Betr.: "Einladung zur Gegendarstellung" in FU:N 3-4/95, S.14. ( Leserbrief von Gero Neugebauer auf den Beitrag von Jochen Staadt "SED, FDJ, Stasi und die 'sogenannte Freie Universität")
Eine Gegendarstellung auf Gerüchte, Vermutungen, Andeutungen und Meinungen in Deinem Text, Gero, wen würde das interessieren? Auf zwei halbwegs reale Punkte in Deinem Text, lohnt es sich einzugehen, da dadurch die Sachlage, die Du mit Deinem Geraune eher verschleiert hast, auch für nicht unmittelbar beteiligte FU-Mitglieder etwas durchschaubarer wird:
1. Warum haben wir mit Dir und dem Personenkreis in Deinem früheren Arbeitsbereich, der von einem Inoffiziellen Mitarbeiter (IM) der DDR-Staatssicherheit bespitzelt wurde, noch nicht gesprochen?
Selbstverständlich sprechen wir in solchem Zusammenhang mit Betroffenen erst nachdem sie und wir Akteneinsicht hatten, gerade weil es um die detaillierte Prüfung des wohl zweifelhaftesten Schriftgutes der Stasi, der Spitzelberichte, geht. Wir haben Einsicht in die Unterlagen des IM Rosenow, der bei Euch gearbeitet hat, zwar seit zweieinhalb Jahren mehrfach beantragt, jedoch bisher nicht erhalten.
Du bestätigst in Deinem Schreiben, daß es Dir nicht anders erging. Mit anderen Betroffenen und Zeitzeugen haben wir sehr detailliert einschlägige Unterlagen von SED, FDJ und MfS ausgewertet und werden das auch im Falle Deines früheren Arbeitszusammenhanges versuchen. Private und persönliche Dinge interessieren uns dabei a) nicht und werden b) entsprechend der gesetzlichen Regelung von der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen auch nur den Betroffenen selbst vorgelegt. Wir erhalten nur Einblick in die allgemeinen die FU betreffenden Aufzeichnungen und Pläne und das ist uns mehr als genug.
Detektivischer Fähigkeiten, wie Du vermutest, bedarf es übrigens nicht, um an der FU Personen zu finden, die der SED ein Dorn im Auge waren. Erstaunlich, daß Dir als ehemaligem DDR-Forscher und langjährig freigestelltem Personalratsmitglied das offenbar nicht bekannt ist.
2. Wie gelangten Kopien über Gespräche zwischen Antje Vollmer (Die Grünen) und Herbert Häber (Politbüro der SED), die auch in meiner vertraulichen Expertise für die Enquetekommission des Deutschen Bundestages enthalten waren, in die Hände eines Journalisten der "Süddeutschen Zeitung"?
Nicht durch mich, wie Du richtig schreibst. Wenn Du Dich einmal in die einschlägigen Archive bemühen würdest, wüßtest Du, daß jeder interessierte sich dort Akten vorlegen lassen kann und sie auf Antrag auch als Kopien erhält. Das gilt auch für Journalisten. Zum Zeitpunkt, als die Süddeutsche Zeitung berichtete, war meine Expertise schon seit zwei Monaten in Bonn und mehrfach in den Medien zitiert worden. Zu der Partei der Grünen gelangte sie über deren parlamentarische Mitglieder in der Bundestagskommission. In der Partei lagen vielen Mitgliedern schon vor der Veröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung Kopien der Gesprächsnotizen Häbers vor. Was hast Du dagegen? Ist es nicht eine positive demokratische Praxis, wenn die Grünen ihren Kandidatinnen und Kandidaten kritische und unbequeme Fragen zu deren bisheriger politischer Tätigkeit stellen, bevor über eine erneute Kandidatur abgestimmt wird? Nebenbei bemerkt hat Antje Vollmer im deutschen Bundestag als erstes Parlamentsmitglied Punkt für Punkt die Erfüllung aller Geraer Forderungen Erich Honeckers gefordert. War das, was die Süddeutsche Zeitung berichtete Dir unbekannt? Dann erhellt Deine Argumentation allerdings auch Entstehungszusammenhänge früherer Blauäugigkeiten in der damaligen DDR- und Deutschlandforschung.
