Centre of Excellence für Europäische Integration
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Ulrich Brückner vom Fachbereich Politische Wissenschaft und seit
1994 für insgesamt sieben Jahre Jean-Monnet-Chairholder ist begeistert:
Unter 530 Bewerbern erhielt die FU von der Europäischen Kommission
den Zuschlag für eines von 25 Centres of Excellence. Damit wird seine
jahrelange Arbeit im Bereich Europäische Integration, unter der Projektleitung
von Prof. Dr. Michael Bolle, auf internationaler Ebene honoriert. Die finanzielleUnterstützung
aus Brüssel ist eine Anschubfinanzierung für drei Jahre, danach
soll das Projekt weiter von der FU finanziert werden. Das zusätzliche
Geld trägt dazu bei, die Aktivitäten aus den verschiedensten
Disziplinen, die mit dem europäischen Aufbau zusammenhängen,
sowohl innerhalb der FU als auch auf regionaler Ebene zu entwickeln.
Vor allem interdisziplinäre Veranstaltungen zu europäischen
Themen und damit die Außendarstellung der europapolitischen Kompetenz
der FU werden intensiviert. So soll an erfolgreiche Projekte der Vergangenheit,
wie z.B. an die Zusammenarbeit eines Seminars mit dem Radiosender "Fritz"
angeknüpft werden. Statt der sonst üblichen Hausarbeiten, schrieben
die Studierenden der Politikwissenschaft Beiträge für Radiosendungen.
"Fritz" ließ sie in einer eigenen "Europawoche" über den
Äther laufen. Für einige Studenten ergaben sich daraus sogar
Rundfunkpraktika.
Auch zu dem Thema "Kunst und Politik in Großbritannien" wurde
im Wintersemester 1997/98 die Europäische Integration im Spiegel der
Präsidentschaften in der EU interdisziplinär untersucht. Studierende
der Kunstgeschichte und der Politikwissenschaft untersuchten gemeinsam
Institutionen und die Praxis britischer Kulturpolitik. Krönender Abschluß
dieser Zusammenarbeit war ein Symposium in Berlin im Rahmen der britischen
Europawoche. Ähnliches wird auch in diesem Sommer zum Thema "Kulturpolitik
in Österreich und der EU" stattfinden. Bevor rund 12 Studierende nach
Wien reisen und auch dort ein Symposium veranstalten, wird sie der österreichische
Gesandte im Seminar auf die Wiener Szene vorbereiten.
Bislang beschränkte sich die Förderung des Jean-Monnet-Programms
auf die Finanzierung von Lehrveranstaltungsreihen, die an den Fachbereichen
Politische Wissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Pädagogik und dem
Institut für Kunstgeschichte durchgeführt werden. Mit der Einrichtung
des Centre of Excellence können nun die Lehrveranstaltungen zu europäischen
Themen um vielfältige Aktivitäten wie Gasteinladungen, Europäische
Tage, Symposien, Kooperationsprojekte mit Medien und Bildungseinrichtungen
bereichert werden. Mit einem Vortrag zur "Agenda 2000" begannen Mitte Mai
die Jean-Monnet-Lectures. Zu den aktuellen europäischen Themen diskutieren
Gäste wie Christian Weise vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung
oder Prof. Dr. George Ross von der Harvard University mit deutschen Wissenschaftlern
und Studenten. Im August dieses Jahres findet erstmals eine "Free University
Berlin International Summerschool (FUBIS)" statt. Auch hier wird Brückner
im "Europablock" zum Thema "Union der Völker" vier Wochen Seminare
für Studenten aus aller Welt halten. Die Zusammenarbeit mit außeruniversitären
Institutionen auf lokaler und regionaler Ebene soll ebenso ausgebaut werden
wie die Kooperation mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen im europäischen
Profil. Andere Lehrformen zu neuen Themen sind Brückner wichtig, auch
wenn das zu einer höheren Lehrbelastung führt. Den Erfolg dieses
Ansatzes beweist die Einrichtung des Centre of Excellence an der FU.
Das Jean-Monnet-Programm gibt es demnächst auch im Internet.
Claudia Kurreck
