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Dorfkirche Genshagen
(Landkreis Teltow-Fläming)

Die Kirche ist zwar verputzt und Aussagen zur Baugeschichte sind kaum zu machen, aber der Grundriß ist bemerkenswert. Die Kirche ist sehr schiefwinklig, und die beiden Seitenwände konvergieren Richtung Osten. Die Kirche hatte eine später angebaute Rundapsis, die aber später ( nach der Aufnahme des Grundrisses durch Kubach und Seeger 1941) abgerissen worden ist.

Lage: Genshagen liegt östlich von Ludwigsfelde an der B 101. Man kann es auch über den südlichen Berliner Ring (A 10), Abfahrt Genshagen, erreichen. Die Kirche befindet sich nahe des südlichen Ortsausganges Richtung Autobahn (nicht auf dem Dorfanger). Sie liegt inmitten des Friedhofs.

Geschichte: Genshagen gehörte ursprünglich zur Herrschaft Zossen, 1378 wurde es erstmals urkundlich erwähnt. 1450 hatte der Ort 31 Hufen, davon 8 freie Hufen im Besitz des Otto Schere; außerdem hatte der Ort einen Krug (Dorfschenke). Seit dem 16. Jahrhundert war je ein Teil im Besitz der v. Otterstedt und der v. Zicker. Ende des 17. Jahrhunderts gelangte der Otterstedt´sche Besitz zunächst an die v. Hake, der andere Teil an die v. Thümen, dann an die v. Varenne und die Gräfin Posadowski. 1780 waren dann beide Teile im Besitz der v. Hake. 1838 verkauften diese an K. F. Schulz. Der Name des Ortes rührt von Janishagen (= Johanneshagen) her (Schlimpert, 1972: S.79).

Baustruktur: Die Dorfkirche Genshagen war ursprünglich eine Rechteckkirche, an die später eine große Herrschaftsloge und Sakristei auf der Nordseite sowie eine dreiviertelkreisförmige Sakristei an der Ostseite (jetzt abgerissen) angebaut wurde. Sie besitzt weiterhin eine kleine westliche Vorhalle und einen aufgesetzten verbretterten Dachturm auf der Westseite.

Mauerwerksausführung: Die Kirche ist verputzt, und deshalb können momentan zur Mauerwerksausführung keine Aussagen gemacht werden.

Mörtel und Putze: Aufgrund des Verputzes sind keine Aussagen zu ursprünglichen Putzen und Mörteln möglich.

Portale und Fenster: Die Kirche besitzt auf der Südseite vier korbbogige Fenster, auf der Nordseite (westlich des Anbaus) sitzt ein Fenster. In der Ostseite befinden sich zwei korbbogige Fenster, im Giebel sitzen zwei kleine Fensterchen. Eine weitere sehr kleine Öffnung ist im Giebel direkt unter dem First. 
Der Zugang zum Anbau ist auf dessen Ostseite; in seiner Nordseite sitzen zwei Fenster. Die Kirche betritt man durch das Westportal in einem kurzen Westvorbau.

Turm: Der Turm ist ein verbretterter, kleiner, quadratischer Dachturm mit jeweils einer sehr kleinen, rechteckigen Schallöffnung auf allen vier Seiten. An Nord- und Südseite sind die Ziffernblätter der Turmuhr angebracht. Die Turmspitze besteht aus Kugel und Stern.

Dächer: Das Satteldach des Schiffeund das Querdach des Anbaus sind mit neuen Biberschwanzziegeln eingedeckt. Der geknickte viereckige Spitzhelm des Turms ist verschiefert. Die kleine Vorhalle an der Westseite trägt ein kurzes Dach, das ebenfalls mit Biberschwanzziegeln gedeckt ist.

Decke: Wir haben das Innere der Kirche bisher nicht gesehen.

Innenausstattung: Kann ebenfalls erst beschrieben werden, wenn wir die Kirche von innen gesehen haben.

Rekonstruktion und vermutete Baugeschichte:

Vermutlich 14. Jahrhundert: Baubeginn einer einfachen Rechteckkirche mit stark verzerrtem Grundriß.

Nachgewiesene Umbauten und Instandsetzungen:
1707: umgebaut.

1826: Sakristei an der Nordseite angefügt; Anbau der Rundapsis.

Ende 19. Jahrhundet: westliche Vorhalle angebaut.

wohl 1950/60er Jahre: Rundapsis abgerissen.

1958: Einbau eines Glasabschlusses in der Kirche, Turmreparatur/Dachdeckung (Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg Landeskirchliches Archiv; 3/ 442 Genshagen KK Zossen).

1998: Verputz erneuert und Fundament ausgebessert.

2002 Innenrenovierung, Malerarbeiten.

Bemerkungen: Das Kreisinventar sagt zum Alter lediglich "mittelalterlicher Feldsteinbau". Der "Dehio/Potsdam" und die "Bau- und Kunstdenkmale in der DDR" schreiben "kleiner Putzbau von 1707 im Kern wohl mittelalterlich". Pomplun (1960) bezeichnet die Kirche als "Feldsteinkern aus dem 14. Jahrhundert".

Literatur: Fidicin (1857): Die Territorien der Mark Brandenburg Band I, S.83 Spatz (1912): Unser Teltow, Band 3, S.69-71, Kubach & Seeger (1941): Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Mark Brandenburg, Kreis Teltow, S.75-7, Pomplun (1960): Der mittelalterliche Dorfkirchenbau auf dem Teltow, S.21, Enders & Beck (1976): Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil IV Teltow, S.73-5, Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR (1978), S.448, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler Bezirke Berlin/DDR und Potsdam (Dehio/Potsdam) (1983), S.203, Waack (1993): Zur Geschichte des Kirchenbaus im Kreis Zossen, S.142, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg (Dehio/Brandenburg), (2000), S.356.



Außenansicht
 

Die Dorfkirche Genshagen von der Westseite




Die Dorfkirche Genshagen von der Westseite



Innenansicht




Der Altar



Die Decke




Die Westempore und der Orgelprospekt



Grundriß

Grundriß (nach Kubach & Seeger, 1941). Die kreisförmige Apsis ist mittlerweile abgerissen worden.


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Letzte Änderung: 16.4.2005


©Theo Engeser und Konstanze Stehr, Jühnsdorf, 1999-2005