Förderpreis für junge Erziehungswissenschaftlerin
Aisthesis und Ästhetik
Dr. Yvonne Ehrenspeck, wissenschaftliche Assistentin bei Prof. Dr. Dieter Lenzen am Fachbereich Erziehungswissenschaften, Psychologie und Sportwissenschaften, ist am 19. März 1998 der "Förderpreis für ausgezeichnete Arbeiten junger Erziehungswissenschaftlerinnen und Erziehungswissenschaftler" verliehen worden. Mit dem Preis ist sie für ihren Aufsatz "Aisthesis und Ästhetik. Überlegungen zu einer problematischen Entdifferenzierung" honoriert worden.
Ehrenspeck untersucht in ihrem Aufsatz die Erwartungen der Erziehungswissenschaft an den Begriff Ästhetik. Die Wissenschaftler hoffen, Ästhetik in der Erziehung nutzen zu können. Dabei gehen viele Ansätze davon aus, daß Menschen durch Wahrnehmung (griech.: Aisthesis) erzieherisch beeinflußbar sind. Ehrenspeck zeigt, daß diese Ansätze den Fehler der begrifflichen Gleichsetzung von Aisthesis mit Ästhetik begehen.
Die gebürtige Heidelbergerin legte 1993 ihre Magisterprüfung in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft, Philosophie und Religionswissenschaft an der FU ab. Als Promotionstipendiatin wurde sie dann von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in das Graduiertenkolleg "Ästhetische Bildung" am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg aufgenommen. Tätigkeiten in der Redaktion der "Zeitschrift für Erziehungswissenschaft", als Lehrbeauftragte in der Lehrerweiterbildung in Brandenburg und an der Evangelischen Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik sind Schritte auf ihrer Karriereleiter. 1997 promovierte Ehrenspeck an der FU mit einer Dissertation über den Eingang des Begriffs Ästhetik in die Bildungstheorie. Der Titel, der mit summa cum laude bewerteten Dissertation lautet: "Versprechungen des Ästhetischen. Die Entstehung eines modernen Bildungsprojektes."
Im Rahmen ihrer Habilitation bei Prof. Lenzen untersucht sie die historischen Gründe für die Medienabwehr - insbesondere auf neue Technologien wie Computer und Internet bezogen - durch das deutsche Erziehungs- und Bildungswesen. Daneben beschäftigt sie sich mit den Voraussetzungen, Implikationen und Folgen des neuen Schulfachs "Lebensgestaltung - Ethik - Religion". Ferner erforscht sie Eltern-Kind-Beziehungen in Spielfilmen und vergleicht sie mit dem wissenschaftlichen Diskurs.Gunnar Knüpffer
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