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Beim Sammareier Gnadenbild handelt es sich um eine Kopie des Hans Holbein dem Älteren zugeschriebenen Gemäldes in der Maurerkapelle der St. Jakobs-Kirche in Straubing von einem unbekannten Meister.
Im Gegensatz zum Gnadenbild von
Passau
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Die dem Sammareier Gnadenbild gewidmete Passage bei Hubert Kalhammer über die Wallfahrtskirche Sammarei lautet (S. 25-26):Nachweislich seit 1631 wurde das heutige Altarbild in der Kapelle zum Kultbild. Das auf Leinwand gemalte Ölbild, dessen Maler und Entstehungszeit nicht gesichert sind, gilt als Kopie eines spätgotischen Holztafelbildes in der Maurerkapelle der Sankt-Jakobs-Kirche in Straubing. Dieses Holztafelbild wird seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert Hans Holbein dem Älteren zugeschrieben. Seit 1985 ist ein ähnliches Bild von dem Niederländer Adrian Isenbrandt von 1551 bekannt, das sich heute im Szépmúvészeti Múzeum in Budapest befindet. Die Sammareier Kopie dürfte bereits vor der Erstellung des ursprünglichen Gnadenaltares entstanden sein, denn sie trägt auf der Rückseite die Aufschrift 1631. Zudem erscheint dieses Kultbild schon auf einer Reihe von Votivtafeln des 17. Jahrhunderts. Im Bildaufbau zeigt es grosse Verwandtschaft mit dem bekannten Mariahilfbild des Lukas Cranach. Wie dieses darf es den sogenannten byzantinischen Gnadenbildtypen zugeordnet werden. Das Sammareier Gnadenbild zeigt Maria als sitzende Halbfigur. Das in den zarten Schleier gehüllte Kind steht mit beiden Füssen auf dem Schoss der Mutter und schmiegt sich an ihre rechte Seite (über die besondere Attraktivität dieses sogenannten Elëusa-Typus finden sich weitere Ausführungen bei Hartinger). Es liebkost und herzt die Mutter. Das offene, über beide Schultern fallende Haar Mariens ist mit einem weissen, auf der Höhe des linken Ohres zurückgeschlagenen Kopftuch bedeckt. Maria trägt ein rotes Kleid und einen roten Mantel, der an der linken Schulter mit einer Schmuckagraffe am Kleid befestigt ist. Am Vorstoss der Ärmel und am Halsausschnitt ist ein blaues Unterkleid sichtbar.
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