LEUTE

und PERSONALIA



Messe-Chef ist neuer Honorarprofessor


Ehre, eine Urkunde aus den Händen des Vizepräsidenten Klaus Dietz, aber kein Honorar bekommt Honorarprofessor Manfred Busche (li.)

Berlin ist Messe- und Kongreßstadt. Verantwortlich für Großveranstaltungen wie die Internationale Tourismusbörse und die Grüne Woche ist die Messe Berlin GmbH. Deren Chef, Manfred Busche, ist im Juli zum Hono rarprofessor am Fachbereich Wirtschaftswissensch aften ernannt worden. Busche, der 1958 sein Diplom in Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität gemacht hat und vier Jahre später auch hier promoviert wurde, ist bereits seit sechs Jahren Lehrbeauftragter bei den Wirtschaftswissenschaften. Der 62jähr ige ist nicht nur erfolgreicher und bekannter "Praktiker", sondern auch Mitherausgeber des Standardwerks Handbuch Messemarketing. Gemeinsam mit anderen hat Busche, der seit 1972 Vorsitzender der Gesellschaft zur freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen ist, grundlegende Daten über Messen und Ausstellungen in Deutschland zusammengetragen und analysiert hat.

FU:N


Ehrendoktorwürde für DDR-Analytiker


Karl Wilhelm Fricke, ein Kenner der Strukturen, Entwicklungen und Probleme des SED-Staates

Vielen galt er lange bloß als kalter Krieger, dabei hatte er nur mit kühlerem Kopf diagnostiziert: Jetzt ist der in Köln lebende Publizist Karl Wilhelm Fricke für seine Beiträge zur Geschichte des Widerstandes in der DDR durch den Fachbereich Politikwissen schaft mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet worden.

Fricke studierte in den frühen fünfziger Jahren an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin, dem späteren Otto-Suhr-Institut. Als 25jähriger wurde er 1955 von der Staatssicherheit in den Ostteil der Stadt verschleppt und dor t zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung aus der Haft in den Westen beschäftigte sich Fricke mit der politischen Entwicklung in der DDR. Innerhalb weniger Jahre publizierte er wichtige Arbeiten zur Geschichte des Widerstandes, zur Staatssicherheit, ü ber politis che Strafjustiz und Menschenrechtsverletzungen und bewahrte zugleich die Erinnerung an viele Verfolgte und Opfer des SED-Staates. Seine eigene Verfolgung hat Fricke, der als Sachverständiger der Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte angeh ört, in dem Buch "Akten-Einsicht" dokumentiert.

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