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Dorfkirche Ahrensdorf
(Landkreis Teltow-Fläming)

Beschreibungen der Kirche in der Literatur:

Spatz (1912): In der Mitte der Dorfaue liegt die Kirche. Sie zeigt eine im Grundriss rechteckige Anlage und dürfte mit den mittelalterlichen Resten ihrer Umfassungsmauern bis in das 14. Jahrhundert zurückgehen. Ein Ausbau fand im Jahre 1597 statt, wie aus einer Inschrift auf einem Deckenbalken im Kirchenschiff hervorgeht; außerdem enthält das Kirchenbuch die Notiz: "extructum Ao 1575 3 Mai." Zwei Messingleuchter zeigen die Formen des 16. Jahrhunderts; etwas jünger ist das Taufbecken, eine schöne Spätrenaissancearbeit mit einer Madonna in der Strahlenglorie. Altar und Kanzel stammen vom Jahre 1689, die übrige innere Ausstattung vom Jahre 1723, die Orgel von 1880. Im Dachstuhle hängen 2 mittelalterliche Glocken, von denen die eine mit kleinen Medaillons, anscheinend Evangelistensymbolen, geschmückt ist.



Pomplun (1962): Ahrensdorf (Kreis Zossen) Der Saalbau. ist aus verputzten Feldsteinen, deren nachlässige Technik ebenso wie die erhaltenen alten Öffnungen - ein zugesetztes Rundbogenportal an der Nordseite und die Spitzbogenpforte im Westen - auf ein Entstehen Ende des 13. Jahrhunderts schließen lassen. Die Fenster wurden 1861 vergrößert und mit gelben Backsteinen eingefaßt. Backsteinkanten, aber aus Ziegeln mittelalterlichen Formats, hat auch der später (14./15. Jahrhundert.) auf quadratischem Grundriß angesetzte Turm aus unbearbeiteten Feldsteinen. Sein Portal ist ebenfalls aus Backsteinen und spitzbogig.


Gericke, Schleif & Wendland (1974): Ahrensdorf (Kr. Zossen) Die Kirche ist ein schlichter, im 15 Jh. aus Feldsteinen errichteter Rechteckbau, in dessen Ostwand die alten Spitzbogenfenster erkennbar sind. Die Fenster vergrößerte man im 19. Jh. und versah sie mit Backsteinleibungen. Der später angebaute schmalere Westturm besteht aus Feldsteinen, seine Ecken sind aber in Backstein aufgemauert. Die Turmhaube wurde als Walmdach ausgebildet. Die Turmtür und das Schiffsportal sind spitzbogig gewölbt. Der Kirchsaal ist mit einer Balkendecke von 1597 überspannt, ihre Balken sind mit Schiffskehlen abgefast. Der Altaraufbau, um 1600, hat im Mittelfeld ein Gemälde mit der überschlanken Darstellung des Gekreuzigten und in der Predella das "Abendmahl", signiert von Valentin Neukrantz, Hamburg, 1689. Das Mittelbild ist von Säulen flankiert, daneben stehen vor Rundnischen die flach ausgesägten Figuren von Moses und Johannes Baptista. Über dem gekröpften Gebälk ist ein Sprenggiebel angeordnet, im Attikageschoß befindet sich das dritte Gemälde mit der "Auferstehung". Auf den Giebelenden stehen die ausgesägten und polychromierten Figuren Petri und Pauli. - Die Kanzel wurde um 1600 gearbeitet, in den Brüstungsfeldern finden sich die vier gemalten Evangelisten. Die Taufschale ist eine gute Treibarbeit von 1588. Die Kirche wurde 1959 erneuert.


"Bau- und Kunstdenkmale in der DDR": Ahrensdorf - Dorfkirche - Spätmittelalterlicher Feldsteinbau mit quadratischem Westturm, verändert im 19. Jh. Im Inneren Flachdecke von 1597. West- und Nordempore von 1723. - Altarretabel 1689 von Valentin Neukrantz. Kanzel E. 17. Jh. Taufschale, Messing, 1588. Taufkanne, Zinn, 18. Jh. Leuchterpaar, Messing, A. 16. Jh. 2 Glocken 15. Jh."


Dehio/Potsdam: Ahrensdorf Bez. Potsdam, Ldkr. Zossen. Inv. Prov. Brandenburg, Teltow. Dorf-K. Spätma. rck. Feldsteinbau; der quadr. WTurm mit Walmdach wohl nachträglich. Alle Öffnungen im 19.Jh. verändert; gleichzeitig der n Anbau. Im Inneren Flachdecke dat. 1597; Emporen im W und N von 1723. - Hölzerner Altaraufsatz inschr. 1689 von Valentin Neukrantz, 2geschossiger architektonischer Aufbau, in der Predella Gemälde des Abendmahls, im Mittelfeld Kreuzigung, flankiert von säulengerahmten Nischen mit den ausgesägten Figuren von Moses und Johannes d.T., auf den Giebelstücken darüber Petrus und Paulus; im Aufsatz Gemälde der Auferstehung bekrönt von Wolkenglorie. Wohl gleichzeitig die hölzerne Kanzel, der Korb mit Spruchtafeln und den Bildern der 4 Evangelisten. Neugot. Orgelprospekt. Taufschale, Messing, mit Mondsichelmadonna, dat. 1588.


"Kunstführer durch die DDR": Ahrensdorf (gotischer Feldsteinbau, 1575 erneuert).



"Historisches Ortslexikon für Brandenburg": Spätma. FeldsteinK mit quadratischem WTurm, verändert im 19. Jh.; 2 Glocken aus dem 15. Jh.



Dehio/Brandenburg: Ahrensdorf Lkr. Teltow-Fläming.
Ev. Dorfkirche. Rechteckiger Feldsteinbau, wohl 1. H. 14. Jh., der Westturm 15./16. Jh. Das überlieferte Baudatum 1575 auf eine Erneuerung zu beziehen, 1689 erneut renoviert. Im 19. Jh. verändert, u. a. die nördl. Vorhalle errichtet, die Fenster vergrößert. 1959 und 1997 rest. — In der Ostwand ehem. Dreifenstergruppe, im Giebel darüber Okulus und Schlitzfenster, auf der Nordseite vermauerte Rundbogenpforte. Eingezogener Feldsteinturm unter Walmdach mit spitzbogigem Westportal; die Kanten im oberen Teil und die Stichbogenfenster in Backstein. Innen Balkendecke, dat. 1597; von der ehem. dreiseitigen Empore, dat. 1723, die südl. abgebrochen. Hölzerner Altaraufsatz, zweigeschossiger architektonischer Aufbau um 1600. Die Gemälde inschriftlich 1689 von V. Neukrantz aus Hamburg, in der Predella Abendmahl, im Mittelfeld Kreuzigung mit schlankem, überlängtem Christus, flankiert von säulengerahmten Nischen mit den ausgesägten Figuren Moses' und Johannes d. T. Auf den Giebelstücken darüber Petrus und Paulus; im Aufsatz Auferstehung, bekrönt von Wolkengloriole. Hölzerne Kanzel um 1600, am polygonalen Korb große lebendige Evangelistendarstellungen und Spruchrafeln. Kirchenbank 16./17. Jh.


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Letzte Änderung: 16.4.2007


©Theo Engeser und Konstanze Stehr, Groß Machnow, 1999-2007