Saisonale Geburtenverteilung
in der traditionellen Agrargesellschaft
(Schwalm, 1650-1699)

Quelle: CD-ROM Historische Demographie I, 1995, Fig. 13.
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Bei unseren bäuerlichen Vorfahren kamen im Winter
deutlich mehr Kinder zur Welt als im Sommer.


Die Abbildung basiert auf computerisiertem Kirchenbuchmaterial aus der Schwalm, einer Beckenlandschaft in der westhessischen Senke zwischen Marburg und Kassel (bestehend aus den elf Gemeinden Gungelshausen, Holzburg, Leimbach, Loshausen, Merzhausen, Ransbach, Wasenberg, Willingshausen, Zella, Christerode und Hauptschwenda).

Im Zeitraum 1650-1699 hatten dort insgesamt 2744 Geburten stattgefunden. Diese Anzahl wurde hier auf 1200 reduziert. Hätte es in jedem der zwölf Monate gleiche viele Geburten gegeben, müsste das Resultat logischerweise überall 100 sein (unterschiedliche Monatslängen und Schaltjahre sind mitberücksichtigt und einheitlich auf je 30 Tage ausgeglichen). Dies ist jedoch nicht der Fall. Wie ersichtlich, kamen in den Monaten des Winterhalbjahres bedeutend mehr Kinder zur Welt als im Sommer. So entfielen auf die Januare 1650-1699 statt 100 Geburten 117, auf die Februare 126, auf die März-Monate 121, auf die Mai-Monate dagegen nur 82 und auf die sommerlichen Juni-Monate sogar nur 77 Geburten.


Über den Zusammenhang zwischen dem Geburtsmonat und den Überlebenschancen Neugeborener vgl. Breschi 1994, zur saisonalen Verteilung der Konzeptionen Voth 1994.


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