Text aus:
Herwig Büchele und Lieselotte Wohlgenannt:
Grundeinkommen ohne Arbeit
1985, ISBN 3-203-50898-2
Katholische Sozialakademie Österreich

Inhalt: Grundeinkommen ohne Arbeit

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3.4. Der Fatalismus der Mittel-Steigerung

Durch die Macht-Konkurrenz-Beziehungen wird das Angebot immer exzentrischer; die Ware zum Fetisch. Es geht gar nicht mehr um die Ernährung, das Brot oder das Heilmittel selbst; auf seiten des Konsumenten nicht mehr um die konkrete Bedürfnisbefriedigung und den natürlichen Genuß, sondern um Einhaltung bestimmter Ernährungsideologien. Es kommt zu einem Konkurrenzkampf ganzer medizinischer Schulen, Lebenstechniken usw. mit fortschreitender Verschleierung des Zieles von Ernährung oder Heilung.

Alle unsere Übel scheinen durch die Verbesserung unserer Mittel erzeugt worden zu sein. Unsere Reaktion auf die Misere besteht darin, noch "bessere" Mittel herzustellen. Aber welche Übel werden die neuen Mittel im ökonomischen und sozialen Kontext erzeugen? Das Aufrücken der Mittel zu Selbstzwecken ist zu einer der großen Gefahren unserer Zeit geworden. Ist diese negative Eigengesetzlichkeit einfach hinzunehmen und ist darauf zu warten, was sie uns an Unvorhergesehenem bringt? Immer mehr Menschen halten dies für unvermeidlich. Ohne Zweifel steht dahinter aber eine Art von Fatalismus. Überläßt man sich ihm, dann wird die negative Eigengesetzlichkeit unter der Hand selber zur Norm: den Menschen bleibt höchstens noch die Möglichkeit kosmetischer Operationen innerhalb eines scheinbar unabänderlichen Laufes der Dinge.

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