Grafik4Datenverarbeitung am Kunsthistorischen Institut:
Zwischen Spätantike und EDV

Kunstgeschichte und Computer


Eine Öffnung hin zu den neuen Medien ist in den geisteswissenschaftlichen Disziplinen längst überfällig. Gerade das Traditionsfach Kunstgeschichte hat sich in dieser Hinsicht viel zu lange zurückgehalten. Darum ist der Zugewinn einer EDV-Abteilung ein wichtiger Schritt in der Geschichte des KHI.

Das Institut ist seit 1995 an DISKUS (Digitales Informationssystem für Kunst- und Sozialgeschichte) beteiligt, einem von der VW-Stiftung finanzierten Datenbank-Projekt, das seit Beginn der 90er Jahre durch das Bildarchiv Foto Marburg, Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte, durchgeführt wird und an dem zahlreiche große Museen, Denkmalämter, Archive und Universitätsinstitute mitarbeiten. Am KHI werden in mehreren wissenschaftlichen Projekten - vornehmlich aus dem Bereich der Buchmalerei - Daten für DISKUS erfaßt. Zu diesem Zweck wurde aus Mitteln der VW-Stiftung die EDV-Abteilung eingerichtet.

Seit dem Wintersemester 1995/96 betreue ich die VW-Projekte und weise die Studierenden in das komplexe Erfassungssystem HIDA/MIDAS ein, das in Deutschland von vielen kunsthistorischen Einrichtungen zur Inventarisation großer Bestände benutzt wird. Daß sich in HIDA/MIDAS geschulten Kunsthistorikern in Zukunft größere Berufschancen eröffnen, zeigt das Beispiel von Studierenden des KHI aus einem Kurs im Sommersemester 1996, die heute mit Werkverträgen in ein renommiertes Projekt der Staatlichen Museen in Berlin-Preußischer Kulturbesitz eingebunden sind.

Zu weiteren Projekten der EDV-Abteilung gehören die Betreuung der Internet-Homepage des KHI und die Bereitstellung der für Kunsthistoriker relevanten Informationen im Internet an einem für alle Institutsangehörige zugänglichen PC im Katalograum der Bibliothek. Die neue EDV-Einrichtung ist eine notwendige, innovative Ergänzung des KHI, die zukunftsorientierte Forschung und Lehre ermöglicht, Impuls gebend auf Studenten wie Lehrende wirken kann, die Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessert und das KHI in einen sich perspektivreich entwickelnden Verbund der wichtigsten nationalen kunstwissenschaftlichen Institutionen einbindet. Deshalb sollte die neue EDV-Abteilung nach Ablauf der dreijährigen Förderungsdauer durch die VW-Stiftung trotz der widrigen Haushaltslage der FU unbedingt erhalten bleiben.

Max Benker

Der Autor ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Drittmittel) am KHI


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