Reithalle in Düppel wird Bibliothek

In Betrieb genommen



Mit Beginn des Sommersemesters wurde die veterinärmedizinische Bereichsbibliothek in Düppel in Betrieb genommen. Damit konnten die auf mehrere Standorte in Dahlem und Düppel verstreuten Literaturbestände an einem Platz zusammengeführt werden.

Mit dem Beschluß über die Fusion der veterinärmedizinischen Fachbereiche von Humboldt-Universität und Freier Universität Anfang der neunziger Jahre fiel zugleich die Entscheidung, Düppel zum veterinärmedizinischen Campus auszubauen, mit Kliniken, Instituten und Einrichtungen in unmittelbarer Fußnähe. Bei der Suche nach einem Standort für die Bibliothek fiel die Wahl auf die damalige Reithalle am Königsweg, die wegen ihrer Größe und ihrer zentralen Lage für ihre neue Funktion als Bibliothek prädestiniert erschien.


Die Technische Abteilung führte 1993 ein konkurrierendes Angebotsverfahren unter drei Berliner Architektenbüros durch, das die Architekten Assmann, Salomon und Scheidt für sich entscheiden konnten. Nach ihrem Entwurf wurden drei neue Ebenen in dem stützenfreien Hallenraum geschaffen: Ein gegenüber dem Außengelände leicht angehobenes Erdgeschoß, ein etwas verkleinertes Untergeschoß, das von den alten Hallenfundamenten den notwendigen Abstand wahrt und eine auf einer Stahlkonstruktion ruhende Obergeschoßplattform. Alle drei Ebenen sind durch ein großzügiges Atrium miteinander verbunden und bewahren innen und außen die alte Gebäudehülle in weitgehend orginaler Form. Dies kam dem denkmalgeschützten Bauensemble des alten Gutshofs Düppel zugute und half zugleich, Kosten zu sparen.

Das neue Haus bietet auf 1600 qm Hauptnutzfläche Platz für 160.000 Buchbände und damit genügend Platz für Zuwächse, auch wenn künftig die Literatur aus Berlin-Mitte hinzukommen wird. Im Erdgeschoß sind die Bibliothekarischen Dienste, der Katalogsaal, die Zeitschriftenauslage und die Lehrbuchsammlung untergebracht. Lesesaal und Monographien-Freihandmagazin befinden sich im Obergeschoß, das Zeitschriften-Freihandmagazin im Untergeschoß. 80 Leseplätze stehen den Besuchern zur Verfügung, davon rund die Hälfte in Gruppenarbeitsräumen, die akustisch vom Lesesaal getrennt sind. Außerdem gibt es einen Medienraum, einen PC-Raum und Arbeitsplätze für Doktoranden. Die gesamte Bibliothek ist behindertengerecht gestaltet.
Mit Baukosten von 6,05 Millionen Mark war der Umbau der Reithalle um rund ein Drittel billiger als ein Neubau gleicher Größe es gewesen wäre.

Burkhard Golze


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