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			Beschreibungen | Dorfkirche Groß
			Kienitz 
			 Ältere Beschreibungen: Spatz (1912): Wie in den meisten
			Dörfern des Teltow ist auch hier die Kirche das einzige
			mittelalterliche und architektonisch bemerkenswerte Gebäude.
			Als ein ziemlich regelmäßig geschichteter
			Granitquaderbau dürfte sie dem 14. Jahrhundert zuzuweisen
			sein. Der dem rechteckigen Langhaus breit vorgelagerte Westturm
			wird von einem aus neuerer Zeit stammenden, verbretterten
			Fachwerkaufbau gekrönt. Drei alte, schmale, spitzbogige
			Fenster haben sich an der Ostwand erhalten, die übrigen
			Lichtöffnungen sind nachträglich erweitert. Der reich
			durchgebildete barocke Altar stammt aus dem 18. Jahrhundert; die
			Taufe, eine sehr schöne Spätrenaissance-Arbeit aus
			Sandstein, wurde laut Inschrift von dem kurfürstlichen
			Kornschreiber im Amt Mühlenhof, Johann Kötzte, im Jahre
			1607 gestiftet. Von den 3 Glocken sind 2 mittelalterlich, und zwar
			weist die eine vier Reliefbilder, Köpfe von Aposteln oder
			Heiligen auf. In einer Vorhalle an der Südseite wird ein
			hölzerner Crucifixus aufbewahrt, eine hübsche
			Frührenaissance-Arbeit. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde
			die Kirche, ursprünglich selbst Mater, als Filia der Kirche
			zu Selchow beigelegt. 
 Pomplun (1962): Großkienitz
			(Kr. Zossen) Die Mitte bis Ende des 13. Jahrhunderts aus
			bearbeiteten Feldsteinen recht sorgfältig aufgemauerte Kirche
			mit einem verbretterten Dachturm von 1737, auf dem eine Windfahne
			von 1801 sitzt, stellt sich heute als turmloser Saal mit flachem
			Ostschluß dar, hat aber im Westteil noch den Unterbau eines
			ursprünglich vorhandenen oder nicht weitergeführten
			Turms von Schiffsbreite, der äußerlich durch
			schießschartenförmige Schlitze gekennzeichnet ist. Im
			Süden eine später angesetzte, aber noch mittelalterliche
			Vorhalle. Das einfach gestufte Westportal, die zur Vorhalle
			führende Pforte in der Südwand, vermauerte Fenster neben
			den neuen in den Langhauswänden und die hübsche,
			gestaffelte Dreiergruppe der Ostwand haben Spitzbogen. Der Eingang
			der Vorhalle ist an den unteren Kanten mit großformatigen,
			oben mit neuzeitlichen Backsteinen bekleidet. 
			 
 "Dehio": Gross Kienitz
			Bez. Potsdam, Ldkr. Zossen. - Inv. Brandenburg, Teltow Dorf-K.
			Rck. Feldsteinbau M. 13. Jh. Verbretterter w Dachturm 1737. Die
			SVorhalle vielleicht gleichzeitig. Die Öffnungen z. T. bar.;
			in urspr. Form erh. die spitzbogigen Rücksprungsportale im W
			und S, die gestaffelte 3Fenstergruppe der OWand, 1 Nfenster sowie
			2 Schlitzfenster im mauerabgetrennten WTeil, der offenbar einen
			Querturm tragen sollte. Die w Quermauer innen mit zugesetzter
			Spitzbogenöffnung. Das Schiff flachgedeckt, 1968 rest.
			WEmpore. - Hölzerner Altaraufsatz 1701 von Detlof Matzmann
			aus Potsdam, 1968 rest., Abendmahlsbild zwischen gedrehten
			Weinlaubsäulen, im gesprengten Giebel Strahlensonne,
			Acanthuswangen. Schöne runde Taufe inschr. 1607, Sandstein,
			der Dockenschaft mit Beschlagwerk. Taufschale, Messing, 1654
			gestiftet, mit der getriebenen Darstellung des Sündenfalls.
			Glocke 14. Jh., mit Ritzungen: 4 Apostelköpfe. 
