Ministerpräsident Chruschtschow mit der Gattin von US-Präsident Kennedy in Wien |
Die Presse der DDR startet Mitte Juli eine Propagandakampange gegen Menschenhandel und Abwerbungsaktionen des Westens.
Die drei wesentlichen Forderungen der amerikanischen Politik besagen: "1. die Freiheit der Bevölkerung von Westberlin, ihr eigenes politisches System zu wählen; 2. die Anwesenheit westlicher Truppen, solange sie von der Bevölkerung gewünscht und benötigt werden; und 3. den ungehinderten Zugang zur Stadt auf der durch sowjetzonales Gebiet führenden Autobahn sowie auf den Luft- und Wasserwegen".
Im ganzen Jahr 1961 werden 207026 Republikflüchtlinge registriert, im Juli des Jahres allein 30415; rund die Hälfte davon sind noch nicht 25 Jahre alt. Insgesamt sind seit 1949 bis zum Mauerbau 3129970 Menschen aus der DDR und dem Ostsektor von Berlin geflohen.
In Ostberlin ruft VP-Präsident Generalmajor Eikemeier für 19.00 Uhr seinen Stab zusammen; um 20.00 Uhr erfolgt das "Öffnen der gesiegelten Unterlagen", aus denen die Einsatzplanung für die VP an der Grenze hervorgeht.
NVA-Soldaten arbeiten hinter Tarnnetzen an der Befestigung der Sektorengrenze in Berlin |
Bewacht von Grenzpolizei beginnen Pioniere der NVA und Bauarbeiter nun mit dem Bau der Mauer, für die große Mengen vorgefertigter Betonteile bereitstehen. Der neuzehnjährige Unteroffizier der Grenzpolizei Conrad Schumann springt über ein Stacheldrahthindernis und flüchtet als erster DDR-Grenzer in den Westen.
Bundeskanzler Adenauer während seines späten Besuchs in Berlin |
Der russische Astronaut German Titow zusammen mit dem Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht während einer Standrundfahrt durch Ostberlin |
Die CDU ereicht 192, die CSU 50 Mandate, die SPD 190 und die FDP 67. Die folgenden Koalitionsverhandlungen sind schwierig, da die CDU/CSU auf einen Koalitionspartner angewiesen ist, die FDP sich aber im Wahlkampf auf ein Zusammengehen mit der CDU/CSU "ohne Adenauer" festgelegt hat. Am 2. November wird schließlich ein Koalitionsvertrag geschlossen, in dem festgelegt ist, daß Konrad Adenauer nur noch "Kanzler auf Zeit" werden soll. Am 7. November wird Adenauer dann zum vierten Mal vom Parlament zum Bundeskanzler gewählt.
Gleichzeitig wird in einer Sitzung des von Erich Honecker geleiteten "Zentralen Stabes" über den Stand der Grenzsicherung in Berlin beraten. Danach formuliert Honecker den "Kampfauftrag zur Sicherung des Friedens an der Staatsgrenze", worin gefordert wird: "Alle Durchbruchversuche müssen unmöglich gemacht werden".
Ein sowjetischer Panzer in Stellung an der Berliner Mauer |
Spottbild auf dem Rücktitel einer Propagandabroschüre aus der BRD, in dem der Denkmalsturz in der Stalin-Allee schon 1953 vorhergesehen wurde |
Die Erfassungstelle hat die Aufgabe, Hinweisen auf Gewaltanwendung an den Grenzen und im Strafvollzug der DDR nachzugehen und Beweismittel darüber zu sammeln. Der Regierung der DDR gilt sie als ein "Relikt des Kalten Krieges" und als ständige Belastung der Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten. Die von seiten der Bundesrepublik als ein "Symbol der Fürsorge" erhaltene Behörde erfaßt in den drei Jahrzehnten ihres Bestehens runf 42000 Gewaltakte; nach vollzogener Einheit übergibt sie die Akten an die Staatsanwaltschaften, die am jeweiligen Tatort zuständig sind; 1992 wird sie aufgelöst.