Flur - 1. Etage
Passagier- und Frachtdampfer Guildford Castle

Infolge Nebels und falscher Ausweichmanöver kollidierten am 31.05.1933 gegen 23 Uhr 25 in der Nähe der Tonne 'Ostebank Ost' der englische Passagierdampfer 'Guildford Castle' und der englische Frachtdampfer 'Stentor'. T.S.S. 'Guildford Castle' erhielt durch den Rammstoß an seiner Steuerbordseite im Vorschiff ein ca. 9 m langes und 3 m hohes Loch, wodurch die Räume 1 und 2 sofort voll Wasser liefen. Drei Seeleute, die ihre Kammern im Bereich der Kollisionsstelle hatten, kamen dabei ums Leben. Der Versuch, die 'Guildford- Castle' in Ufernähe aufzusetzen, mißlang, da das Schiff mit dem Steven sofort auf Grund absackte. Der schwimmfähig gebliebene Dampfer 'Stentor' nahm unmittelbar nach dem Unglück die Passagiere und einen Teil der Besatzung von 'Guildford- Castle' an Bord. Die Schiffsleitung und der Lotse verließen das Schiff nicht. Unterstützt von mehreren Schleppern, versuchten sie über einen längeren Zeitraum, das fast rechtwinkelig im Strom liegende Wrack aus dem Fahrwasser herauszubekommen oder zumindest stromrecht zu legen. Der Erfolg war bescheiden, es gelang nur, das Heck etwas zu drehen und das Wrack insgesamt ca. 100 m mehr aus der Fahrrinne herauszuschleppen. Einige Tiden später brach die 'Guildford- Castle' im Bereich des Vorschiffes auseinander.
Von Anfang August 1933 bis Juni 1934, mit Unterbrechung in den Wintermonaten, führte die Bugsier, Reederei und Bergungs AG Spreng- und Räumungsarbeiten an dem Wrack des T.S.S. 'Guildford- Castle' durch. Im Rahmen der letzten Elbevertiefung sprengte und räumte die Bergungsfirma U. Harms 1973 einen Großteil des verbliebenen Wrackrestes. Nach Aussage eines Bergungskapitäns der Firma Harms sollen zur Zeit noch Teile der Maschinenanlage sowie des Doppelbodens vorhanden sein.