ichtig handelt, wer sein Kind streng bestraft; doch sanft, solange es noch klein ist. Zu Recht sagt man häufig: Man muß die Rute biegen, solange sie noch dünn und zart ist; denn wenn man sie biegen will, nachdem sie dick und hart geworden ist, bricht sie. Wenn die Kinder weinen, weil sie gezüchtigt werden, darf man das nicht wichtig nehmen, denn es ist besser, wenn sie zu ihrem eigenen Guten weinen, als wenn später die Eltern über ihre Schlechtigkeit weinen.
Man darf seinem Kind nicht zuviel Liebe zeigen, denn davon wird es hochmütig und leitet davon das Recht ab, Schlechtes zu tun. Wenn man erkennt, daß es im Begriff ist, Schlechtes zu tun, soll man es streng zurechtweisen und mit Worten tadeln; und falls es dann davon nicht abläßt, soll man es mit der Rute züchtigen; und wenn dies nicht hilft, soll man mit Gefängnis drohen: Denn wenig Kinder gehen durch Züchtigung zugrunde; die meisten, weil sie eine schlechte Erziehung genossen haben.



Philipp von Novara, Les quatre âges de l'homme (Die vier Lebensalter), um 1260, zitiert nach Arnold, S. 119. .

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