mit traditioneller Nutzung (Selbstversorgung) |
Graphik in neuem Fenster anzeigen. |
Hier: im traditionell selbstversorgenden Kleinaspach.
Während Lauffen im Neckartal verkehrsmässig günstig zwischen Heilbronn (8 km) und Stuttgart (30 km) lag und seit 1848 mit beiden durch eine Eisenbahnlinie verbunden war - dadurch auch einen raschen industriellen Aufschwung erlebte -, befand sich Kleinaspach (28 km südöstlich von Heilbronn) in hügeligem Gelände und war von jedem grösseren Durchgangsverkehr abgeschnitten. Am ersten Ort wuchs die Bevölkerung (1907: 4549 Einwohner), am zweiten war sie rückläufig (1907: 948 Einwohner). Am ersten betrug der Anteil der landwirtschaftlichen Bevölkerung nur noch 38%, am zweiten noch immer 73%. Am ersten Ort bestanden gute Möglichkeiten, hochwertige Agrar-Erzeugnisse in grossen Mengen sowohl an die nicht-landwirtschaftliche Bevölkerung am eigenen Ort zu verkaufen wie auch in den leicht zu erreichenden Städten Heilbronn und Stuttgart abzusetzen, während man am zweiten Ort im wesentlichen nur für die Eigenversorgung und für eine rückläufige Bevölkerung produzierte. Alles in allem hatte der Sog von Urbanisierung und Industrialisierung sowie die verbesserten Transportmöglichkeiten am ersten Ort zu einer "agraren Revolution", einer Intensivierung in der Landwirtschaft geführt, am zweiten dagegen zu Stagnation und Abwanderung (vgl. Haupt 1994 und Vögele 1996).
|
Zur Hauptseite zurück