			 
 "Bau- und Kunstdenkmale in
			der DDR": Groß Kienitz Dorfkirche Rechteckiger
			Feldsteinbau des 13. Jh. mit westlich aufgesetztem Holzturm von
			1737. - Altaraufsatz mit Gemälde 1701 von Detlof Maschmann.
			Sandsteintaufe 1607. Taufschale, Messing, gestiftet 1654.
			Leuchterpaar, Messing, 16. Jh., Glocke 14. Jh. 
			 
 Historisches Ortslexikon für
			Brandenburg (1976): keine Angaben 
			 
 Mehlhardt (1979): Groß
			Kienitz Die Kienitzer Berge, ein kleiner Höhenzug bei
			Dahlewitz im Süden Berlins, wurden früher von Touristen
			und Wanderern gern aufgesucht. Abwechslungsreiche Bilder
			märkischer Landschaft und das Grab eines von Wilderem
			erschossenen Försters gab es hier zu entdecken. Dazu: Was für
			Criewen der Frühling mit blühender Scilla, für
			Wiesenburg und Kromlau die hohe Zeit des Rhododendron, das ist für
			die Kienitzer Berge die frühsommerliche Blütezeit der
			blauen Lupinen. Ich habe bisher noch kein so weit hingebreitetes
			Vorkommen der wilden Lupinen gefunden wie hier am Südhang der
			Kienitzer Berge. Südlich davon liegt das Dorf Groß
			Kienitz (Kirchenkreis Königs Wusterhausen); "Groß"
			trotz der nur 146 Einwohner. In Klein Kienitz hingegen, einem noch
			weiter südlich gelegenen Dörfchen, gibt es immerhin 175
			Einwohner. Aber wer hätte bei der Gründung dieser Dörfer
			wissen können, ob sich die im Namen ausgesprochenen
			Hoffnungen so buchstäblich erfüllen würden? Manche
			Ansiedlung, als Stadt geplant, blieb dann doch nur eine dörfliche
			Gemeinde. Groß
			Kienitz ist bereits slawischen Ursprungs. Ein slawischer Friedhof
			wurde in der Nähe der heutigen Ortslage gefunden. Der
			Ortsname weist auf das urslawische "kij" = großer
			Hammer hin. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1305,
			als der Ritter Bussow von Gruvelhut sein Patronatsrecht über
			die Kirche dem Nonnenkloster zu Spandau übertrug. 1375 hatte
			der markgräfliche Vasall Milow aus Glasow das Dorf zu Lehen,
			überließ Teile davon jedoch weiteren "Nutzern".
			Nur die Getreideabgaben gingen an die Nonnen in Spandau. Später
			gehörte einer der beiden Besitzteile den v. Schlabrendorff
			auf Beuthen und gelangte spätestens 1688 an das Amt in
			Köpenick. Den zweiten Anteil hatte zunächst der
			kurfürstliche Küchenmelster Ulrich Zeuschel inne, der
			wohl kaum die Gerichte für die kurfürstliche Tafel
			zubereitete, sondern aus seinem reichen Grundbesitz die
			kurfürstliche Küche bevorschussen mußte, wobei der
			Hof immer ärmer, der Küchenmeister aber immer reicher
			wurde. Nach seinem Tode ging sein Besitz durch mehrere Hände,
			wurde dann vom Landesherren erworben und zu den Ämtern
			Großmachnow bzw. später zu Königs Wusterhausen
			gelegt. 1858 konnten sich die Bauern freikaufen, und Groß
			Kienitz zählte nun 18 Hofeigentümer (mit 51 Knechten und
			Mägden sowie 23 Tagelöhnern), zwei Schneidermeister und
			einen Schmied.
