SGML kennt zwei grundlegende Arten von Befehlen zur Erzeugung
bestimmter Effekte. Kommandos, die Text in irgendeiner Form
verändern, etwa Schriftenauszeichnungen, stehen in spitzen Klammern,
Die in spitzen Klammern stehenden Kommandowörter umschließen oft
paarweise einen Bereich, wobei im zweiten Klammerpaar durch einen
Schrägstrich vor dem Kommandowort angezeigt wird, daß hier die
Wirkung des soeben gesetzten Kommandos aufgehoben wird, wie hier an
der abstract
-Markierung gezeigt wird:
<abstract>
Der Text beschreibt ein Verfahren zur Gewinnung
von Blättern aus Blattläusen, die mit 3,4-Isofoliol
behandelt wurden.
</abstract>
Kommandos, die von sich eine begrenzte, vorhersehbare Menge Text
erzeugen, etwa Befehle zur Erzeugung von Inhaltsverzeichnissen,
(<toc>
) müssen nicht in der Wirkung aufgehoben werden.
Wenn das Textargument des Befehls keinen Schrägstrich enthält, kann
der Befehl auch so abgekürzt werden (hier am Beispiel des
Fettdrucks): <bf/Fettdruck/
.
Kommandos zur Erzeugung einzelner Sonderzeichen (entities im
SGML-Jargon) werden mit dem Kaufmanns-Und &
eingeleitet und
durch ein Semikolon abgeschlossen. Die sgml-tools
kennen eine
ganze Reihe solcher Sonderzeichen, die teilweise auch in
verbatim
-Umgebungen benutzt werden müssen, da auch hier
bestimmte Zeichen nicht wörtlich, sondern immer als Anweisung
interpretiert werden. Das augenfälligste Sonderzeichen ist natürlich
die spitze Klammer, sie wird als <
(öffnend) bzw.
>
(schließend) wiedergegeben. Ebenso hat die Kombination
aus öffnender spitzer Klammer und Schrägstrich (<
/) eine
eigene Bezeichnung: &etago;
. Hier folgt eine vollständige
Liste:
Vertikaler 1/2-Bruch
Typographischer 1/2-Bruch
Typographischer 1/4-Bruch
Typographischer 3/4-Bruch
Typographischer 1/8-Bruch
Typographischer 3/8-Bruch
Typographischer 5/8-Bruch
Typographischer 7/8-Bruch
Hochgestellte 1
Hochgestellte 2
Hochgestellte 3
Pluszeichen
Plusminus-Zeichen
Spitze Klammer, öffnend
Gleichheitszeichen
Spitze Klammer, schließend
Divisionszeichen
Multiplikationszeichen
Währungssymbol
Zeichen für ``Pfund''
Dollarzeichen
Cent-Zeichen
Yen-Zeichen
Nummern- ``Hash''-Zeichen (``Gartenzaun'')
Prozent-Zeichen
Kaufmanns-Und
Stern
``Klammeraffe''
Linke eckige Klammer
Rückwärtsschrägstrich
Rechte eckige Klammer
Linke geschweifte Klammer
Horizontalstrich
Vertikalstrich
Rechte geschweifte Klammer
Griechisches My (Mikro-Präfix)
Großes griechisches Omega (Ohm-Symbol)
Kleiner hochgestellter Kreis (Grad-Zeichen)
Männliche Ordinalzahl
Weibliche Ordinalzahl
Abschnittszeichen
Absatzzeichen
Punkt auf halber Höhe
Pfeil nach links
Pfeil nach rechts
Pfeil nach oben
Pfeil nach unten
Copyright-Zeichen
R im Kreis (``Registered'')
Warenzeichen
Durchbrochener Vertikalstrich
Logische Verneinung
sung-note sign
Ausrufezeichen
Umgekehrtes Ausrufezeichen
Doppeltes Anführungszeichen
Apostroph (einfaches Anführungszeichen)
Linke Klammer
Rechte Klammer
Komma
Unterstrich
Bindestrich
Punkt
solidus
Doppelpunkt
Semikolon
Fragezeichen
interrobang
Linke doppelte spitze Klammer
Rechte doppelte spitze Klammer
Linkes einfaches Anführungszeichen
Rechtes einfaches Anführungszeichen
Linkes doppeltes Anführungszeichen
Rechtes doppeltes Anführungszeichen
Hartes Leerzeichen
Weicher Bindestrich
Je nach Ausgabemedium ist es denkbar, daß nicht alle Zeichen korrekt wiedergegeben werden können. Dann steht in der Wiedergabe für das Beispiel nur ein leeres Klammerpaar!
Die einfachste SGML-Datei besteht mindestens aus drei Zeilen. Die erste Zeile informiert den SGML-Parser über die verwendete Dokumentendefinition, die beiden folgenden Zeilen des folgenden Listings eröffnen und schließen den Dokumententext.
<!doctype linuxdoc system>
<article>
</article>
Für die Schriftauszeichnung stehen eine Reihe von Befehlen
bereit, mit denen sich Schriften
fett (bf
),
kursiv (it
), als
Schreibmaschinentype
(tt
) sowie
hervorgehoben (em
) darstellen lassen.
Listen können numeriert oder nicht numeriert sein. Im ersten
Fall wird die Umgebung mit enum
eingeleitet, im zweiten
Fall mit itemize
. Jedes Listenelement wird mit
item
bezeichnet.
Verweise auf Internet-Adressen sind so möglich, daß die
Adresse durch die Titelangabe verdeckt ist, im Falle eines
HTML-Dokuments aber anklickbar wird. Die entsprechende
Markierung heißt htmlurl
.
<htmlurl
url="http://userpage.fu-berlin.de/~corff/SGML/"
name="Einführung in SGML">
Im Text erscheint dieser Quellverweis dann so: Einführung in SGML