Cornelia Muth, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Otto-Suhr-Institut, hat den mit 25.000 DM dotierten Preis der Schader-Stiftung in der Kategorie "Realisiertes Praxisprojekt" erhalten. Damit wird ihr Projekt "interkulturelle Hochschulbildung als Lernfeld in Toleranz und Akzeptanz in der deutschen Aufnahmegesellschaft" ausgezeichnet.
Cornelia Muth um 25.000 DM und wichtige Erkenntnisse reicher
Die Diplompädagogin hatte die Probleme der Deutschen mit Menschen anderer Nationalität wissenschaftlich durchdacht und war dabei zu dem Ergebnis gekommen, daß das gestörte Verhältnis der Deutschen zur deutschen Nation für bestimmte Schwierigkeiten maßgeblich ist. Das Identifikationsdefizit der Deutschen müsse aufgearbeitet werden, da Selbstakzeptanz eine Voraussetzung der Toleranz gegenüber anderen sei.
Aus dieser Theorie hat Cornelia Muth ein Projekt der politischen Bildung entwickelt, das heute als "interkulturelle Hochschulbildung" fester Bestandteil des Schwerpunktbereichs Politische Bildung am Otto-Suhr-Institut ist. Die Ansiedlung in der Hochschule ergab sich aus der Einsicht, daß gerade in Hochschulen Menschen ausgebildet werden, die in ihrer beruflichen Praxis in verantwortlicher Position mit Menschen anderer Nationalität, Hautfarbe und Religion zusammenarbeiten müssen.
-ther