 Wenn wir
			heute das Dorf besuchen, dessen Land die LPG Eintracht Groß
			Kienitz-Dahlewitz bewirtschaftet, freut man sich über das
			auffallend saubere, gepflegte Aussehen. Die alten Straßenbäume
			blieben erhalten, die breiten Grünflächen werden
			betreut, Häuser und Vorgärten sind freundlich und
			farbenfroh gestaltet. Hinter den Gehöften liegt ein Streifen
			individuelles Land, der mit vielerlei Gemüse bestellt ist. In
			der Linie der Dorfstraße steht die alte, vom Kirchhof
			umgebene Feldsteinkirche. Daneben das einstige Pfarrhaus, das,
			nachdem in Groß Kienitz kein Pfarrer mehr wohnte, als Schule
			genutzt wurde. Hier wohnte dann auch Adolf Kammann (gest 1939),
			ein noch heute bekannter und genannter Lehrer und
			Heimat-Botaniker. Wir gehen an den Gräbern der alten
			Kienitzer Familien vorbei zur Kirche, einem Feldsteinbau wohl aus
			der zweiten Häfte des 13. Jahrhunderts, der 1737 einen
			breiten, quadratischen Turmaufsatz aus Holz mit Pyramidendach
			erhielt. Zuvor war bereits eine Vorhalle an der Südseite
			angebaut worden. Feldsteinmauern und Fenster zeigen Spuren der
			Jahrhunderte - immer wieder wurden Schäden mehr oder weniger
			kunstfertig ausgebessert. Einige der kleinen ursprünglichen,
			Fenster sind noch erhalten, die meisten wurden zur Barockzeit
			erheblich vergrößert. Geblieben sind drei gestaffelte
			Fenster im sonst schlichten Ostgiebel.
 Durch
			die Tür in der Westwand betreten wir zunächst die
			Vorhalle, an deren unverputzten Feldsteinwänden mit den
			unverglasten romanischen Fensterschlitzen früher eine große
			Sammlung von Totenkronen aus Stroh- oder Laubgeflecht zu sehen
			war. Jetzt werden die Wandflächen für kleine
			Ausstellungen genutzt. Vom Kirchenraum trennt uns jetzt noch eine
			Feldsteinwand, die sich einst im großen Spitzbogen öffnete.
			Heute ist die große Offnung mit Feldsteinen vermauert und
			eine normale Tür gibt uns den Weg in die Kirche frei. Der
			nicht große Innenraum reicht aus für die Gemeinde. Die
			Westempore über uns, auf der früher die Orgel stand, ist
			jetzt - mit Glasfenstern versehen - als Winterkirche eingerichtet
			Der Kirchenraum ist hell und frisch ausgemalt. Am hell 
			gestrichenen Gestühl entlang geht unser Blick zum Altar,
			einem schönen Barockwerk mit dem Bild des Heiligen Abendmahls
			als Mittelpunkt. Zu beiden Seiten gewundene Säulen, die von
			Weinlaub mit großen Trauben umrahmt sind. Zwei rotwangige
			Engel mit mit goldenem Haar und goldenen Flügeln schauen auf
			uns herab. Der Altar wirkt durch seine breiten Wangen mit
			Akanthusblättern großflächiger. Rechts und links
			vom Altartisch sind noch die Speisegitter erhalten. Die dort
			angebrachten Leuchter passen allerdings nicht dazu. Der Altar ist
			ein Werk des Tischlermeisters Detlef Matzmann in Potsdam (1701)
			und wurde 1708 von Christian Krüger, Oranienburg, bemalt.
			Krüger schuf auch die jetzt seitlich stehende Kanzel. Sie ist
			- wie der Altar - kürzlich restauriert worden und zeigt in
			kräftigen Farben Darstellungen der Evangelisten und
			Ornamentik in derbbäuerlicher Manier. Groß Kienitz war
			früher die Mutterkirche von Dahlewitz, wurde dann Filial von
			Selchow. Als 1959 Dietrich Wegmann die Gemeinde übernahm, kam
			sie als Filial zu Dahlewitz. Nach zwanzig Jahren erhielt Pfarrer
			Wegmann eine andere Aufgabe - Groß Kienitz kam erneut zu
			Selchow. Jetzt wurde auch der dortige Pfarrer Riebesel anderweitig
			verpflichtet, so daß die Gemeinde in diesen Tagen abermals
			vor einem neuen Anfang steht. Sie erträgt diesen häufigen
			Wechsel - wenn auch mit einigen Kummerfalten - als mündige
			Gemeinde, die über einen aktiven, selbstbewußten
			Gemeindekirchenrat verfügt. Durch seine Rührigkeit
			wurden auch die Renovierungen in den letzten Jahren möglich.
