der FU erhalten. Dort werden sich die laufenden Projekttutorien auf eine ungewöhnliche Art vorstellen. Die Koordinationsstelle bietet Gelegenheit, im persönlichen Gespräch mehr über das Programm zu erfahren. Alle Interessierten sind eingeladen, sich vor Ort von der Vielfältigkeit und Einzigartigkeit des Projekttutorienprogramms zu überzeugen. Näheres wird zu Semesterbeginn Aushängen auf dem FU-Gelände zu entnehmen sein.

Frank Marks ist Mitglied der Projekttutorienkommission und in der Arbeitsstelle Hochschuldidaktische Fortbildung und Beratung.
Annette Mörler ist in der Koordinationsstelle der Projekttutorien tätig.

Informationen und Bewerbungsunterlagen:

Studentische Koordinationsstelle der Projekttutorien

Kaiserwerther Straße 16-18
Raum 318
14195 Berlin

Tel.: 030/838-73550
Fax: 030/838-73505

E-Mail: kopt@zedat.fu-berlin.de
http://userpage.zedat.fu-berlin.de/~kopt/welcome.htm

Sprechzeiten: donnerstags von 10-13 und 14-17 Uhr

und bei

Zentrale Universitätsverwaltung
Referat VC
Frau Bärbel Lehmann
Kaiserwerther Straße 16-18
14195 Berlin

Tel.: 030/838-73533

Im Sommersemester findet die Supervision am Dienstag, dem 16. Mai von 11-17 Uhr in der Rost- und Silberlaube, Habelschwerdter Allee 45, statt.
Anmeldungen über die Koordinationsstelle (KoStelle) der Projkettutorien.