Ausgewogenheit zwischen der
saisonalen Geburtenverteilung und
der saisonalen Arbeitsbelastung

Quelle: CD-ROM Historische Demographie I, 1995, Fig. 14.
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Arbeitsjahrrhythmus von Bäuerinnen und
saisonale Geburtenverteilung in früheren Zeiten:
ein ausgewogenes Verhältnis.


Zu den traditionellen bäuerlichen Rhythmen, die in unseren Breitengraden auch heute bis zu einem gewissen Grad noch Gültigkeit haben, gehört der Jahresrhythmus der Feldarbeiten. Bodenvorbereitung, Säen, Aufziehen, Pflegen, Ernten werden nach wie vor durch den Verlauf der Vegetationsperiode bestimmt und folgen einander noch immer in ähnlicher Weise und in denselben Jahreszeiten wie vor Jahrhunderten.

So bezieht sich der Mittelteil der Abbildung zwar auf die Verhältnisse Anfang der 1950er Jahre auf einem Hof in Harheim in der südlichen Wetterau (heute ein Stadtteil von Frankfurt am Main), da mir erst für diesen Zeitraum exakte Arbeitsaufwand-Messungen vorlagen. Doch lässt sich von hier aus prinzipiell auf die Situationen auch in früheren Zeiten rückschliessen.

Der Arbeitsjahrrhythmus in Harheim soll als "Normal-Rhythmus" bezeichnet werden, weil hier die Kurve für die Feldarbeiten in etwa mit der natürlichen Tageslichtkurve übereinstimmt. Kombinieren wir diesen normalen Arbeitsjahrrhythmus mit dem traditionellen saisonalen Rhythmus der Geburtenhäufigkeit, konstatieren wir ein spiegelbildlich ausgewogenes Verhältnis. In Zeiten intensiver Arbeitsbelastung auf dem Feld kamen verhältnismässig wenig Kinder zur Welt, in der winterlichen Ruhephase dagegen viele.


Zur saisonalen Arbeitsbelastung vgl. Van Poppel 1995, zur saisonalen Verteilung der Konzeptionen Voth 1994.


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