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FU-N 3-4/2000
Studierende

Das Projekttutorienprogramm an der FU geht weiter

Studenten radeln für die Kindernothilfe

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Treten für Moneten:


Studenten radeln für die Kindernothilfe

Das Australische Outback ist näher, als man denkt: Von der WG in der Beckerstraße aus sind es keine 500 Meter bis zur Stammkneipe von Tim Abt, 28 und Björn George, 23. Dort kamen sie auf die Idee, eine gemeinsame Fahrradtour für die Kindernothilfe zu starten. Gereizt haben den Medizinstudenten der FU und den Wirtschaftsingenieurstudenten der TU ausgerechnet die Unwirtlichkeit und spärliche Besiedlung des Outback. 5500 Kilometer wollen sie durch die große Victoriawüste von Sydney nach Perth radeln – bei Temperaturen um die 40 Grad im Schatten, den es kaum gibt, durch Dauerregen und Nebel, durch eine 700 Kilometer lange Schotterpiste ohne Versorgungsmöglichkeit. Die Aktion soll Spender werben – "33 Sponsoren aus der Wirtschaft haben wir bereits gefunden”, erzählt Tim. Das Geld wird einer Kindertagesstätte der Kindernothilfe in Südindien überreicht.

Zwei Hrzen für Kinder in Not:
Jörg (l.) und Tim

Die Kindernothilfe betreut seit 40 Jahren Kinder und Jugendliche in Not durch persönliche Partnerschaften und durch Einrichtung sozialer Dienste. Ziel ist es, den Kindern ausreichende Ernährung, Bildung und medizinische Versorgung zu ermöglichen. Tim unterstützt seit mehreren Jahren ein Patenkind in Indien: "Letzten Sommer habe ich Raji persönlich kennen gelernt.”

Mit einem Pfennig pro Kilometer kann jeder dabei sein. Fahren die Studenten tatsächlich 5500 km, sind das insgesamt 55 Mark. Auch Festbeträge sind willkommen. Der Kilometerstand wird am Ende der Tour bekannt gegeben. Eine alternative Spendenmöglichkeit gibt es auch: Der Besitzer einer Opalmine in Coober Pedy spendete Schürfrechte für 10 Jahre inklusive Urkunde, die für 100 DM zu Gunsten der Kindernothilfe erworben werden können (Informationen unter 030 - 85 60 31 83).

Der Ruf nach Freiheit - eine endlose Straße und Fahrräder

Die Tour ist im Internet dokumetiert. Unter www.kraxel.com sieht man, wie weit die Radler gekommen sind. Dort führen sie auch ein digitales Tagebuch: "Prompt nach dem ersten Warnschild hüpfen auch schon mehrere Kängurus neben uns her. Die Hitze nimmt zu... In der Dorfkneipe von Nevertire lernen wir einige Einheimische kennen, die uns zu unserem ersten australischen Essen einladen... Die Möglichkeiten, zu E-mailen, werden immer dünner. Wir auch”, schreiben sie in der ersten Märzwoche.

Die schwierigste Etappe steht ihnen allerdings noch bevor: Zwischen dem Ayers Rock und Esperance liegen 400 einsame und schotterige Kilometer. Diese sind zudem so abgelegen, dass der gesamte Wasservorrat für diese Strecke auf den Fahrradanhängern mitgenommen werden muss – bei 0,7 Liter Wasserverbrauch pro Kopf und Stunde ein gewichtiges Zusatzgepäck. Zurzeit radeln die beiden gerade von Adelaide Richtung Ayers Rock, wenn dieses Vorhaben nicht durch die Überschwemmungen in Zentralaustralien vereitelt wird. Tim: "Das wäre schade, denn der wohl weltweit größte Inselberg soll der Höhepunkt unserer Reise werden.”

Wem die Nachahmung zu anstrengend ist, kann stattdessen ins "Outback” in der Cranachstraße gehen. Ab Mai sind dort auch Tim und Björn wieder öfter anzutreffen.

Katrin Heinecke

Spenden

für die Aktion richten Sie auf das Sonderkonto:

Bank für Kirche und Diakonie
BLZ 350 60 190
Kontonummer 45 45 40
Verwendungszweck "90014”

Spendenbescheinigungen sind bei der Kindernothilfe erhältlich;
mehr Informationen gibt es unter

http://www.kindernothilfe.de

oder unter 0203/778 91 50. Alle Spenden kommen ungekürzt dem Projekt zugute.

Foto ohne Rad BU: Zwei Herzen für Kinder in Not: Jörg (links) und Tim
Foto mit Straße BU: Der Ruf der Freiheit – eine endlose Straße und Fahrräder