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2. Grundlegende SGML-Befehle

SGML kennt zwei grundlegende Arten von Befehlen zur Erzeugung bestimmter Effekte. Kommandos, die Text in irgendeiner Form verändern, etwa Schriftenauszeichnungen, stehen in spitzen Klammern, Die in spitzen Klammern stehenden Kommandowörter umschließen oft paarweise einen Bereich, wobei im zweiten Klammerpaar durch einen Schrägstrich vor dem Kommandowort angezeigt wird, daß hier die Wirkung des soeben gesetzten Kommandos aufgehoben wird, wie hier an der abstract-Markierung gezeigt wird:


        <abstract>
                Der Text beschreibt ein Verfahren zur Gewinnung
                von Blättern aus Blattläusen, die mit 3,4-Isofoliol
                behandelt wurden.
        </abstract>
        

Kommandos, die von sich eine begrenzte, vorhersehbare Menge Text erzeugen, etwa Befehle zur Erzeugung von Inhaltsverzeichnissen, (<toc>) müssen nicht in der Wirkung aufgehoben werden. Wenn das Textargument des Befehls keinen Schrägstrich enthält, kann der Befehl auch so abgekürzt werden (hier am Beispiel des Fettdrucks): <bf/Fettdruck/.

Kommandos zur Erzeugung einzelner Sonderzeichen (entities im SGML-Jargon) werden mit dem Kaufmanns-Und & eingeleitet und durch ein Semikolon abgeschlossen. Die sgml-tools kennen eine ganze Reihe solcher Sonderzeichen, die teilweise auch in verbatim-Umgebungen benutzt werden müssen, da auch hier bestimmte Zeichen nicht wörtlich, sondern immer als Anweisung interpretiert werden. Das augenfälligste Sonderzeichen ist natürlich die spitze Klammer, sie wird als &lt; (öffnend) bzw. &gt; (schließend) wiedergegeben. Ebenso hat die Kombination aus öffnender spitzer Klammer und Schrägstrich (</) eine eigene Bezeichnung: &etago;. Hier folgt eine vollständige Liste:

&half ( 1/2)

Vertikaler 1/2-Bruch

&frac12 ( 1/2)

Typographischer 1/2-Bruch

&frac14 ( 1/4)

Typographischer 1/4-Bruch

&frac34 ( 3/4)

Typographischer 3/4-Bruch

&frac18 ( 1/8)

Typographischer 1/8-Bruch

&frac38 ( 3/8)

Typographischer 3/8-Bruch

&frac58 ( 5/8)

Typographischer 5/8-Bruch

&frac78 ( 7/8)

Typographischer 7/8-Bruch

&sup1 (^1)

Hochgestellte 1

&sup2 (^2)

Hochgestellte 2

&sup3 (^3)

Hochgestellte 3

&plus (+)

Pluszeichen

&plusmn (±)

Plusminus-Zeichen

&lt (<)

Spitze Klammer, öffnend

&equals (=)

Gleichheitszeichen

&gt (>)

Spitze Klammer, schließend

&divide (÷)

Divisionszeichen

&times (×)

Multiplikationszeichen

&curren (¤)

Währungssymbol

&pound (£)

Zeichen für ``Pfund''

&dollar ($)

Dollarzeichen

&cent (¢)

Cent-Zeichen

&yen (¥)

Yen-Zeichen

&num (#)

Nummern- ``Hash''-Zeichen (``Gartenzaun'')

&percnt (%)

Prozent-Zeichen

&amp (&)

Kaufmanns-Und

&ast (*)

Stern

&commat (@)

``Klammeraffe''

&lsqb ([)

Linke eckige Klammer

&bsol (\)

Rückwärtsschrägstrich

&rsqb (])

Rechte eckige Klammer

&lcub ({)

Linke geschweifte Klammer

&horbar (―)

Horizontalstrich

&verbar (|)

Vertikalstrich

&rcub (})

Rechte geschweifte Klammer

&micro (µ)

Griechisches My (Mikro-Präfix)

&ohm (Ω)

Großes griechisches Omega (Ohm-Symbol)

&deg (°)

Kleiner hochgestellter Kreis (Grad-Zeichen)

&ordm (º)

Männliche Ordinalzahl

&ordf (ª)

Weibliche Ordinalzahl

&sect (§)

Abschnittszeichen

&para (¶)

Absatzzeichen

&middot (·)

Punkt auf halber Höhe

&larr (←)

Pfeil nach links

&rarr (->)

Pfeil nach rechts

&uarr (↑)

Pfeil nach oben

&darr (↓)

Pfeil nach unten

&copy (©)

Copyright-Zeichen

&reg (®)

R im Kreis (``Registered'')

&trade (™)

Warenzeichen

&brvbar (¦)

Durchbrochener Vertikalstrich

&not (¬)

Logische Verneinung

&sung (♪)

sung-note sign

&excl (!)

Ausrufezeichen

&iexcl (¡)

Umgekehrtes Ausrufezeichen

&quot (")

Doppeltes Anführungszeichen

&apos (')

Apostroph (einfaches Anführungszeichen)

&lpar (()

Linke Klammer

&rpar ())

Rechte Klammer

&comma (,)

Komma

&lowbar (_)

Unterstrich

&hyphen (‐)

Bindestrich

&period (.)

Punkt

&sol (/)

solidus

&colon (:)

Doppelpunkt

&semi (;)

Semikolon

&quest (?)

Fragezeichen

&iquest (¿)

interrobang

&laquo («)

Linke doppelte spitze Klammer

&raquo (»)

Rechte doppelte spitze Klammer

&lsquo (‘)

Linkes einfaches Anführungszeichen

&rsquo (’)

Rechtes einfaches Anführungszeichen

&ldquo (“)

Linkes doppeltes Anführungszeichen

&rdquo (”)

Rechtes doppeltes Anführungszeichen

&nbsp ( )

Hartes Leerzeichen

&shy (­)

Weicher Bindestrich

Je nach Ausgabemedium ist es denkbar, daß nicht alle Zeichen korrekt wiedergegeben werden können. Dann steht in der Wiedergabe für das Beispiel nur ein leeres Klammerpaar!

2.1 Die einfachste SGML-Datei

Die einfachste SGML-Datei besteht mindestens aus drei Zeilen. Die erste Zeile informiert den SGML-Parser über die verwendete Dokumentendefinition, die beiden folgenden Zeilen des folgenden Listings eröffnen und schließen den Dokumententext.

        <!doctype linuxdoc system>
        <article>
        </article>
        

2.2 Schriftauszeichnung

Für die Schriftauszeichnung stehen eine Reihe von Befehlen bereit, mit denen sich Schriften fett (bf), kursiv (it), als Schreibmaschinentype (tt) sowie hervorgehoben (em) darstellen lassen.

2.3 Listen

Listen können numeriert oder nicht numeriert sein. Im ersten Fall wird die Umgebung mit enum eingeleitet, im zweiten Fall mit itemize. Jedes Listenelement wird mit item bezeichnet.

2.4 URL-Angaben

Verweise auf Internet-Adressen sind so möglich, daß die Adresse durch die Titelangabe verdeckt ist, im Falle eines HTML-Dokuments aber anklickbar wird. Die entsprechende Markierung heißt htmlurl.


        <htmlurl
        url="http://userpage.fu-berlin.de/~corff/SGML/"
                name="Einführung in SGML">
        

Im Text erscheint dieser Quellverweis dann so: Einführung in SGML


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