So wundert es nicht, wenn die niederländischen Maler dieses bewegte Wetter in ihre Bildervielfalt mit aufnehmen und weitgehend realistisch darstellen. Und natürlich prägen sich dabei die vier Jahreszeiten besonders gut aus.

Im größeren Zusammenhang beschreibt C.-D. Schönwiese (1997*) die klimatologische Situation (* C.-D. Schönwiese in: "Wolken, Malerei, Klima", DMG 1997: "Europäische Klimageschichte und ihre Verbindungen zur Kunst, insbesondere zur Malerei", S.142 - 158):

Die Variationen der bodennahen nordhemisphärischen Mitteltemperatur in den letzten 11.000 Jahren und Prognose für die nächsten 100 Jahre. Die bei den letzten 2000 Jahren vermerkten Ziffern und Buchstaben bezeichnen bestimmte Klima-Epochen: 1 = Warmklima (W) der Römerzeit, 2 = Kaltklima (K) der Völkerwanderungszeit, 3 = Mittelalterliches "Optimum" (W), 4 = Kleine Eiszeit" (K), 5 = heutiges Warmklima (W).

Wie man aus der Abbildung entnehmen kann, ist seit etwa 10.000 Jahren unser Klima ungewöhnlich stabil, denn allein schon der Temperaturanstieg von Eiszeit zu heutigem Klima machte vor 11.000 Jahren mindestens 4 bis 5 Grad aus, was seitdem auch annähernd nicht wieder vorgekommen ist.

Hier wird die vorhergehende Abbildung stärker aufgelöst: K 4 und W 5 sind erfaßt: Man erkennt, daß gerade um 1600 - von einem verhältnismäßigen niedrigen Niveau aus - ein plötzlicher Temperaturabfall geschieht. Nach längerer Zeit (15./16. Jahrhundert) traten wieder mehrfach sehr strenge Winter auf, was in vielen Gemälden dokumentiert wird, so auch bei Joos de Momper.