Evaluation

Gute Noten für Naturwissenschaften


Die Naturwissenschaften an den Berliner Universitäten brauchen keinen Vergleich mit denen anderer deutscher Universitäten zu scheuen. Zu diesem Ergebnis kommt eine hochrangige auswärtige Expertenkommission unter Leitung des ehemaligen Vorsitzenden des Wiss enschaftsrats, Prof. Karl-Heinz Hoffmann. Die Initiative zur Evaluierung ging von den Berliner Universitäten selbst aus, nachdem der Berliner Senat den Naturwissenschaften 1996 ein Einsparvolumen in Höhe von 14, 5 Millionen DM auferlegt hatte.

Durchweg gute Noten erhalten die Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler der FU. Das Gremium bescheinigt der Physik sogar eine "hervorragende Qualität in der Forschung". Sie wirbt jährlich 10 Millionen DM ein. "Ausnehmend gut eingeschätzt" wird auch die Biochemie. "International hoch angesehen" sind in der Anorganischen Chemie die Fachgebiete Nichtmetallchemie und Theoretische Chemie.

Den Universitäten empfiehlt die Kommission, sich hinsichtlich ihrer Schwerpunktbildung intensiv abzustimmen. Nach Auffassung der Experten kann das bisherige Leistungsniveau in seiner ganzen Breite nur bewahrt werden, wenn es gelingt, die künftige Persona lbemessung der Fächer stärker an den Gesamtberliner Erfordernissen auszurichten. Zur Neustrukturierung der Naturwissenschaften hält sie deshalb die Bildung eines hochschulübergreifenden Kuratoriums für erforderlich.

Das Gremium warnt ausdrücklich davor, Einsparungen durch den Abbau von angeblich überflüssigen Doppelangeboten erzielen zu wollen. Bewährte und leistungsfähige Strukturen würden dadurch dauerhaft beschädigt. Nach Auffassung der Kommission ist auch ein weit erer Abbau der Ausbildungskapazitäten in diesem Bereich nicht zu verantworten, weil die Naturwissenschaften an den deutschen Universitäten im Vergleich zu anderen Ländern unterrepräsentiert seien. Gegenwärtig gibt es in Berlin 11.000 ausfinanzierte Studien plätze , 1993 waren es noch mehr als 20.000.

Nachdrücklich kritisieren die Gutachter die früheren Absichten des Berliner Senats, die Pharmazie an der Humboldt-Universität und die Informatik an der FU einzustellen. Letzteres Fach sei für alle drei Universitäten unentbehrlich.

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