AEG verlieh Carl-Ramsauer-Preis

Wegweisende FU-Dissertationen


Am 7. Juni 1995 wurde im Großen Hörsaal des Fachbereichs Physik der Freien Universität der diesjährige Carl-Ramsauer-Preis der AEG verliehen. Der Preis für herausragende Dissertationen an den drei Berliner wissenschaftlichen Hochschulen auf den Gebieten Physik, Elektrotechnik und verwandten Disziplinen ist mit jeweils DM 10.000,- dotiert.

FU-Preisträger sind Dr. Caroline Kisker (Institut für Biochemie, AG Saenger) und Dr. Olaf W. Käding (Institut für Experimentalphysik(AG Matthias).

Caroline Kisker (31) legte ihre Dissertation mit dem Titel "Antibiotika-Resistenz: Röntgenstrukturanalyse des Tetracyclin-Repressors und molekularer Mechanismus der Resistenz-Regulation" im Juli 1995 dem Fachbereich Chemie vor. In der mit summa cum laude beurteilten Arbeit wird die Struktur der Schlüsselverbindung aufgeklärt, die für die Resistenz von Bakterien gegen Tetracyclin-Antibiotika verantwortlich ist. Als Ursache für die Ausbreitung von Resistenzen gilt der weit verbreitete Einsatz von Antibiotika. Ernsthafte klinische Probleme sind die Folge, da der Einsatz dieser Arzneimittelgruppe zunehmend eingeschränkt wird. Die jetzt vorgelegten Untersuchungen von Kisker liefern einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der chemischen bzw. biochemischen Mechanismen, die die Resistenz gegen das Breitband-Antibiotikum Tetracyclin regulieren.

Olaf W. Käding (30) hat sich in seiner ebenfalls mit summa cum laude bewerteten Dissertation "Thermische Charakterisierung von Diamantschichten" mit der Wärmeleitfähigkeit in extrem dünnen Schichten befaßt. Dünne Schichten im Dickenbereich von unter hundert Nanometern bis zu einigen Mikrometern sind für unterschiedliche technologische Bereiche von großer Bedeutung. Besonders interessant ist hierbei der Wärmetransport in solchen Schichten sowie der Wärmeübergangswiderstand zwischen Schicht und Substrat, was jedoch zuverlässige und berührungslose Bestimmungsmethoden erforderlich macht. Käding hat u. a. eine Methode entwickelt, die eine Genauigkeit von besser als ± 10% beim Messen der thermischen Leitfähigkeit von Festkörpern und Schichten aufweist. Ein für industrielle Anwendungen entscheidender Fortschritt ist auch die Möglichkeit, Tiefenprofile der Wärmeleitfähigkeit in Schichten zu messen. Insgesamt stellt damit die Arbeit in vorbildlicher Weise eine Brückenfunktion zwischen Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung dar.

sw


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