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Wenn der Reichtum rascher zunimmt als die Leistung der Wirtschaft, muß auf der anderen Seite zwangsläufig die Armut wachsen. Das spiegelt sich in der Konzentration der Vermögen ebenso wider wie in den wachsenden Zahlen der Sozialhilfeempfänger.

Schon vor Jahren hat der frühere Gewerkschaftsvorsitzende Ernst Breit von der verschämten Armut gesprochen, der ein immer größerer unverschämter Reichtum gegenübersteht.

Auch der Sozialsenator von Hamburg, Ortwin Runde, hat bereits 1993 darauf hingewiesen, daß in seiner Stadt die Millionäre und Sozialhilfeempfänger die am schnellsten wachsenden Bevölkerungsgruppen sind. Falls wir diese Polarisierung nicht abstoppen können, dann - so warnte er - würden uns Auseinandersetzungen wie in Lateinamerika drohen. Doch diese Polarisierung ist nicht aufzuhalten, solange die Zinssätze - und damit die Wachstumsraten der Geldvermögen - über den Wachstumsraten der Wirtschaft liegen.