Wenig empfielst Du Dich mit Deinem Schreiben für Deine Kandidatur als ein für die Lehre zuständiger Vizepräsident der FU. Klarheit in der Sache, Nachvollziehbarkeit der Argumentation und Eindeutigkeit der Aussagen dürfen die Studentinnen und Studenten der FU von ihrem Lehrpersonal erwarten. Das muß dann doch wohl auch für einen eventuell zuständigen Vizepräsidenten gelten, oder?
Last but not least möchte ich Dich ermutigen, wie Du es offenbar vorhattest, den Paradigmenwechsel in der DDR-Forschung aus Betroffenensicht zu analysieren; Deinen diesbezüglichen Forschungsergebnissen sehe sicher nicht nur ich mit großem Interesse entgegen.
J. Staadt,
Forschungsverbund SED-Staat der FU.
"Die neue Klinik, die neuen Institute" (FU:N 3-4/95, S. 47)
In der letzten Ausgabe stellen Sie die Institute des Fachbereichs Humanmedizin vor (Seite 47). Die Fotos der Herrschaften - der "Geschäftsführenden Direktoren" - verdeutlichen wieder einmal, wie männerdominierend unsere Gesellschaft / die Universität ist. Haben Sie eigentlich einmal die Frauenfotos in den FU-Nachrichten 3-4/95 gezählt? Da ist Schneewittchen eine der wenigen Ausnahmen. Christine Färber, die Frauenbeauftragte der FU, hat in den nächsten Jahren noch viel Arbeit vor sich.
Sascha Quaiser.
"Wie immer: Tradition und http://fub46.zedat. fu-berlin.de:
8080/ ~fupresse/" (FU:N 2/95, S.2)
WWW-browsing
Kam zufällig beim WWW-browsing an die FU-Presse. Als Absolvent der FU (M.A. 1985) fehlte mir bislang die Verbindung mit der Alma Mater, wie sie hier in USA durchaus üblich ist. Es freut mich daher, daß ich auf diesem Weg wenigstens ein paar Informationen abrufen kann. Werde öfter mal reinschauen.
Ralf Remshardt, University of Florida
Endlich!
Tolle Sache! Ich studiere Meteorologie an der FU und habe schon lange auf eine WWW-Ausgabe der FU:Nachrichten gewartet. Toll, daß es sowas endlich gibt! Danke.
Dennis Schulze
Bücherverwaltung
Da dies hier das elektronische Medium ist, möchte ich einmal darauf hinweisen, daß Berliner Bibliotheken nicht einmal über dieses zugänglich sind. Die Literaturrecherche vom eigenen PC aus funktioniert, wenn man in Amerika recherchiert, ganz gut. Die Ergebnisse der Recherche müssen allerdings hier in Berlin per pedes erlaufen werden, das heißt lange U-Bahn-Fahrten zu einer der Bibliotheken, von denen man animmt, daß sie entsprechende Werke zur Verfügung haben. Die Alternative, OPAC, ist auch in Deutschland schon vielfach implementiert, nur Berlin kann«s immer noch nicht.
Darüber hinaus ist natürlich eine Gleichberechtigung anzustreben, bezüglich der Entscheidung, wer welche Bücher anschafft. Aber auch die institutionellen Wege müßten schneller werden; wenn man in der FU ein Buch bestellt, dauert es über ein halbes Jahr, bis es verfügbar ist. Für Seminararbeiten, die auch neueste Literatur verarbeiten wollen, ist das eine zu lange Zeit. Für Dissertationen geht es vielleicht noch...
Ulrich Brinkmann
Nachahmenswert
Kompliment zur WWW-Umsetzung Eurer FU:Nachrichten, ist echt gelungen und ansprechend. Weiter so, ich werde immer mal reinschauen, schon allein deswegen, weil mir ein ähnliches Projekt auch für unsere Hochschule vorschwebt.
Ulrich Schuerrer, Fachhochschule für Sozialwesen Esslingen/Universität Erlangen
Macht weiter so!
Ich heiße Sara Sturm und ich bin eine Studentin an der Universität von Minnesota/Twin Cities. Nächstes Jahr werde ich an der FU studieren. Die FU:N war für mich eine schöne Überraschung. Ich möchte mehr über ihre Universität und die Studenten erfahren. Macht weiter so!
Sara
Hallo aus Mexiko!
Ich bin neu im Internet. Ich habe nicht viel von der Zeitschrift gesehen. Aber ich glaube, daß es eine gute Idee ist, eine Zeitschrift über den Computer zu lesen. Vielleicht werde ich die Zeitschrift öfter lesen. Hallo aus Mexiko.
Rafael Moreno Valtierra
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