Hartinger 1985

Hartinger, Walter:
Mariahilf ob Passau.
Volkskundliche Untersuchung der Passauer Wallfahrt und der Mariahilf-Verehrung im deutschsprachigen Raum
(= Neue Veröffentlichung des Institutes für Ostbairische Heimatforschung der Universität Passau, Band 43).
Passau: Verlag des Vereins für Ostbairische Heimatforschung Passau 1985.


Der Autor, Professor für Volkskunde an der Universität Passau, stellt sein Werk im Vorwort selbst wie folgt vor:

Von Passau ist auf dem Gebiet des Wallfahrtswesens eine Entwicklung ausgegangenen, die in der Neuzeit nur noch von den Gnadenstätten Lourdes und Fatima übertroffen wird. Während die beiden letzten Orte länderumspannende Zentren der Verehrung geblieben sind, hat Passau durch Export der Bildgestalt "Mariahilf" mehr als 500 sekundäre Wallfahrtsstätten, vor allem in Mitteleuropa, entstehen lassen, so dass man mit einer gewissen Berechtigung das fragliche Cranach-Gemälde als die "deutsche Madonna" bezeichnet.

Bei der Untersuchung der lokalen Verhältnisse galt das wissenschaftliche Interesse vor allem der Frage nach den Bedingungen für die ungemein rasche Entfaltung der Anfangsphase; sie vollzog sich im Unterschied zu vielen anderen Gnadenorten ganz im Licht der historischen Überlieferung und ermöglichte dadurch Einblicke in das Wesen frühneuzeitlichen Wallfahrens. Und zum anderen mussten die Wege der Kultverbreitung und -abgrenzung die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der überschaubare Zeitraum von etwa 3 1/2 Jahrhunderten zeigte neben Elementen der Konstanz vor allem beständige Wandlung, Veränderung und Anpassung an neue Rahmenbedingungen religiösen und allgemein-kulturellen Lebens. Es steht zu hoffen, dass manches davon nicht nur Gültigkeit für den lokalen Fall, sondern für das Wallfahren in der Neuzeit generell beanspruchen darf.


Von grösstem Interesse sind in unserem Zusammenhang mit dem nahegelegenen Marien-Wallfahrtsort Sammarei die folgenden Kapitel beziehungsweise Kapitel-Abschnitte:

sowie das umfangreiche