			Höhepunkte des Gemeindelebens sind u. a. die festliche
			evangelische Messe zu Ostern und die Bibelstunden, bei denen
			eifrig mitgearbeitet wird. Eine besondere Bedeutung hat für
			diese Gemeinde die Feier des Heiligen Abendmahls. Sicher wird in
			Groß Kienitz einiges davon erfüllt werden, was der Rat
			der Gemeinde zum festlich begangenen Kirchenjubiläum 1975 als
			Hoffnung und Wunsch aussprach: "Möge unsere Kirche auch
			weiterhin ein Symbol des Friedens und der christlichen
			Nächstenliebe sein. Dieter Mehlhardt"
 
 Waack (1993): Neben der
			Blankenfelder Kirche, deren Fachwerkturm übrigens eine
			barocke Zutat ist, zählt die Dorfkirche von Thyrow zu den
			frühgotischen Bauten. Auch sie weist also den typisch
			eingezogenen Chor ohne Apsis auf. Dieser
			Chor entfällt in der Hochgotik, so daß die Kirchen nur
			noch aus den Langhäusern, den Sälen bestehen. Noch
			werden die Feldsteine überwiegend gequadert und in Schichten
			verlegt, aber das gespaltene Material nimmt zu, Backsteine dagegen
			kommen zunächst nur selten vor.
 Charakteristische
			Beispiele für die Stilepoche der Hochgotik sind die Kirchen
			in Glasow, Groß-Kienitz und Mahlow. Sie tragen allerdings
			barocke Dachtürme, also Türme ohne eigenes durchgehendes
			Steinfundament.
 
 Amt Blankenfelde-Mahlow (1997):
			Die erste Erwähnung findet das Dorf in einer Urkunde aus dem
			Jahre 1305, in der ein Ritter Busso von Gruelhut sein
			Patronatsrecht über die Kirche zu "Kyniz" dem
			Nonnenkloster zu Spandau übereignete. Diese Kirche ist heute
			das älteste erhaltene Bauwerk in Groß Kienitz. Das
			sakrale Ensemble aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts
			gilt als ein ziemlich regelmäßig geschichteter
			Granitquaderbau, bedeckt von einem binderlosen Kehlbalkendach mit
			Kreuzstreben. Der dem rechteckigen Langhaus vorgelagerte Westturm
			erhielt 1737 einen verbretterten Turmaufsatz, der ein
			ziegelgedecktes Pyramidendach trägt. In der angebauten
			Südvorhalle lagerten noch um 1930 etwa 30 Totenkronen, 11
			Totenbretter und neun Jünglingskränze, die im Kreis
			Teltow als eine volkstümliche Seltenheit galten. Zur
			Barockzeit erfolgte eine Vergrößerung der
			ursprünglichen Lichteinlässe; in alter Form zeigen sich
			die drei gestaffelten spitzbogigen schmalen Fenster am Ostgiebel.
			Die Groß Kienitzer Dorfkirche, einst Mutterkirche von
			Dahlewitz, wurde 1824 Filia von Selchow, 1959 Filia von Dahlewitz
			und seit 1979 erneut Filia von Selchow. 
 Dehio/Brandenburg: Gross Kienitz
			Lkr. Teltow-Fläming. Karte 6 Ev.
			Dorfkirche. Rechteckiger Feldsteinquaderbau 2. H. 13. Jh. mit
			verbrettertem westl. Dachturm von 1737. Spätmittelalterliche
			Südvorhalle in Mischmauerwerk mit Backsteinportal. Die
			Fenster im 18. Jh. korbbogig vergrößert. 1968 rest.
			Westl. ein spitzbogiges Stufenportal, zwei Schlitzfenster, im
			Osten spitzbogige, gestaffelte Dreifenstergruppe. Das westl. Joch
			als Unterbau für einen Querturm angelegt, in der Trennmauer
			zwischen Turm und Schiff innen eine zugesetzte Spitzbogenöffnung.
			Innen flachgedeckt; Westempore. Hölzerner Altaraufsatz 1701
			von D. Matzmann aus Potsdam, Abendmahlsbild zwischen gedrehten
			Weinlaubsäulen und reichen Akanthuswangen, im gesprengten
			Giebel Strahlensonne. Von der Kanzel nur der Korb mit
			Evangelistenbildern erhalten, dat. 1685. Sandsteintaufe dat. 1607,
			der Dockenschaft mit Beschlagwerk. Glocke 14. Jh., mit
			einziselierten Apostelköpfen.
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