(epd) Dietmar Straube, der Geschäftsführer des Berliner Lokalsenders PULS TV, verläßt nach nur zehn Monaten seinen Posten. Er habe bereits am 6. August um "Entbindung von seiner Geschäftsführungsaufgabe" gebeten, teilte der Sender am 6. September in einer Presserklärung mit. Bis Ende September soll er "auf Wunsch der Gesellschafter", wie es hieß, seine Position beibehalten. Straube hatte erst Ende November vergangenen Jahres die Geschäftsführung übernommen (Kifu 93/95) und im Mai den Sender von "IA Fernsehen" in "PULS TV" umbenannt (Kifu 31/96). Mit diesem "Relaunch" war ein als "total lokal" apostrophiertes neues Programmkonzept verbunden. Die Einschaltquoten des stets erfolglosen Senders hatten sich auch nach dem Neustart nicht signifikant verbessert.
Straube war als Gründer des Nürnberger Regional-TVs "Franken Fernsehen" und geschäftsführender Gesellschafter von CME Deutschland auf die Chefposition beim Berliner Sender gelangt, an dem CME mit 21,6 Prozent beteiligt ist. Einen Anteil gleicher Höhe hält die CME treuhänderisch. Der Medienkonzern Time Warner, der mit einem Anteil gleicher Höhe beteiligt ist, hatte im November vergangenen Jahres seinen Geschäftsführer John Janas nach nur zwei Monaten zurückgezogen. Die Kosten der verlustbringenden Station hatte seitdem nur die CME getragen. Weitere Gesellschafter sind Börsenmann George Soros und IA-Gründer Ulrich Schamoni.
Nach Angaben von PULS TV ist die internationale Investmentbank Deutsche Morgan Grenfell von den Gesellschaftern damit beauftragt worden, die "strategischen Optionen" des Senders zu prüfen. Es werde ein "strategischer Investor" gesucht, der sich an der Auswahl der neuen Geschäftsführung beteiligen soll.
Nach Zeitungsberichten soll Straube ohne Abfindung verabschiedet werden; Straube selbst war für eine Stellungnahme am 6. September bis Redaktionsschluß nicht mehr zu erreichen. (mr)
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