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Baikal-See: |
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Artenvielfalt und EndemismusNach einer modernen Einschätzung wird die Zahl der "Arten und Unterarten" der Baikal-Fauna insgesamt mit fast 2500 angegeben (Timoshkin, 1995), von denen ca. 2/3 endemisch für den Baikalsee sind. Aber nicht von ungefähr wird bei dieser Angabe die Bezeichnung "Arten- und Unterarten" gewählt, denn bei der Beschreibung der Arten wird seitens der russischen Wissenschaftler rein nach dem Morphospezies-Konzept ausgegangen, d.h. alles was morphologisch signifikant unterscheidbar ist, ist eine Art. |
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Acanthogammarus (Photo von B. Papenfuss) |
Die Gammariden haben mit weit über 200 Arten die größte Artaufspaltung erfahren. Es handelt sich um benthische Krebse, die bestimmte Bereiche des Littorals bevorzugen. Einige Arten führen Wanderungen im Jahresrhythmus durch. Der Grund dürfte in der Algenentwicklung unter dem Eis sein, die als Produzenten die Hauptnahrungsquelle sind. |
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Die Evolution hat am Baikal-See einen großen Artenreichtum von tricladiden Turbellaria "Planarien" hervorgebracht. Diese Organismen wurden 1904 von der Korotnev-Expedition gesammelt und trefflich abgebildet (siehe unten). Heute werden sie von der Arbeitsgruppe um Dr. Timoshkin (LIN) untersucht. |
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Die Planarien: Wissenschaftliche Ergebnisse der Baikalsee-Expedition (Farbtafel von Korotnev) |
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Es gibt 52 Fischarten im Baikal und in den Buchten. Endemiten haben aber nur die standortsteten Cottoidea (Groppen) hervorgebracht. |
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Im Verlauf der Evolution wurden sogar 2 pelagische Tiefseefischarten hervorgebracht, die lebendgebärend sind und bis zu 40% aus Fett bestehen, die Golomyanka. Die abyssale Fauna ist ausschliesslich endemisch. |
Kleine Golomyanka (Comephorus dybowskii) |
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Baicalia (Godlewskia) columella lebt verborgen unter Steinen |
Die Gastropoden sind mit den Ostracoden (Muschelkrebsen) und den Diatomeen (Kieselalgen) eine Organismengruppe, die nicht nur eine grosse Artenvielfalt entwickelt haben, sondern auch Bedeutung für die Paläontologie haben durch die Erhaltungsfähigkeit ihrer Schalen. |
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Im Baikal-Sediment sind aber die kalkhaltigen Schalen von Schnecken und Muschelkrebsen nicht erhalten, da das ionenarme Wasser Kalk auflöst. Die Gastropoden sind unser Untersuchungsobjekt und werden detaillierter dargestellt. |
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© Röpstorf (Institut für Geologische Wissenschaften - Paläontologie, Limnologisches Institut Irkutsk), DFG; Layout: lindesign
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