Mathematik

International Congress of Methematicians


Präsentation und Diskussion der wichtigsten Entwicklungen, die die Mathematik betreffen, ist zentrales Anliegen des International Congress of Mathematics (ICM): Die Trends der letzten vier Jahre, gelöste und ungelöste Probleme und Ergebnisse, die für die nächste Zukunft erwartet werden. Der Kongreß beginnt am 18.8. im ICC und tagt vom 19. bis 27. August 1998 in der TU. Beteiligt sind alle Berliner Universitäten und die anderen mathematischen Einrichtungen der Stadt.
Auf diesem Kongreß wird sich alles versammeln, was in der Mathematik Rang und Namen hat: Die bedeutendsten Forscher, die wichtigsten Meinungsträger, die einflußreichsten Funktionsträger, die entscheidenden Multiplikatoren. Außerdem werden alle wichtigen Verlage, Hersteller und Softwarehäuser präsent sein. Rund 3500 Teilnehmer aus aller Welt werden erwartet.
Mathematische Weltkongresse gibt es seit gut einhundert Jahren (1897). In Deutschland war dieser Kongreß zum letztenmal 1904 in Heidelberg. Nach mehreren vergeblichen Anläufen gelang es erst jetzt ihn erstmals nach Ende des 2. Weltkrieges wieder nach Deutschland und zum erstenmal nach Berlin zu holen. Während der Eröffnungsveranstaltung werden die Fields-Medaillen (zwei bis vier Preise) verliehen. Sie werden nur alle vier Jahre vergeben und gelten als die Nobelpreise der Mathematik. Empfänger können nur Mathematiker unter 40 Jahren sein. An der Eröffnungsveranstaltung wird der deutsche Bundespräsident durch Staatssekretär Wilhelm Staudacher vertreten, Bundesminster Jürgen Rüttgers (Wissenschaft und Forschung) und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, werden teilnehmen.
Ausgesuchte Vorträge bilden das Hauptprogramm. Die Auswahl trifft ein internationales Programmkomitee, das von der International Mathematical Union bestimmt wurde. Einladungen zu diesen Vorträgen sind Höhepunkte im Leben eines Mathematikers.
Die Mathematik gilt als die älteste Wissenschaft der Welt. Ihre Ursprünge reichen über 3000 Jahre zurück. Als Wissenschaft wurde sie zuerst von den Griechen vor rund 2000 Jahren betrieben. Damals galt sie als Modell für alle Wissenschaften. Nach Meinung der Veranstalter ist das bis heute so geblieben. Mathematik zeige in vorbildlicher Weise, wie man durch genaues und formalisiertes Denken Ergebnisse erhalten, sichern und kommunizierbar machen kann. Erst durch die Mathematik können die höchst komplexen Systeme der modernen Kommunikationstechnik, der Raumfahrt etc. verläßlich funktionieren.
Diese Funktion als Kultur- und Anwendungswissenschaft soll interessierten Laien in einem umfangreichen Rahmenprogramm nahegebracht werden. Es soll vor allem der Berliner Öffentlichkeit die Mathematik in ihren verschiedenen Facetten zeigen. Deshalb gibt es in der Berliner Urania, der traditionsreichen Einrichtung zur Popularisierung der Wissenschaft, Beiträge zu:
 Mathematik und Alltag in einer Reihe von populären Vorträgen;
 Mathematik zum Anfassen, eine Ausstellung mathematischer Modelle;
 Video-Math, Vorführung von preisgekrönten Videofilmen zur Mathematik.
Außerdem gibt es noch einen Schülerwettbewerb Mathematik und Kunst mit Preisverleihung.
Anne Schillo
 

Aktuelle und detaillierte Informationen über die ICM `98 sind im Internet zu finden. Die Organisatoren haben einen Web-Server eingerichtet, der über die URL http://elib.zib.de/ICM98 aufgerufen werden kann. Der FU-Mathematiker Prof. Dr. Martin Aigner ist Vizepräsident des Organisationskomitees.

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